Isabell Werth versus FN

Von
Isabell Werth und El Santo

(© Julia Rau)

Nächste Woche soll Olympiasiegerin Isabell Werth Beschwerde bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) einlegen gegen die Halbjahressperre aufgrund verbotener Medikation bei El Santo. Wird sie nicht freigesprochen, will sie klagen. Das soll sie gegenüber der „Welt“ geäußert haben.

Die Tageszeitung zitiert Werth: „Es kann nicht sein, dass das Reglement zu meinen Lasten ausgelegt wird. Sollte das Große Schiedsgericht der FN weiterhin auf eine Sperre gegen mich bestehen, werde ich vor ein ordentliches Gericht gehen und Schadensersatz fordern.“

Eine andere Möglichkeit solle es sein, das Urteil zu akzeptieren und ein Gnadengesuch bei Verbandspräsident Breido Graf zu Rantzau einzureichen. Der scheine ohnehin auf der Seite der erfolgreichsten Dressurreiterin überhaupt zu stehen. Denn nach der Bekanntgabe des Urteils soll er ihr eine SMS geschickt haben mit den Worten: „Tut mir leid. Nun musst du weiterkämpfen.“ Gegenüber St.GEORG online sagte Graf zu Rantzau: „Es stimmt, dass ich ihr eine SMS geschrieben habe. Das heißt aber nicht, dass ich Partei ergreife. Egal welcher Sportler das ist, so etwas tut mir immer leid. Das ist genauso schlecht für den Verband wie für den Athlet. Dass wir möglicherweise aufeinander losgehen, das ist eine Situation, die ich nicht gerne habe.“

Sollte Werth sich aber für die Klage entscheiden, könnte die Angelegenheit die FN teuer zu stehen kommen. Allein die Kosten für Juristen und Sachverständige sollen sich schon auf 200.000 Euro belaufen, weiß die Welt. Zudem habe Sponsor Mercedes-Benz angekündigt, die juristische Entscheidung abwarten zu wollen, ehe der Vertrag verlängert werde. Außerdem sollen die Verdienstausfälle im Falle einer sechsmonatigen Sperre eine sechsstellige Höhe betragen. Da käme ganz schön was zusammen.

Werths Anwalt Andreas Kleefisch, der bereits Daniel Deußer in Sachen Dopigvorwürfe vertreten hat, als dieser sich wegen der positiven Dopingproben von Air Jordan Z und Pristanna im Rahmen des Weltcup-Finales von Las Vegas verantworten musste, soll der FN diese verbale Ohrfeige gegeben haben: „Das kommt dabei heraus, wenn Amateure über reiterliche Profis urteilen. Die anderen großen Sportverbände arbeiten im Gegensatz zur FN hochprofessionell.“

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