Angedrohte Pferdesteuer bringt Reiter auf die Barrikaden

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Die hessische Gemeinde Schauenburg machte zwar einen Rückzieher, aber die Gefahr, dass Pferdehalter künftig zur Kasse gebeten werden können, ist nicht aus der Welt. Die Folgen für den Pferdesport wären verheerend.
 

Den Plan, eine Pferdesteuer einzuführen, hat die hessische Gemeinde Schauenburg wieder verworfen, es habe lediglich eine interne Diskussion gegeben, so Bürgermeisterin Gimmler. Aber der Hessische Städte- und Gemeindebund hat bereits eine Mustersatzung erarbeitet, die es den Gemeinden erlaubt, Pferdesteuern von rund 750 Euro im Jahr einzuziehen. Argumentiert wird dabei ganz platt mit den leeren Kassen in vielen Gemeinden und mit der Annahme, dass Reiter so reich sind, dass man ihnen eine derartige Steuer auferlegen kann. In einem Schreiben an die Gemeinde Schauenburg ist von einem vielversprechenden Ansatz die Rede und es wird ausdrücklich die Unterstützung des Städte- und Gemeindebundes angeboten.

Als Argument wird des weiteren auf die Hundesteuer verwiesen und auf die Tatsache, dass Pferde Schaden und Verschmutzungen an Wegen verursachten. Da eine Steuer zweckfrei erhoben wird, würde die Pferdesteuer aber nicht zur Instandsetzung von angeblichen Schäden verwendet, sondern um Löcher in der Gemeindekasse zu stopfen.

In einem Schreiben an die Mitgliedsverbände verweist der Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Sönke Lauterbach, auf die neue Dimension, die die Attacke des Städte- und Gemeindebundes darstelle. Wir müssen durch dieses Vorgehen alarmiert sein, schreibt Lauterbach. Bisher ist noch in keiner Gemeinde die Pferdesteuer eingeführt worden, dahingehende Versuche konnten in der Vergangenheit durch Überzeugungsarbeit, unter anderem mit dem Hinweis auf den Verwaltungsaufwand, gestoppt werden. Aber die von hessischen Städte- und Gemeindebund entworfene Satzung könnte andere Gemeinden auch in anderen Bundesländern verführen, den Reiter in die Tasche zu greifen. Ausgenommen würden nur bestimmte Gruppen, etwa Therapiepferde, das Gros der Pferdehalter müsste zahlen.

Die Folgen für den gesamten Pferdesport wären verheerend, denn viele Pferdehalter, gerade jüngere Leute mit geringem Einkommen müssen schon jetzt auf vieles verzichten, um sich ihr Pferd leisten zu können. Zusätzlich zu den steigenden Futterkosten aufgrund des verregneten Sommers könnten sie ihre Pferde womöglich nicht mehr finanzieren. Im Pferdesport werden im Deutschland im Jahr rund fünf Milliarden Euro umgesetzt, drei Pferde schaffen nach Berechnungen der FN einen Arbeitsplatz. Insgesamt gibt es geschätzte 1,2 Millionen Pferde.

Inzwischen regt sich der Protest, in Interforen wird heiß diskutiert und Unterschriftensammlungen und Petitionen kursieren bereits.

(Einen aktuellen Bericht über die Gefahr der Pferdesteuer, wie Sie sich wehren können und welche Argumente Sie vorbringen können, lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von ST.GEORG, am Handel am 28. September).

 

 

 

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