Dressur-Derby 2018: Kristy Oatley siegt, drei Nationen im Finale am Sonntag

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Kristy Oatley und Du Soleil, Sieger Qualifikations Grand Prix Dressur-Derby 2018 (© Thomas Hellmann)

Die Australierin Kristy Oatley hat den Grand Prix in Hamburg gewonnen. Zusammen mit Jan-Dirk Gießelmann und der Finnin Emma Kanerva wird sie das Finale mit Pferdewechsel um das Deutsche Dressur-Derby am Sonntag bestreiten.

Kristy Oatley, die zwar einen australischen Pass hat, aber seit Jahrzehnten im Hamburger Umland lebt, kam mit Du Soleil auf 72,543 Prozent. „Düse“, wie der De Niro-Sohn im Stall heißt, lieferte eine Runde mit Höhepunkten im starken Trab und starken Galopp ab. „Ich fand ihn sehr gut, er war bei mir“, so das Fazit der Australierin. Im Finale wird sie aber nicht Du Soleil, mit dem Sie 2017 beim Weltcupfinale in Omaha am Start war, reiten, sondern Qualia. Den Oldenburger Dunkelfuchs, ein Sohn von Kristy Oatleys Olympiahengst Quando-Quando, hatte sie ebenfalls in der Prüfung geritten. Ein 13. Rang war das Endergebnis. Das Reglement sieht vor, dass Reiter, die zwei Pferde in dem Qualifikations- Grand Prix geritten haben, sich aussuchen können, welches Pferd sie im Finale satteln. Großartig vorbereiten wird sie sich nicht, sagt sie. Erstmal wolle sie ihre „Kinder irgendwo in Lütjensee aufsammeln“. Sie ist die routinierteste der Finalisten, war dreimal Dritte und zweimal Zweite. Das Finale lässt sie locker auf sich zukommen. „Mein Ziel für Sonntag? Heile durchkommen auf den anderen Pferden“.

Zwei „Neulinge“ im Dressur-Derby Finale

Mit dem Hünen Real Dancer wurde Jan-Dirk Gießelmann knapp geschlagener Zweiter mit 72,304 Prozent. In den Piaffen ließ sich der Rubin Royal-Sohn etwas hängen, die Galoppwechsel schwankten. Mit einer gewissen Ehrfurcht blicken die Finalistinnen auf den Hannoveraner, den Jan-Dirk Gießelmann selbst ausgebildet hat. Er selbst sagt, der Wallach habe ein Stockmaß von 1,85 Metern, „aber Kristy glaubt, er sei höchstens 1,80 Meter.“ Jeder, der das Pferd schon einmal live gesehen hat, weiß, dass hier der Wunsch Vater des Gedanken gewesen sein muss. Real Dancer ist ein Riese! Allerdings kennt sich Kristy Oatley gut aus Pferden im XXL-Format. Ihr Wallach Ronan, WM-Pferd 2014, war ähnlich groß. Gießelmann ist das erste Mal in Hamburg dabei. Auch eine Prüfung mit Pferdewechsel ist für ihn Neuland. Allerdings hat der junge Mann Erfahrungen als Auktionsreiter. Insofern dürfte er sich schnell einstellen können auf die Pferde seiner Konkurrentinnen. Ob die Größe seines Real Dancer ein Problem darstellen könnte für die Damen? Kopfschütteln: „Ich denke, man kann ihn ganz gut reiten. Ich bin eher gespannt, wie ich das mit den anderen Pferden hinbekomme“. Ein bisschen zuschauen wolle er bei den nächsten Tagen, aber am Ende kommt es erst zum Schwur, wenn man im Sattel Platz genommen hat. „Wenn man drauf sitzt, kann man erst fühlen, wie es ist.“  Der Niedersachse hat die weiteste Anreise, denn die Drittplatzierte, Emma Kanerva, ist zwar Finnin, lebt aber in Schenefeld. „Ich bin nur eine Viertelstunde zum Turnierplatz gefahren, nicht sechs Stunden“.

Emma Kanerva hat ebenfalls zwei Pferde im Grand Prix geritten. Mit dem Schimmel Heartbreaker v. His Highness wurde sie Dritte mit 70,587 Prozent. Für die beiden war es der zweite gemeinsame Grand Prix der Karriere. Mit Dambacu NI v. Danone wurde sie Vierte (69,761). Sie will sich noch entscheiden, welches Pferd sie reiten wird.

Derbysiegerin nicht im Finale aber ein Champion of Honour

Nicht ins Finale geschafft hat es Kathleen Keller mit San Royal. Der Hannoveraner San Remo-Sohn landete auf dem fünften Platz. Trösten kann sich Kathleen Keller damit, dass sie beim Abreiten für ihre 69,522-Prozent-Runde den Juroren, die über die Vergabe des „Meggle Champion of Honour“ zu befinden haben, am besten gefallen hat. Der Preis wird für das ebste Abreiten vergeben. Damit darf sich Keller die Munich Indoors schon einmal im Turnierkalender anstreichen. Ein Startplatz ist ihr in der Olympiahalle im Spätherbst sicher.

Thomas Hellmann

Kathleen Keller, Meggle Champion of Honor, Hamburg 2018 (© Thomas Hellmann)

Platz sechs ging an die Norwegerin Isabell Freese, die den Hengst Bordeaux aus dem Besitz von Paul Schockemöhle an den Start gebracht hatte (69,087). Und der Sponsor der Prüfung, Rainer Schwiebert vom Helenenhof, freute sich über eine Platzierung in „seinem“ Grand Prix im Sattel des ehemaligen Reitpferde-Bundeschampion Catoo (68,435).

Ergebnisse finden Sie hier.

Morgen starten die U25-Reiter ihre Prüfungen zum Derby. Am Samstag gehen die Pferde aus der heutigen Prüfung entweder im Grand Prix Special oder in der Kür an den Start. Den Zeitplan aus Hamburg finden Sie hier.men’s new jordans release dates | New Air Jordans 1 release dates

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).