Langenhagen: Gold für Philine Ganders-Meyer bei Deutscher Amateur-Meisterschaft Vielseitigkeit

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Featurebild Gelände Vielseitigkeit (© Von Korff)

Im Rahmen des internationalen Vielseitigkeitsturniers in Hannover-Langenhagen wurden die Deutschen Amateur-Meisterschaften (DAM) sowie das erste Deutsche-Amateur Championat in der Vielseitigkeit ausgetragen. Letzteres entschied Leonie Kuhlmann für sich. Neue Deutsche Amateur-Meisterin in der Vielseitigkeit ist Philine Ganders-Meyer.

Die DAM fand somit nach einer zweijährigen Pause zum vierten Mal in Langenhagen statt.

Insgesamt konkurrierten 16 Reiter-Pferd-Paare um den Titel des Deutschen Amateur Meisters in der Vielseitigkeit im Rahmen einer Drei-Sterne-Prüfung (CCI3*-S). Philine Ganders-Meyer und ihre zehnjährige Hannoveraner Stute Coromandel du Moulin v. Contendro I sicherten sich die Goldmedaille. Bereits nach der Dressur setzten sich die beiden an die Spitze. Dort hielten sie sich auch nach dem Springen. Mit einer fehlerfreien Runde im Gelände und einem Endergebnis von nur 28,7 Minuspunkten verteidigten sie ihre Führungsposition. „Das ist der Hammer! Mein Pferd ist ein Star“, schwärmte Philine Ganders-Meyer über ihre Stute nach ihrem gelungenen Drei-Sterne-Debüt. „Die Dressur war jetzt nicht so eine Überraschung, aber im Springen weiß man ja nie. Und im Gelände, da ist sie alles gesprungen, einfach so, ganz selbstverständlich. Es ist ein Traum sie zu reiten“, ergänzte sie. Coromandel du Moulin kaufte sie vierjährig direkt von der Züchterin und bildete sie überwiegend selbst bis zu diesem Niveau aus. Doch nicht nur in ihrer Freizeit beschäftigt sich Philine Ganders-Meyer mit der Vielseitigkeit. Sie arbeitet als Koordinatorin Vielseitigkeit des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR).

Die Silbermedaille ging an Lena Scheepers aus Rheinberg mit La Mum, eine elfjährige westfälische Stute v. La Calido. Die beiden kassierten im Springen einen Abwurf und erzielten somit ein Gesamtergebnis von 33,1 Minuspunkten. Elena Otto-Erley (Warendorf) gewann mit dem vierzehnjährigen Rheinländer Wallach Finest Fellow v. Fidertanz erneut die Bronzemedaille. Zwei Zeitstrafpunkte im Gelände führten am Ende zu 33,6 Minuspunkten. Schon im Vorjahr gelang ihr dieser Erfolg, vor kurzem wurde sie mit dem Goldenen Reitabzeichen ausgezeichnet.

Auf Platz vier rangierte sich Johanna Wetjen-Sanders aus Rastede mit der siebenjährigen Oldenburger Stute Wild West Candy Rose v. Casino Grande mit 34,2 Minuspunkten ein. Philipp Riedesel aus Altkamp und der zehnjährige Mecklenburger D’Accord v. D’Olympic belegten mit 35,0 Minuspunkten den fünften Platz.

Leonie Kuhlmann siegt im ersten Deutschen Amateur-Championat 

Im Rahmen einer internationalen Zwei-Sterne-Prüfung (CCI2*-S) wurde in Langenhagen auch zum ersten Mal das Deutsche Amateur-Championat ausgeschrieben. Mit dem achtjährigen Hannoveraner Wallach Clarito v. Cascadello gelang es Leonie Kuhlmann zum Sieg zu reiten. Das Ergebnis von 32,1 Minuspunkten aus der Dressur blieb auch nach dem Springen und dem Gelände unverändert. Die Rechtsanwältin aus Einbeck ist ehemalige Mannschaftsvizeuropameisterin der Jungen Reiter und engagiert sich im Landesverband Hannover für den Reiternachwuchs. Vor wenigen Jahren musste sie sich erst von ihrer Erfolgsstute Cascora nach mehreren Koliken trennen und von ihrem Nachwuchspferd Hidalgo nach einem Weideunfall. Um so mehr bedeutet ihr dieser Erfolg nach den Verlusten. „Ich bin so froh, dass ich mit Clarito Ju jetzt wieder ein Pferd für die Zukunft habe“, ist Leonie Kuhlmann sich sicher. Sie lobt die Idee des Amateur-Championats: „Wenn man immer gegen die Profis reiten muss, fragt man sich als Amateur schon manchmal, warum mache ich das Ganze eigentlich? Da ist es toll, dass es so eine Veranstaltung gibt, das ist sehr motivierend. Langenhagen ist generell ein tolles Turnier, aber die Meisterschaft und das Championat machen es noch attraktiver.“

Platz zwei ging an Christel Heyl aus Uedem und der siebenjährigen Stute Emery THC v. Caruso de Trebox. Die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Vielseitigkeitsreiten des Kreisverbandes Kleve verbuchte eine Nullrunde im Springen, sammelte jedoch Zeitfehler im Gelände. Mit 34,8 Minuspunkten setzte sie sich vor Dr. Bernadette Kögel aus Warmsen mit der Hannoveraner Schimmelstute Coco Diki v. Clinton I. Ein Abwurf im Springparcours und Zeitstrafpunkte im Gelände ergaben ein Endergebnis von 36,6 Minuspunkten. Gesche Beerbaum aus Gransebieth und Costa D erzielten mit 29,2 Minuspunkten das beste Dressurergebnis. Mit einem Endergebnis von 37,2 Minuspunkten wurde sie Vierte vor dem Tierarzt Dr. Clemens Hayessen aus Eyendorf mit Signature.

Annemieke Schuldt

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