Viva la Vida von Gestüt Gut Neuenhof nicht mehr im Deckeinsatz

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Viva la Vida v. Viva Gold muss seine Karriere als Deckhengst beenden. (© Gestüt Gut Neuenhof)

Viva la Vida wird fortan nicht mehr im Deckeinsatz stehen. Das meldet das Gestüt Gut Neuenhof. Hintergrund für die Karriere des Deckhengstes aus dem Stamm der Familie de Baey, aus der Größen wie Rubinstein, Rembrandt und Ahlerich hervorgegangen sind, ist eine alte Verletzung mit bitteren Konsequenzen.

Diese Karriere endet, bevor sie so richtig begonnen hat: Viva la Vida, vierjähriger Westfalenhengst aus dem Gestüt Gut Neuenhof, steht ab sofort nicht mehr im Deckeinsatz. Der Viva Gold-Sohn, der aus einer Rosengold-Donnerschwee-Mutter stammt hat ein „gesundheitliches Problem, das den Einsatz in weiteren anstehenden Zucht- bzw. Sportprüfungen unmöglich macht“. Das teilt die Hengststation Gut Neuenhof mit. Dem Fuchs galten höchste züchterische Erwartungen, weil er in der Zuchtstätte de Baey in Lemgo zur Welt gekommen war und dieselbe Familie vertritt wie der Stempelhengst Rubinstein sowie die Olympiasieger Rembrandt (Nicole Uphoff) und Ahlerich (Dr. Reiner Klimke).

Viva la Vida als Jungpferd offensichtlich schwer verletzt

Der Fuchs war 2022 in Westfalen gekört worden. Er war einer von fünf Viva Gold-Söhnen aus dem Premierenjahrgang des Weihegold-Enkels, die in Münster eine Deckerlaubnis ausgesprochen bekamen. Unter dem Sattel hatte Viva la Vida zunächst viel versprechend begonnen. Dreijährig münzte er seinen ersten Turnierstart in einen Sieg in einer Reitpferdeprüfung um.

Doch in den vergangenen Monaten wendete sich das Blatt. „Viva la Vida, den wir alle als sehr gelehriges, leistungsbereites Pferd kennenlernen durften, zeigte sich zuletzt immer öfter widersetzlich, was ganz und gar nicht seinem Naturell entsprach“, so Sandra Schürner, die die Hengststation Gut Neuenhof gemeinsam mit Dr. Axel Schürner führt. „Darum ließen wir den Hengst intensiv sowohl klinisch als auch röntgenologisch kontrollieren.“ Das Ergebnis der Untersuchung: Der Fuchs muss als Jungpferd mehrfache, starke Rippenfrakturen erlitten haben. Diese führen zu den heute auftretenden schwerwiegenden Beeinträchtigungen.

Unter Tierschutzgesichtspunkten wäre es unverantwortlich, den Hengst weiterhin zu reiten. Somit ist es auch nicht möglich, dass er die altersgemäß vorgeschriebenen Leistungsprüfungen unter dem Sattel absolvieren kann. Für das Team der Hengststation ein doppelter Schlag in die Magengrube. „Die bisherigen Fohlen von Viva la Vida sind überragend. Seine Genetik ist von der Verletzung natürlich in keiner Weise berührt“, heißt es.

Züchter, die Viva la Vida bereits eingesetzt haben, können sich bei Fragen jederzeit an das Team der Hengststation Gut Neuenhof wenden. Kontakt: Birte Dicke, Tel.: 0049 2427 456040-5

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

  1. Ulla

    War das bei Dynamic Dream nicht auch so ? Verletzung, nicht mehr reitbar und keine HLP. Er bekam eine Sonderdeckgenehmigung. Dann sollten die ersten beiden Fohlenjahrgänge angeschaut werden, um über eine endgültige Deckerlaubnis zu entscheiden. Na ja- es waren jedenfalls viele Dynamic Dreams auf den Körplätzen… Warum soll das bei Vida la Vida nicht auch gehen ?

    • Jana

      Wahrscheinlich sollte er mit falsch zusammengewachsenen Rippen auch nicht mehr aufs Phantom springen. Ich weiß nicht, ob es da noch andere Möglichkeiten gibt.

  2. Ellen

    Ein echter Verlust für die Pferdezucht, sehr, sehr schade. Ich hoffe, die Besitzer entscheiden, dass er trotzdem weiterleben und auch ein gutes Pferdeleben leben darf.


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