Dauerbrenner Schenkelbrand

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Deutschland Pferdezuchtverbände kämpfen um den Erhalt des Schenkelbrands als Mittel zur Kennzeichnung von Pferden. Diesmal der Hannoveraner Verband in einer Prodiumsdiskussion mit Vertretern des Tierschutzes und aus Zucht und Politik, die im „Nordwestradio“ übertragen wurde.

Das Thema der Livesendung lautete: Der Streit über den Schenkelbrand sind Brandzeichen Tierquälerei, wichtige Kennzeichen, oder sollen Sie vor allem den Marktwert von Pferden erhöhen? 

Anwesend waren: Jan Ahlers, CDU-Landtagsabgeordneter und Pferdezüchter, Dr. Willa Bohnet vom Institut für Tierschutz an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover, Thomas Schröder vom Deutschen Tierschutzbund, Gisela Fürle, Direktorin des Deutschen Pferdemuseums in Verden und Zuchtleiter und der Geschäftsführer des Hannoveraner Verbandes, Dr. Werner Schade. Als Moderator war Hans-Heinrich Obuch anwesend. 
Dr. Werner Schade sprach für die Pferdezüchter: Der Brand ist die Basis der Zucht. Selektion hängt von einer eindeutigen Identifikation der Tiere ab. Unser System mit Farb- und Abzeichenaufnahme, DNA-Analyse und der sichtbaren Kennzeichnung mit dem Schenkelbrand hat sich dabei absolut bewährt, in Deutschland und weltweit. 
Tierschützer Schröder argumentierte mit dem wirtschaftlichem Interesse der Züchter und gab zu bedenken, dass den Pferden mit dem Heißbrand unnötige Schmerzen zugefügt werden.
Jan Ahlers, seit 50 Jahren Pferdezüchter erklärte, dass die niedersächsische Landesregierung ein neues Gutachten zum Thema Schmerzempfinden der beiden Kennzeichnungsmethoden in Auftrag gegeben habe. 
Dr. Willa Bohnet sagte, dass die bereits untersuchten Tiere bei beiden Kennzeichnungsformen dieselben messbaren Reaktionen zeigten. Sie verwies außerdem auf die deutsche Viehverkehrsordnung, die die Identifikation mittels Transponder seit 2009 beim Pferd vorschreibt und betonte den Sicherheitsaspekt. 
Daraufhin erklärte Dr. Werner Schade, dass der Chip manipulierbar und erst vor Kurzem wieder ein Pferd mit drei Chips aufgetaucht sei.
Zum finanziellen Punkt wurde festgestellt: Ein Tierarzt muss für ein Lesegerät 600 Euro anlegen, ein Züchter 180 Euro. Eine Summe, die heute nicht mehr für jeden Züchter eine Selbstverständlichkeit ist. 
Dr. Werner Schade fasste zusammen: Unter dem Deckmantel des Tierschutzes versucht die Veterinärindustrie, hier eine neue Geldquelle erschließen zu können. Aber die Reihen der Brenn-Gegner in der Tierärzteschaft lichten sich. Die Frage, ob der Brand abgeschafft werden soll, stellt sich mir gar nicht! 
Gastgeberin Gisela Fürle hatte das Schlusswort: Ich als Kunsthistorikerin verstehe diese Diskussion nicht: Beide Kennzeichnungsmethoden erzeugen Schmerzen. Die Kennzeichnung mittels Brand hat sich seit Jahrhunderten bewährt, wurde in der vergangenen Jahren weiter entwickelt und ist heute ein perfekt funktionierendes Procedere. Die Transponderkennzeichnung ist anfällig und bei weitem noch nicht ausgereift. Und nun soll das funktionierende System gegen das nicht funktionierende getauscht werden.
Quelle: Pressemitteilung

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