Fast zwei Wochen lang hatte die Familie Gripshöver auf ihrer Reitanlage in Werne zu den 39. Lenklarer Reitertagen eingeladen. Auch Marco Kutscher war dem Ruf gefolgt. Mit Casallvano gelang ihm im Großen Preis die schnellste Nullrunde im Stechen, nach 47,10 Sekunden stoppte die Uhr für das Paar. Der Holsteiner v. Casall-Silvano war im letzten Jahr schon in Redefin siegreich gewesen, damals allerdings noch unter Holger Wulschner. Nun sitzt also Marco Kutscher im Sattel des zehnjährigen Wallachs – und die Chemie scheint zu stimmen.
Auch für Felix Haßmannn gab es Grund zur Freude: Der 33-Jährige hatte eine kurze Zwangspause einlegen müssen, nachdem er Anfang April bei einem Turnier im belgischen Bonheiden beim Abreiten einen Tritt gegen sein linkes Bein abbekommen hatte. Er konnte sich zwar noch in der folgenden Prüfung platzieren, musste die Wunde danach allerdings im Krankenhaus nähen lassen und vorzeitig die Heimreise antreten. Nun scheint er aber zum Glück wieder genesen: Auf dem Holsteiner Hengst Cayenne WZ lieferte er die zweitschnellste Runde im Stechen (0/47,68 Sekunden).
Platz drei ging an Gerrit Nieberg, der mit Contagio nach 55,39 Sekunden ins Ziel kam. Ebenfalls platziert war Eva Bitter, von der es übrigens auch im St.GEORG 5/2019 wertvolle Tipps für den Parcours gibt. Sie landete mit Prieure auf dem zwölften Rang.
Schon zum 39. Mal finden vom 11. bis zum 22. April die Lenklarer Reitertage auf der Reitanlage Gripshöver in Werne statt. Das Turnier ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und erfreut sich mittlerweile nicht nur bei den Reitern aus Deutschland großer Beliebtheit. Knapp 44000 Nennungen sind eingegangen, unter anderem aus Italien, Schweden, Amerika, Japan und sogar Südkorea und China. Auch international erfolgreiche Namen wie Felix Hassmann, Christian Kukuk oder Markus Renzel finden sich auf der Starterliste wieder. Bis zum Ostermontag werden mehr als 50 Prüfungen ausgetragen, dabei ist von der E-Dressur bis zum S-Springen auf Viersterne-Niveau für alle Alters- und Leistungsklassen die passende Aufgabenstellung dabei. Im Vorfeld ist die Reitanlage Gripsöver für diesen Anlass extra noch einmal „aufgehübscht“ worden (siehe Bildergalerie).
Bisher war der Wettergott dem Turnier eigentlich immer wohlgesonnen gewesen. Am Wochenende begegnete den Teilnehmern dann aber tatsächlich auch die ein oder andere Schneeflocke im Parcours. Besonders im Mannschaftsspringen der Klasse M* am Samstag herrschte regelrechtes Aprilwetter – Sonne, Hagel und Schnee wechselten sich ab. Um so beachtenswerter die Leistung von Reitern und Pferden. Der Sieg in der Prüfung ging an das Team aus Lüdinghausen mit Pia Fricke, Eva Resing, Lara Tönnissen und Marius Brinkmann. Platz zwei belegte die Mannschaft Wolbeck vor dem RV Rhynern.
Impressionen vom ersten Turnierwochenende
Bei den Lenklarer Reitertagen 2019 werden auch international erfolgreiche Springreiter im Parcours erwartet.
Im Vorfeld des Turniers ist die Reitanlage von Familie Gripshöver noch einmal besonders schön herausgeputzt worden …
… mit ganz viel Liebe fürs Detail!
Trotz Hagel und Schnee gut gelaunt: Die fleißigen Helferinnen Katharina Potraz (li.) und Leonie Gripshöver.
Den Sieg im Mannschaftsspringen bei den Lenklarer Reitertagen sicherte sich die Mannschaft aus Lüdinghausen.
Joshua Dietze konnte mit seinem Deutschen Reitpony Monte M die A-Dressur für sich entscheiden.
Die glücklichen Siegerinnen und Platzierten aus der L-Dressur. Lea-Katharina Strothmann gewann die goldene Schleife vor Leonie Gripshöver und Lucia Burlage.
Leonie Sickmann und Amantus konnten die dritte Abteilung im A-Springen gewinnen.
Am ersten Turnierwochenende standen bei den Lenklarer Reitertagen Dressurprüfungen bis zur Klasse L und Springprüfungen bis zur Klasse M auf dem Programm.
Der gastgebende Reitverein St. Georg Werne konnte sich bereits über einige Siege und gute Platzierungen für seine Reiter und Reiterinnen freuen. So belegte Lutz Gripshöver im M*-Springen am Samstag mit Bellini Royal und Balous Bellini Platz drei und vier. Klaus Otte-Wiese gewann die Prüfung auf Il Mio van’t Eigenlo. Im M*-Stilspringen glänzte Johanna Schulze Thier mit der erst sechsjährigen Carrica P. Die Richter zückten die Wertnote 9,5 für das Paar.
Während sich heute und morgen alles um die jungen Springpferde dreht, wird es dann an Ostern noch einmal richtig spannend, wenn die Springen der schweren Klasse anstehen. Höhepunkt ist sicherlich der Große Preis am Ostermontag.