Weltmeisterschaften junge Springpferde 2018: Irischer Dreifacherfolg bei den Fünfjährigen

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Featurebild Springen

Featurebild Springen (© www.toffi-images.de)

Die Iren sind bei den Weltmeisterschaften der jungen Springpferde in den vergangenen Jahren immer für Medaillen gut gewesen. Aber dieses Jahr scheinen sie sich besonders viel vorgenommen zu haben. Bei den Fünfjährigen holten sie alle drei Podiumsplätze.

Der Sieg ging an den Diamant de Semilly-Enkel Uppercourt Cappucino unter Richard Howley. Ganze 23 Paare hatten das Stechen erreicht. Das Siegerergebnis: fehlerfreie 35,17 Sekunden.

Richard Howleys Hengst ist ein Sohn des Belgiers Pacino. Der wiederum stammt ab v. Diamant de Semilly und führt im weiteren Pedigree unter anderem Größen der französischen Springpferdezucht wie Grand Veneur und den Cor de la Bryère-Vater Rantzau xx.

Auf der Mutterseite findet sich in Uppercourt Cappucinos Pedigree der Hengst Obos Quality als Muttervater. Die weitere Abstammung mütterlicherseits ist allerdings unbekannt. Obos Quality ist ein Nachkomme von Meredith Michaels-Beerbaums Quick Star. Mit Sam Griffiths Paulank Brockagh hat Obos Quality schon einen Vier-Sterne-Sieger im Busch gebracht.

Quick Star ist nicht der einzige große Springvererber im Pedigree dieses irischen Hengstes. Seine Mutter Reichsdame ist eine Oldenburger Stute mit Hannoveraner Vorfahren. Ihr Vater Domino geht auf den Linienbegründer Detektiv zurück, der unter anderem auch Urgroßvater von Paul Schockemöhles Deister war.

Silber für Csf Sir George

Ähnlich international ist das Pedigree des Zweitplatzierten, Csf Sir George, den Darragh Ryan in 35,34 Sekunden auf den Silberrang ritt. Sir George ist ein Sohn des Hannoveraner Sir Shutterfly, ein Vollbruder zu Meredith Michaels-Beerbaums Springwunder Shutterfly.

Sir Georges Mutter ist eine Tochter des Holsteiners Cavalier Royale, der segensreich in der irischen Pferdezucht gewirkt hat. Unzählige 1,60 Meter-Springpferde sowie diverse Vier-Sterne-Vielseitigkeitspferde gehen auf sein Konto, z.B. King Cavalier (Prinzessin Haya) und Ben Along Time (Clayton Fredericks). Ihr Großvater Diamond Lad ist ein direkter Sohn des irischen Stempelhengstes King of Diamonds.

Bronze an HHS Vancouver

Der Bronzemedaillengewinner HHS Vancouver (0 Fehler, 35,75 Sekunden) wurde von dem noch 18-jährigen (in vier Tagen hat er Geburtstag) Iren Michael Pender vorgestellt. Der avancierte zum „irischen Wunderkind“, als er vor zwei Jahren bei den Weltmeisterschaften der jungen Springpferde zwei andere vierbeinige Talente seines Arbeitgebers, dem Hughes Horse Stud (Marion Hughes und Miguel Bravo), zu Silber und Bronze in Lanaken ritt.

Diesmal saß er also im Sattel von HHS Vancouver, einem Indoctro-Sohn aus einer Mutter v. Don Juan de la Bouverie, der über Nicias III auf den Fuiroso II-Vater Furioso xx zurückgeht. Weiter geht es auch in HHS Vancouvers Pedigree mit den irischen Spitzenvererbern Cavalier Royale und King of Diamonds.

Deutsche Pferde

Das beste deutsche Pferd ging mit Laura Robinson unter britischer Flagge: die fünfjährige OS-Stute Millfield Colette v. Cornet Obolensky-Clearway. Sie wurden Fünfte in fehlerfreien 38,55 Sekunden. Auch wenn Millfield Colette beim Springpferdezuchtverband Oldenburg International registriert ist, gezogen wurde sie in Großbritannien von Sue Jagger vom Millfield Stud.

Bestes deutsches Paar waren Hendrik Sosath und der westfälische Prämienhengst der Körung 2015, Comme Prévu v. Comme il faut (mal wieder – Marcus Ehnings Superstar in Sport und Zucht stellen wir in St.GEORG 10/2018 als Pferd des Monats vor). Mütterlicherseits geht es bei Comme Prévus Pedigree weiter mit dem Quidam de Revel-Enkel Quinta Real, Bloubet du Rouets wohl wichtigstem Stammhalter Balou du Rouet und dem unvergessenen Doppelvererber Weinberg. Die Anpaarungsidee hatte Ignaz Berger in Bayern. Hendrik Sosath steuerte ihn für die Hengststation seiner Familie in fehlerfreien 46,36 Sekunden auf Rang zwölf im Stechen.

Ein weiterer deutscher Reiter, allerdings auf einem niederländischen Pferd war als 14. gerade noch im Geld: Harm Lahde mit Oak Grove’s I’m The One v. I’m Special de Muze-Lupicor. Die beiden lieferten die zweitschnellste Vier-Fehler-Runde im Stechen.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.