Herpeswelle: Neustadt/Dosse verliert neun Fohlen

Der berühmte P-Stamm des Brandenburgischen Hauptgestüts Neustadt/Dosse und Totilas als Vater – die Rechnung klingt so gut. Und wer die Erfolge der Zuchtstätte in Brandenburg kennt – Poetin, Quaterback … – weiß, wie schwer der Verlust von neun Fohlen wiegt. Zwischen Januar udn Mitte Februar war es im Hauptgestüt zu Virusaborten, also Verfohlen gekommen. Zu den Fohlen, die zu früh zur Welt kamen, zählte auch eines, das Totilas zum Vater hatte. Das hat Landstallmeister Dr. Jürgen Müller diversen Medien gegenüber bestätigt. Die Stutenherde in Neustadt umfasst ca. 30 Stuten, von denen in diesem Jahr 24 ein Fohlen hätten zur Welt bringen sollen, sagte Müller gegenüber der Märkischen Oder Zeitung. Trotz des Impfschutzes kam es zu den neun Totgeburten. Sofort habe man daraufhin die Stutenbestände von einander getrennt. Die noch tragenden Stuten seien ins ca. 500 Meter entfernte Landgestüt gebracht worden. Die Hygienemaßnahmen scheinen gefruchtet zu haben: Mittlerweile hätten zwei Stuten regulär abgefohlt und deren Fohlen lebten auch.
Selbst die Impfung gegen Herpes kann keinen hunderprozentigen Schutz gegen die Infektion garantieren. Die grundimmunisierten Pferde können immer noch an Herpes erkranken, scheiden dann aber den Virus im Gegensatz zu ungeimpften Pferden nicht aus. Außerdem sollen die Krankheitsverläufe weniger drastisch sein. Im gesamten Nordosten heißt es, würde seit dem Jahreswechsel verstärkt von Herpeserkrankungen berichtet.
Das kühle feuchte Wetter bietet dem Herpesvirus ideale Voraussetzungen, weswegen die derzeit vorherrschende Witterung Pferdezüchtern und -haltern Sorgen bereitet. Sonnige Frühlingstage mit Temperaturen im zweistelligen Bereich hingegen lassen dem Virus keine Chance. Bereits im Jahr 2007 hatte das Landgestüt durch eine Virusepedemie Schaden genommen, allerdings weniger dramatisch.

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