FEI-Generalsversammlung: Schlappe für Haya
Personelle Konsequenzen der „Stallgassenaffäre“

Von
Dürfen künftig FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau und Dr. Hanfried Haring (rechts)

Hong Kong (China) Sha Tin Olympische Reiterspiele Springen 21.08.2008 Springen Einzelfinale (1. Umlauf): Breido Graf zu Rantzau (GER, FN-Präsident, mit Regenkleidung) schaut frustriert, rechts Hanfried Haring (Generalsekretär FN) ©Julia Rau Hindenburgstraße 49 55118 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau)

Die Stallgassenaffäre um die
nicht genehmigte Medikation des deutschen Springpferdes Cornet Obolensky hatte
bei der Generalversammlung der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI)
in Kopenhagen ein Nachspiel. 

Auf Empfehlung der Ethik-Kommission unter Leitung von Lord Stevens wird der deutsche Mannschaftstierarzt Dr. Björn Nolting von der Liste der international zugelassenen Tierärzte gestrichen, der damalige Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Dr. Hanfried Haring, wurde aus dem FEI-Bureau herauskomplementiert (respectfully). Er sollte auch als Vorsitzender der Gruppe II, in der die westeuropäischen Reiternationen vertreten sind, ausscheiden, aber diese Nationensprachen ihm in Kopenhagen ausdrücklich das Vertrauen aus. Haring bleibt auf der internationalen Richterliste.

Der Reiter von Cornet Obolensky, Marco Kutscher, sieht einem Verfahren vor dem FEI-Tribunal entgegen. Alle deutschen Funktionäre, die von der unerlaubten Medikation bereits in Hongkong wussten, ohne die FEI zu informieren, dürfen kein FEI-Amt mehr wahrnehmen. Das betrifft auch den deutschen Präsidenten Breido Graf zu Rantzau und den Chef de Mission Reinhard Wendt sowie den Springausschussvorsitzenden Peter Hofmann. Die ordentliche Generalversammlung muss disesen Beschlüssen des Bureau am Donnerstag noch zustimmen.
Eine schmerzliche Niederlage musste FEI-Präsidentin Prinzessin Haya bei dem Versuch einstecken, den Vorstand des Weltverbandes, nach ihren Wünschen umzugestalten. Mit einer Mehrheit von 49:48 Stimmen beschlossen die Delegierten, die geplante Strukturreform zu vertagen. Hayas ursprünglicher Plan war, das Bureau, den Vorstand der FEI, auf sieben Mitglieder zu verkleinern, die en bloc zur Wahl stehen sollten. Diese sollten von einer Nominierungskommission ausgesucht werden. Bereits im Vorfeld wurden zwei Kandidaten genötigt, aus dem Block wieder auszuscheiden, wie es heißt, weil sie der Präsidentin nicht genehm waren.  Haya änderte ihre Politik, jetzt sollte jedes Mitglied einzeln gewählt werden, nicht mehr als zwei pro Kontinent, ohne dass eine Garantie für bestimmte Regionen gegeben wurde.  Vor allem den starken europäischen Reitsportnationen, die den Löwenanteil der Beiträge zahlen und die meisten Turniere veranstalten, schien dadurch nicht gewährleistet, dass sie entsprechend vertreten sein würden. Sie hatten sich bereits bei einem Treffen in Amsterdam zu einer europäischen Interessengemeinschaft zusammen getan. Der Widerstand gegen die Umstrukturierung wuchs in den letzten Wochen, und wurde auch vom deutschen Reiterverband unterstützt. Die Ablehnung der Strukturreform in ihrer jetztigen Fassung wird von Beobachtern als herbe Niederlage der umstrittenen Präsidentin eingeschätzt, die in der Politik einer gescheiterten Vertrauensfrage gleichkommt. Auch 2010 wird die Strukturreform nicht auf der Agenda stehen, andere Themen wie Dopingkontrollen und Sponsorenwerbung hätten Vorrang, hieß es aus der FEI.
Die FEI-Generalversammlung findet diese Woche in Kopenhagen statt. ST.GEORG ist ab morgen live vor Ort.
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