WM Ermelo: Quinn G. neue Championesse der Fünfjährigen, Bronze für Hannoveraner Beck’s

Von den 15 Pferden, die es ins Finale der Weltmeisterschaften der fünfjährigen Dressurpferde geschafft haben, traten sieben für Deutschland an (fünf Hannoveraner, ein ZfdP und ein Oldenbuger). Dänemark hatte drei Pferde im Rennen, Schweden und das KWPN jeweils zwei und Australien wurde durch ein westfälisch eingetragenes Pferd vertreten.

Die Linie des Zack fand sich nur über seinen Enkel Secret, der in der Qualifikation elf der 44 Pferde stellte. Drei davon taten im Finale an, davon zwei für Deutschland: der Hannoveraner Saltes TR (Mutter v. De Niro, Z.: Dirk Lohmann) unter dem Spanier Juan Manuel Acosto Ponce (80,2 Prozent, Platz elf) und der Sieger des kleinen Finales San to Alati (Mutter v. Belissimo M, Z.: Lena-Marie und Kerstin Klose) mit Stefanie Wolf (79,80, Platz 14).

Der 2015er Millionenhengst der Hannoveraner Körung, Revolution, hat es geschafft, die Linie des Ramiro wieder zu beleben. Der Hengst, der einst selbst Weltmeister der fünfjährigen Dressurpferde in Ermelo gewesen war, hatte drei Pferde geschickt, die allesamt im Finale gingen.

Zweimal war das Blut des Vivaldi zu finden und dann jeweils einmal Belissimo M, Florestan, Gribaldi, Jazz, Sandro Hit und Quaterback. Und damit kommen wir zur neuen Weltmeisterin.

Die neue Weltmeisterin

Sie heißt Quinn G., ist eine Dänische Warmblutstute und über Quaterhit eine Quaterback-Enkelin. Ihr Muttervater ist der Hengst Fassbinder, der ja einst auch die dreifache Weltmeisterin Fiontini stellte, mit der Quinn G. aber ansonsten nicht verwandt ist. Das Stutteri G hat die Fuchsstute gezogen, Betina Jæger stellte sie für den Stall Helgstrand vor (der insgesamt acht der 15 Finalisten stellte). Und das gekonnt.

Den beiden gelang eine Prüfung, bei der alles im Fluss war. Natürlichkeit und Losgelassenheit war die Überschrift. Die Stute trabt leichtfüßig, fleißig und elastisch (9,7). Dazu geht sie taktsicher, durch den Körper, mit guter Dehnung und gut vor- und übertretend Schritt (8,5). Im Galopp ließ sie deutliche Versammlungsbereitschaft erkennen, war in allen Phasen und auch im Außengalopp sicher ausbalanciert und im Bergauf, dazu aktiv abspringen und schnell genug im Hinterbein (9,5).

Der einzige Fehler der beiden passierte beim zweiten einfachen Wechsel, als die Stute einmal falsch angaloppierte. Das kreideten die Richter ihr nicht sonderlich hart an, zumal sie sich beim Zügel aus der Hand kauen lassen danach im Aussitzen, absolut ausbalanciert und vertrauensvoll an die Hand herandehnte. Das, zusammen mit dem ruhigen Maul, dem passenden Rahmen und der insgesamt (los-)gelassenen und doch mit klarem Zug nach vorne angelegten Gesamtvorstellung war den Richtern in der Durchlässigkeit eine 9,7 und für die Perspektive die einzige 10 der gesamten Prüfung wert.

94,80 Prozent gab es. Das bedeutete die Führung und letztlich auch den Sieg. Wie die kommentierende Richterin sagte: „Auf dem Pferd hätte heute wohl jeder gerne gesessen!“

Silber für No Limit

No Limit heißt der Silbermedaillengewinner und er hält, was sein Name verspricht. Der Fuchs v. Geniaal-Florestan ist zwar ein in den Niederlanden bei Marcel Roerdink gezogener Westfale, trat aber mit Simone Pearce für Australien an. Besitzer des Pferdes sind die Familie Ritzinger, die neuen Arbeitgeber von Pearce, die ja in Deutschland als Reiterin der Hengste von Sprehe und Bonhomme bekannt wurde.

In No Limit hat sie im Trab auf jeden Fall ein Pferd mit grenzenlosen Möglichkeiten, die vor allem nicht „gemacht“ sind, sondern der natürlichen Veranlagung des Wallachs entsprechen (9,5). Allerdings hatte er heute insgesamt nicht seinen besten Tag. Schon das erste Halten war nicht ganz ausbalanciert. Als Pearce dann antrabte und auf die Richter zu, scheute der Fuchs. Insgesamt hatte die Reiterin im Sattel zu tun, ihr Pferd bei sich zu behalten, weshalb er immer wieder eng wurde (Durchlässigkeit 7,8). Im Schritt kam er dann aber zum Durchschnaufen und zog vertrauensvoll zur Hand, schritt großzügig aus und ließ den Hals fallen (8,8). Der Galopp ist ebenfalls von überdurchschnittlicher Qualität, aber hier muss die Versammlung noch verbessert werden (9,0).  Für das „Pferd mit großer Perspektive, bei dem die Anlehnung noch leichter werden muss“ gab es eine 9,2 als Bewertung für die Zukunftsaussichten. Insgesamt 88,60 Prozent.

Bronze für Beck’s

In der Qualifikation waren der Hannoveraner Hengst Beck’s v. Benicio-Desperados (Z. u. B.: Christian Thelker) und Thomas Schulze gleichauf Zweite mit Quinn G gewesen, heute wurde es Bronze. Der erste Teil der Aufgabe gelang sehr gut. Beck’s zeigte sich losgelassen, absolut taktischer, losgelassen, geschmeidig und ausbalanciert in den Wendungen und dabei mit leichter, steter Anlehnung. Einzig im zweiten Mitteltrab gab es eine kleine Taktstörung. Beim Kurzkehrt trat er allerdings mehrere Tritte nicht mit. Nach der zweiten Hälfte der Trabtour, die mit 9,0 bewertet wurde, folgte ein guter Übergang zum Schritt. Der steht dem Trab in seiner Qualität kaum nach, allerdings fing Beck’s etwas an, sich einzurollen (8,8). Der Galopp ist energisch abspringend mit gutem Raumgewinn und Schwebephase. Wermutstropfen: Im Außengalopp kam auf beiden Seiten die Kruppe deutlich hoch, 8,5. Im Zügel aus der Hand kauen lassen hätte man sich wie im Schritt etwas mehr Dehnung nach vorne statt nur nach unten gewünscht, das letzte Halten war super. Die hohe Kruppe mussten die Richter in der Durchlässigkeitsnote mit einfließen lassen 8,8. Für die Perspektive gaben sie Beck’s eine 9,0. Das ergab unter dem Strich 88,2 Prozent.

Weitere Platzierte

Platz vier teilten sich zwei Paare mit jeweils genau 88 Prozent: der schwedische Hengst Skyline to B v. St. Schufro-Ampere (Z.: Maria Rasmusson) und seinem Besitzer Carl Hedin und die Siegerin der Qualifikation, die DWB-Stute Valerie B v. Revolution-Zack (Z.: Karin und Peer Guldbrandsen) mit Anne-Mette Strandby Hansen.

Bei Skyline to B lobten die Richter den Grundschwung, Raumgriff, Elastizität und Kraft, hätten sich aber die Hinterbeine mehr unter den Körper arbeitend gewünscht sowie einen offeneren Rahmen.

Valerie B wirkte heute insgesamt recht eilig und man hatte den Eindruck, dass sie recht stark war und Strandby Hansen immer wieder „bremsen“ musste. Auch war die erste Hälfte der Trabtour nicht ganz im Gleichmaß. Die Richter lobten Aktivität und Schulterfreiheit, mahnten aber mehr Selbsthaltung und eine stetere Anlehnung an.

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Die weiteren Deutschen

Für Deutschland waren neben Beck’s ja noch sechs weitere Paare am Start. About You II v. AC-DC-Estobar (Z.: Stephan Borgmann), der zwar inzwischen Yara Reichert gehört, aber mit Mette Sejbjerg Jensen noch eine Helgstrand-Reiterin hatte, wurde Sechster (85,60).

Die Hannoveraner Stute Happy Days di Fonteabeti v. Valverde-Wup (Z.: Soc. Agricola Allevamento Fonteabeti) mit Maxi Kira von Platen und die Oldenburger Stute Rosee de Fontaine v. Revolution-Desperados (Z.: SCEA Domaine Fontaine) unter Maria Anita Andersen wurden Achte und Neunte (84,2 bzw. 83,4).

Der Spanier Juan Manuel Acosta Ponce ritt den Hannoveraner Hengst Saltes TR v. Secret-De Niro (Z.: Dirk Lohmann) auf Rang elf. Sie erhielten ebenso 80,2 Prozent wie Be Sure, ebenfalls ein Hannoveraner Hengst v. Benicio-Scuderia (Z.: Ludwig Fuchs), den Thomas Sigtenbjerggaard vorstellte.

Stefanie Wolf und San to Alati, noch ein Hannoveraner Hengst, den Lena-Marie und Kerstin Klose gezogen haben (v. Secret-Beslissimo M), landeten am Ende auf Platz 14, nachdem sie sich gestern als Sieger des kleinen Finales für heute hatten empfehlen können (79,80).

Alle Ergebnisse vom Finale bei der WM der fünfjährigen Dressurpferde finden Sie hier.

Viernheim: Springfohlen spitze bei DSP-Auktion

Papiere lügen nicht, dachte sich wohl der prominente Kunde, der sich in Viernheim gleich zwei Nachwuchsspringer sicherte: Engarde-Chef Volker Wulff und damit Veranstalter von unter anderem dem Hamburger Derby, den Munich Indoors und der Peterhof Dressurgala. Er schlug zum einen bei der Diarado-Quidam de Revel-Ramiro-Tochter Dolce Vita zu (Z.: Volker Langbein, Lichtenfels). Sie war eines der Spitzenfohlen, die 8.300 Euro brachten. Das andere Fohlen, bei dem Wulff den Zuschlag erhielt ist der von Gabriele Eder in Osterhofen gezogene Contendro-Argentinus-Landadel-Sohn Cacedon. Er kostete 5000 Euro.

Das zweite Fohlen, das ebenfalls 8.300 Euro kostete, hört auf den Namen No Secret, stammt ab von No Limit und hat eine Mutter v. Balou du Rouet-Drossan. Johannes Reppe in Kodersdorf zeichnet für diese Anpaarung verantwortlich.

27 Fohlen kamen für durchschnittlich gut 4.900 Euro unter den Hammer. Im vergangenen Jahr waren für 29 Fohlen gut 5.800 Euro angelegt worden. Dazu Roland Metz, der Geschäftsführer der Süddeutschen Pferdezuchtverbände Vermarktungs GmbH: „Der Absatz war gut, das Preisgefüge allerdings nur zufriedenstellend. Einige traditionelle Käufer waren dieses Jahr in Viernheim nicht am Start aber werden sich unsere Kollektionen beim 100. CSIO in Mannheim und bei der Elite-Fohlenauktion in Nördlingen intensiver anschauen.“

Im Rahmen des CSIO Mannheim findet die zweite DSP-Fohlenauktion am 18. Juli statt. Eine Woche später folgt die Auktion mit einer Kollektion von 60 Fohlen beim Scharlachrennen in Nördlingen und den Süddeutschen Championaten in Nördlingen und den Abschluss macht die „Last Chance“ am 26. September beim CSI in Biblis.cheap air jordan 1 mid | jordan 1 mid smoke grey release date