Timing ist alles – Trainingsplan für Turnierpferde

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Aufmacher Trainingsplan für Turnierpferde

Zum Trainingsplan für Turnierpferde gehört auch, Situationen nachzustellen. ZB, dass jemand mit einem Regenschirm neben dem Sprung steht. (© www.toffi-images.de)

Der Termin für das erste Turnier im Jahr steht. Nun ist es wichtig, das Training für Turnierpferde darauf abzustimmen. Vorab verschiedene Turniersituationen durchspielen – das gibt Sicherheit. Wir haben einen acht Wochenplan vorbereitet.

Ob Profi, routinierter Amateur oder blutiger Anfänger – jeder Reiter braucht einen Trainingsplan für Turnierpferde. Denn je besser die Vorbereitung, desto höher die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs. Auch wenn nicht jeder den Anspruch hat, mit einer goldenen Schleife wieder vom Turnierplatz zu fahren, so will doch jeder Reiter mit seinem Pferd zumindest Spaß am Turnierreiten haben. Und das gelingt nur, wenn fit und vorbereitet sind. Wir haben einen acht Wochenplan erstellt, mit dem das Turnier später zum Erfolg wird. Die Vorbereitung mit einem jungen Pferd für das erste Turnier kann so ähnlich aussehen.

8 bis 6 Wochen vor Turnierstart

Neben dem regulären Dressur- und Springtraining werden Pferd und Reiter zwei- bis dreimal die Woche in verschiedenen Situationen geschult. Nach Möglichkeit sollte das Training immer wieder in ungewohnte und neue Umgebungen verlegt werden. Wechsel zwischen Reithalle und Außenplatz, Training auf einer benachbarten Anlage oder auf einem Wiesenstück im Gelände. Die Trainingskulisse kann verändert werden: Das Abspielen von lauter Musik, Zuschauer, die zwischendurch laut klatschen, oder bunte Regenschirme, die aufgespannt werden. Das Wichtigste: Am Ende sollten sowohl Pferd als auch Reiter entspannt und souverän den unterschiedlichsten Situationen begegnen können.
Ist das Pferd kein Verlade-Profi, sollte das Verladen in Ruhe regelmäßig geübt werden. Außerdem sind die Wochen vor dem Turnier eine gute Möglichkeit, Neuanschaffungen (Schabracke, Trense, Reitstiefel) einzutragen, damit sie zum Turnier bequem sind und perfekt passen.

6 bis 2 ­Wochen vorher

Die Dressuraufgabe steht im Fokus. Sie wird zuerst in Auszügen trainiert. Dabei kommt es nicht nur auf das korrekte Reiten der Lektionen an, sondern vor allem darauf, dass das Pferd losgelassen und rittig ist und bleibt. Taktreine und fleißige Grundgangarten sind wichtig. Genauso fließende Übergänge, Stellung und Biegung auf gebogenen Linien. Auch eine optimale Anlehnung und das harmonische Zusammenspiel zwischen Reiter und Pferd sind auf dem Turnier gefragt. Daran kann der Reiter am besten mithilfe seines Trainers arbeiten. Funktionieren die einzelnen Auszüge, wird die ganze Aufgabe mehrmals durchgeritten. Dabei kann man auch üben, wie man am besten reagiert, wenn etwas nicht so gut klappt. Zum Beispiel, dass das Pferd sich erschrickt oder sich phasenweise festmacht. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, dass der Reiter die Aufgabe auswendig lernt und ohne Ansage reiten kann. Auf vielen Turnieren wird die Aufgabe zwar vorgelesen bzw. man darf seinen persönlichen Ansager mitbringen, aber es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren – die Lautsprecher fallen aus, der Ansager verspricht sich, man verreitet sich – dann ist es gut, wenn man die Aufgabe im Kopf hat und selbstständig den richtigen Weg (wieder-)findet.

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Stangenarbeit bereitet Reiter und Pferd auf Distanzen in einem Parcours vor. (© www.toffi-images.de)

Hat man eine Springprüfung genannt, sollte man in den ein, zwei Monaten vor dem Turnier den Schwerpunkt auf die dressurmäßige Arbeit legen und an der Losgelassenheit, Anlehnung und Durchlässigkeit arbeiten. Zweimal die Woche kann der Reiter sein Rhythmusgefühl und sein Auge für Distanzen mithilfe von Galoppstangen trainieren. Diese Arbeit fördert gleichzeitig Kraft und Kondition des Pferdes. Der Reiter lernt, die Galoppsprünge seines Pferdes zu verändern, sie zu vergrößern oder zu verkleinern. Einmal die Woche steht zudem Parcours­training an. Dabei wird an der Höhe der Sprünge und an Sprungabfolgen gearbeitet und ein kompletter Parcours absolviert, wie er auf einem Turnier stehen kann.

Wer das Gefühl hat, dringend Abwechslung nötig zu haben, der kann in den Trainingsalltag auch alternative Reitmittel einsetzen: Franklin-Bälle, Reitbommel und Elastibänder sind da nur eine kleine Auswahl an Hilfsmittel.

2 Wochen vorher

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Die Lektionsabfolge sollte vor allem der Reiter im Kopf haben, nicht das Pferd. (© www.toffi-images.de)

Auch Pferde lernen eine Dressuraufgabe auswendig, wenn man sie zu oft übt. Das kann zur Folge haben, dass sie dann in der Prüfung auf dem Turnier dem Reiter die Lektionen vorweg nehmen und nicht mehr auf seine Hilfen warten. Unstimmigkeiten und Punktabzug können die Folge sein. Um das zu vermeiden, sollte man in den zwei Wochen vor dem Turnier nicht mehr die komplette Aufgabe reiten. Vielmehr geht es darum, an Feinheiten zu feilen. Auf die korrekte Ausführung bestimmter Aufgabenteile zu achten, an Tempounterschieden zu arbeiten und einzelne Lektionen zu verbessern, bei denen es in den Wochen zuvor noch Probleme gab. Außerdem kann man am Sitz des Reiters arbeiten, eventuell eine Einheit an der Sitzlonge einbauen.

Beim Springen steht das gymnastizierende Training sowie Arbeit mit Cavalettis und Stangen im Vordergrund. Das Pferd soll in den zwei Wochen vor dem Turnier motiviert und leistungsbereit sein. In der dressurmäßigen Arbeit legt der Reiter Wert darauf, dass das Pferd durchlässig auf seine Hilfen reagiert, sich losgelassen bewegt und das Zulegen und Einfangen einwandfrei klappt.

Einen Tag vor dem Turnier bietet sich eine lockere, lösende Trainingseinheit an oder ein Ausritt, bei dem Reiter und Pferd entspannen können.

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