Eric Lamaze will FEI-Sperre anfechten

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Eric Lamaze und die Stute, die alles springen kann, wenn sie den nötigen Schwung hat: Fine Lady, einst Paradeross von Holger Wulschner, jetzt unter dem Olympiasieger von 2008 unter anderem Siegerin im Preis von Europa und im Preis von NRW beim CHIO Aachen.

Eric Lamaze mit Fine Lady bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 (© Pauline von Hardenberg)

Gegenüber dem britischen Magazin Horse & Hound hat sich Kanadas Olympiasieger der Springreiter, Eric Lamaze, zu seiner vierjährigen Sperre durch die FEI geäußert.

Vergangene Woche hatte der Weltreiterverband FEI bekannt gegeben, dass er den Kanadier Eric Lamaze für vier Jahre gesperrt hat, weil er gefälschte Papiere in einem beim Internationalen Sportgerichtshof CAS anhängigen Verfahren vorgelegt haben soll. Es geht um Dokumente, die in Zusammenhang mit Eric Lamazes angeblicher Krebserkrankung stehen. Lamaze hatte diese zur Verteidigung vorgelegt in einem Prozess, in dem es ursprünglich darum ging, dass Lamaze sich 2021 bei einem Turnier in Valkenswaard der Dopingkontrolle entzogen haben soll.

Eric Lamaze hatte nach Erhalt der Entscheidung 21 Tage Zeit, Berufung dagegen einzulegen. Das wolle er auch tun, sagte er im Gespräch mit Horse & Hound. Er erklärte, er habe der FEI keinerlei Dokumente vorgelegt und auch niemanden damit beauftragt. „Ich habe keine Ahnung, warum das jemand getan hat“, so Lamaze wörtlich.

Den Test in Valkenswaard habe er deswegen verweigert, weil er die testenden Personen nicht als solche habe identifizieren können. „Der Test wurde nicht gemäß der Regeln irgendeines Anti-Doping Programms durchgeführt“, so Lamaze. „Ich bin schon 100 Mal getestet worden, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Sie hätten irgendetwas mit einem Logo bei sich haben sollen. Aber sie hatten keine Akkreditierung oder Armbänder. Außerdem müssen sie ein Formular haben, das man ausfüllen muss, aber das hatten sie nicht. Sie müssen entsprechend aussehen und nicht Jeans mit Löchern tragen und dazu eine Jacke, die aussah, als ob sie in einen Nachtclub gehen wollten. Ich dachte, ich würde entführt. Darum habe ich den Test verweigert.“

Lamaze sagt, er habe am Tag danach bei der FEI angerufen und gefragt, ob es sich um einen echten Test gehandelt habe. Er habe darauf 30 Tage lang keine Antwort bekommen, die normalerweise sofort komme.

Eric Lamaze hatte 2022 seinen Rückzug aus dem aktiven Sport bekannt gegeben. Die Entscheidung der FEI wolle er dennoch anfechten. „Und wenn ich es für die mache, die nach mir kommen.“

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.