Dänischer Verband beendet Zusammenarbeit mit Andreas Helgstrand

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Andreas Helgstrand (© von Korff)

Am Mittwoch ist der erste Teil der bereits vor Gericht diskutierten Aufnahmen aus dem Stall von Andreas Helgstrand beim dänischen Sender TV2 gezeigt worden. Aufgrund der zu sehenden Bilder hat der Dänische Pferdesportverband (DRF) nun mitgeteilt, dass Andreas Helgstrand bis auf Weiteres kein Teil des dänischen Dressurteams mehr sein wird. Auch die Zusammenarbeit mit Helgstrand Event werde beendet.

„Aufgrund der beiden jüngsten Fernsehsendungen von TV2 und Operation X, „Die Geheimnisse des Pferdemilliardärs“, hat der dänische Pferdesportverband (DRF) beschlossen, Andreas Helgstrand bis auf Weiteres von der Nationalmannschaft und allen Aktivitäten der Nationalmannschaft auszuschließen“, schreibt der DRF in seiner Pressemitteilung.

Unmittelbar nach der Ausstrahlung am Mittwoch sei die Angelegenheit in einer Vorstandssitzung diskutiert worden. Der Verband distanziere sich von „den inakzeptablen Methoden des Reitens, Trainierens und dem Umgang mit den Pferden“. Ein Reiter, der das dänische Nationalteam repräsentiert, müsse den Verhaltenskodex einhalten, ebenso wie die Richtlinien für den ethisch korrekten Umgang mit Pferden im Sport. Darüber hinaus müsse der Reiter ein gutes Vorbild sein. Aus diesen Gründen könne Andreas Helgstrand nicht länger den dänischen Verband als Teamreiter repräsentieren.

Kollaborationen mit Helgstrand Event beendet

Über den Ausschluss von Andreas Helgstrand als Reiter des dänischen Teams hinaus, beendete der DRF auch die Zusammenarbeit mit Helgstrand Event, das für die Austragung hochklassiger nationaler Turniere sowie nationaler und internationaler Championate verantwortlich war. Im Jahr 2024 sind davon die dänischen Meisterschaften der Senioren-, U25- und Para-Dressurreiter betroffen. Darüber hinaus die nordisch-baltischen Meisterschaften in Dressur, Springen, Para-Dressur und Voltigieren.

Auch der Weltreiterverband (FEI) habe Vereinbarungen mit Helgstrand Event in Bezug auf die Austragung eines EEF-Nationenpreises der Springreiter im Mai. Der DRF wolle die FEI auffordern, diese Vereinbarung aufgrund der öffentlich gewordenen Bilder erneut zu überdenken.

DRF richtet sich auch an andere Reiter aus den Aufnahmen

Die Aufnahmen auf TV2 zeigten weitere Reiter, die jedoch unkenntlich gemacht wurden. Der DRF fordert diese Reiter auf, sich selbst dem Disziplinarausschuss zu stellen. Andernfalls wolle der DRF die Reiter auf anderem Wege identifizieren und melden.

Statement von Patrik Kittel

Helgstrand Dressage gehört zur Global Equestrian Group, ebenso wie Outstanding Stables – der Stall des schwedischen Championatsreiters Patrik Kittel. Dieser bezog auf seinem Instagramprofil Stellung und schrieb folgendes Statement:

„Ich lehne jede Form von Gewalt gegen Pferde und unerlaubte Trainingsmethoden, sowohl im Umgang als auch beim Reiten, entschieden ab. Das ist furchtbar und darf nicht passieren.

Wir haben die Verantwortung, unsere Pferde mit Respekt zu behandeln und immer ihr bestes Interesse im Sinn zu haben. Für uns bei Outstanding Stables hat das Wohl der Pferde oberste Priorität.

Outstanding Stables ist Teil der Global Equestrian Group, einer Unternehmensgruppe, zu der mehrere verschiedene Unternehmen und Marken gehören. Ich stehe in engem Dialog mit ihnen, um zu sehen, wie dies weiterverfolgt wird.“

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Tina GummarVolontärin

Als Volontärin seit März 2023 in der Redaktion St.GEORG dabei. Kommt aus einer Pferdefamilie, hat die Fohlen ihres Großvaters aufwachsen gesehen, sie angeritten, ausgebildet, auf Turnieren vorgestellt und verkauft. Erfolgreich in Springprüfungen Klasse M2*. Ausbildungsmodul an der Akademie für Publizistik, Expertise in Jungpferdeausbildung und Trainingslehre.

  1. Gärtnerin

    Mr. Blaue Zunge verurteilt Gewalt gegen Pferde.. da platzt mir bald der Kragen. Von ihm hab ich zu der blauen Zunge auch noch keine öffentliche Entschuldigung gelesen. Nichts als Heuchelei, alle besorgt um ihren eigenen Ruf.

    Auch wenn ich diese Entscheidung sehr begrüße, muss man doch immerhin anmerken, dass Herr Helgstrand nicht auf den Bildern zu sehen ist. Dem Mann sollte ein Tierhaltungsverbot auferlegt werden, das trifft ihn vermutlich deutlich empfindlicher als ein Ausschluss aus den Kadern. Vermutlich verdient er nämlich das meiste Geld mit dem Handel und nicht mit Championaten.

  2. Sylvia

    Man beachte die Formulierung „bis auf weiteres“. Mal sehen, wie lange man sich daran erinnert. Nirgends ist man so vergesslich wie im Reitsport, oder was ist mit den Schockemöhles, Trischbergers, Wards dieser Welt? Die Liste ließe sich vermutlich noch um diverse Namen weiterführen.

  3. Sylvia

    Jede/r Einzelne, ob nun ein Ludger Beerbaum, eine Catherine Dufour, eine Eva Möller oder auch Patrik Kittel, sollte sich zutiefst schämen, mit diesem Menschen zusammen zu arbeiten oder gearbeitet zu haben. Sich hier jetzt hinstellen und entsetzt tun – es ist eine Beleidigung an die Intelligenz anderer Leute, falls diese sich „distanzieren“ und nichts davon gewusst haben wollen.
    Helgstrand ist seit Jahren umstritten und nicht erst jetzt exisitieren ganz üble Bilder etc. von seiner Reiterei. Aber alle wollen sich in seinem Glanz und Ruhm und Reichtum sonnen, und ein Stück vom Kuchen abhaben. Die Pferde sind dabei sch*** egal. Das ist alles so eine widerwärtige Heuchelei.

  4. Carolus

    man kann Sylvia U. der Gärtnerin uneingeschränkt zustimmen. insbesondere das Tierhaltungsverbot wäre ein Kriterium für die Tierschützer. Und zwar auf all seinen Anlagen.
    Herr H. erlaubt nicht nicht nur tierqualerische Trainingsmethoden. Seine Junghengste, die in den ersten/dem ersten Bedeckungsjahr nicht seine gewünschte Einnahme erzielen, lässt er oft kastrieren..ohne abzuwarten,ob die Nachkommen eine Weiterentwicklung zeigen.
    als Wallach werden sie dann von seinen „Gehilfen/Gehilfinnen“ anscheinend wenig tiergerecht ausgebildet und an Millionäre/Milliardäre verkauft..Gott sei Dank sind die Provisionen üppig.

  5. Round and round

    Patrik Kittel hat Sein Statement jedenfalls schon wieder gelöscht. Siehst ja auch nicht gut aus auf Insta.

    Als enger Kooperationspartner sich so ohne Inhalt zum eigentlichen Sachverhalt zu äußeren und so zu tun, als sein man nicht Teil des ganzen… das gibt es wohl nur im Dressursport.


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