Hamburg: Die Jüngste gewinnt Dressurderby

Von
Derbysiegerin Kathleen Keller auf dem besten Pferd des Derbys Rubins Royal

Hamburg Klein-Flottbek 05.06.2011 Deutsches Spring- und Dressurderby Deutsches Dressur-Derby: Kathleen Keller (GER) und Rubins Royal Foto: Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau)

Das ist ihr Wochenende: Die 21-jährige Kathleen Keller hat
das Deutsche Dressurderby gewonnen – nachdem sie gestern auch schon das Finale
der U25-Reiter für sich entschieden hat. Dabei brachte Keller das schwierigste
Pferd mit in die Derby-Prüfung.

Für das Finale des Dressurderbys hatten sich Kathleen Keller und Wonder, Anabel Balkenhol und Rubins Royal sowie die Norwegerin Lillann Jebsen und Pro-Set nach einigem Hin und Her qualifiziert (ST.GEORG online berichtete).

Die Vorstellung von Kathleen Keller mit ihrem eigenen Pferd Wonder war durchwachsen: Der 14-jährige Hannoveraner Wallach v. Werther war sichtlich beeindruckt von der Kulisse im Dressurstadion, die Reiterin konnte seine Energie nur schwer bändigen. Das blieb auch während der Prüfung so: Wonder stand bei der Grußaufstellung nicht still, galoppierte in beiden Trabverstärkungen an und trat bei der Piaffe auf der Schlusslinie hektisch auf der Stelle. Im starken Schritt zeigte er wenig Raumgriff und schaute in die Zuschauermenge. Andere Lektionen dagegen klappten ordentlich: Die Pirouetten waren gut durchgesprungen, die fliegenden Galoppwechsel gerade, wenn auch etwas flach: Am Ende standen 64,472 Prozent (1160 Punkte) auf der Anzeigentafel. Den besten Ritt hatte Kathleen Keller auf Rubins Royal. Gab es zu Anfang der Aufgabe noch Unstimmigkeiten zwischen der Reiterin und dem 14-jährigen Rubinstein-Sohn der Wallach galoppierte in der ersten Passage kurz an steigerte sich das Paar während der Prüfung, zeigte schwungvolle, raumgreifende Verstärkungen, gleichmäßige Piaffen und gut durchgesprungene Pirouetten. 71,139 Prozent (1280,5 Punkte) gab es von den Richtern. Auch mit dem dritten Pferd, Pro Set von Lillann Jebsen, zeigte Kathleen Keller eine harmonische Runde mit Höhepunkten in den Verstärkungen und Pirouetten. In den Piaffen stimmte die Feinabstimmung nicht ganz, sie waren etwas mühsam und der Übergang in die Passage unharmonisch, 70,000 Prozent (1260 Punkte). Insgesamt hatte Kathleen Keller, die Tochter von Dressurausbilder Dolf Keller, der 2003 das Dressurderby gewonnen hatte, somit 3700,5 Punkte auf ihrem Konto und siegte. 
Rubins Royal ging als bestes Pferd aus der Prüfung hervor (3818 Punkte). Er zeigte sich unter allen drei Reiterinnen dynamisch, losgelassen und rittig. 

Anabel Balkenhol behauptete sich auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung (3679). Mit ihrem eigenen Pferd Rubins Royal zeigte sie den besten Ritt der gesamten Prüfung: 72,722 Prozent (1309 Punkte) gab es für eine Vorstellung mit gleichmäßigen, dynamischen Piaffe-Passage-Touren, einen geregelten starken Schritt, dynamisch durchgesprungene Galoppwechsel und raumgreifenden Verstärkungen. Wertvolle Punkte verschenkte Balkenhol in den Galoppwechseln von Sprung zu Sprung: Sie ritt 17 statt der geforderten 15 so etwas kann teuer sein. Pro-Set, den Hengst von Lillann Jebsen, ritt sie dynamisch vorwärts. Der Hengst war offener in der Ganasche als bei seiner Ausbilderin und punktete mit einem raumgreifenden, gleichmäßigen starken Schritt. In den fliegenden Galoppwechseln zu zwei Sprüngen war Anabel Balkenhol sichtlich aufwendig in der Hilfengebung. Die Zweier klappten auf dem Abreiteplatz nicht so richtig, so die Reiterin nach ihrem Ritt. Dafür aber im Viereck, wenn auch die Linie der Einer-Wechsel etwas schwankend war: 69,000 Prozent (1242 Punkte). Am meisten zu kämpfen hatte Anabel Balkenhol wie auch ihre beiden Konkurrentinnen mit Wonder, Kathleen Kellers Pferd. Der Wallach war auch bei seiner dritten Vorstellung nicht ruhiger, wollte nicht ruhig stehen bleiben. Die Übergänge und die Piaffe-Passage-Tour klappten jedoch ordentlich, im starken Schritt zeigte Anabel Balkenhol ihn im Rahmen der Möglichkeiten am besten, wenn auch immer noch mit zu wenig Raumgriff und festgehalten im Rücken. Die Verstärkungen ritt sie nicht voll aus, dafür ohne Fehler (62,667 Prozent/1128 Punkte).

Platz drei ging an die Norwegerin Lillann Jebsen, die mit ihrem eigenen Pferd Pro-Set eine solide Vorstellung ablieferte. Die Verstärkungen des 14-jährigen Holländer-Hengstes v. Jet-Set gehörten zu den Höhepunkten, ebenso wie gleichmäßigen Passagen. Insgesamt war der Hengst ziemlich eng im Hals und in den fliegenden Galoppwechseln hätte man sich ein aktiveres Hinterbein gewünscht, 71,389 Prozent (1265 Punkte). Jebsen musste dann als nächste mit dem Problemkandidaten Wonder in das Viereck und schlug sich wacker: Sie ritt zwar sehr verhalten in den Verstärkungen, aber lotste den Wallach gut durch die Zweier- und Einerwechsel sowie durch die Piaffe-Passage-Touren. Aber auch bei ihr waren der starke Schritt und das Halten zu Beginn und am Ende der Prüfung quasi nicht vorhanden (64,722 Prozent/1165 Punkte). Mit Rubins Royal zeigte Lillann Jebsen ihren zweitbesten Ritt. 68,250 Prozent (1228,5 Punkte) bekam sie für eine harmonische Vorstellung mit flüssigen Piaffe-Passage-Übergängen, mit sehr guten Pirouetten und dynamisch durchgesprungenen Zweierwechseln. In den Einerwechseln passte die Abstimmung nicht und Rubins Royal ließ das Hinterbein mehrfach stehen. Insgesamt summierte sich das Resultat der Norwegerin auf 3658,5 Prozent. Mit dem dritten Platz und überhaupt der Teilnahme am Finale des Dressurderbys hätte die 23-jährige Norwegerin aus Oslo nicht in ihren wildesten Träumen gerechnet, wie sie nach der Prüfung erzählte. Ich habe die ganze letzte Nacht von der Aufgabe geträumt.

Den dritten Startplatz im Finale hatte Lillann Jebsen übrigens durch Losglück ergattert, denn Günther Seidel (USA) und sie lagen schließlich beide auf dem dritten Rang nach der Qualifikationsprüfung. Doch trotz dieser Schwierigkeiten soll der Modus des Dressurderbys laut Turnierchef Volker Wulff auch im nächsten Jahr unverändert bleiben. Wullf: Wir haben hier niemand vermisst und ein tolles Derby gesehen.    

air jordan 1 factory outlet | air jordan 1 mid se cheap