CCI5*-L Badminton: Sorge vor Schlammschlacht, Ex-Weltmeisterin Canter führt nach Dressur

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Rosalind Canter Graffalo Badminton 2023

Canter (GB) und Lordships Graffalo gehen in Badminton 2023 als Führende ins Gelände. (© Badminton Horse Trials Limited/Kit Houghton)

In Badminton liegen nach der Dressur große britische Namen vor dem Gelände am Sonntag in Führung. Rosalind Canter führt mit Lordships Graffalo vor Kitty King und Oliver Townend. Wegen des Dauerregens wurde die Strecke bereits entschärft.

Das Dressurergebnis wurde noch einmal durcheinander gewirbelt, aber allen Teilnehmern ist klar, dass davon morgen nach dem Gelände keiner mehr redet. Anhaltender Regen hat den Boden aufgeweicht, einige Hindernis-Elemente wurden herausgenommen und auch Parcourschef Eric Winter rechnet nicht damit, dass ein Reiter in der erlaubten Zeit von 11.45 Minuten auf den 6700 Metern mit 30 Hindernissen bleiben wird.

Mit 22,1 Minuspunkten ging die Britin Ros Canter auf dem elfjährigen Graffalo, Sohn des Trakehners Grafenstolz, der hier fünf Nachkommen am Start hat, vorläufig in Führung. Sicher und ohne Fehler steuerte die 37-jährige den etwas derben Braunen durch die Aufgabe, mit leichter Anlehnung und immer in schönem Seitenbild. Höhepunkt waren der starke Schritt und der Mittelgalopp, während drei von vier Galoppwechseln zwar korrekt, aber mit Spannung gesprungen wurden. Das Paar kam im vergangenen Jahr auf Platz zwei und wurde Vierter bei der Weltmeisterschaft in Pratoni, schon von daher zählt Canter hier in Badminton zu den Favoriten. Als sie nachmittags einritt, also nach der Pause aufgrund der Krönung von König Charles III., war das Viereck schon an den Hauptlinien ein Acker, die Bodenverhältnisse hatten sich von Pferd zu Pferd verschlechtert.

Briten stark in der Dressur in Badminton

Auf Platz zwei schob sich die 40-jährige Britin Kitty King mit dem 14-jährigen Vendredi Biats, einem Sohn von Winning Mood, dem Championatsspringpferd der Portugiesin Luciana Diniz. Der kompakte Schimmel wurde mit etwas strammer Anlehnung vorgestellt, absolvierte aber ansonsten das Programm mit Energie und Schwung. Oliver Townend auf Swallow Springs fiel auf Platz drei zurück (23,2) vor Emma Stevens auf der 15-jährigen Stute Jalapeno auf Platz vier (23,3), gefolgt vom Tokio-Zweiten Tom Mc Ewen auf dem 16-jährigen Diamant de Semilly-Sohn Toledo de Kerzer (23,6).
Die einzige deutsche Teilnehmerin, Anna-Katharina Vogel, liegt mit 33,2 Punkten jetzt auf Platz 43, was schlechter klingt, als es ist. 11,1 Minuspunkte liegen zwischen ihr und der führenden Rosalind Canter. Wie gesagt, morgen redet keiner mehr von Dressurnoten. „Dies ist keine Dressurprüfung“, sagte Oliver Townend und keiner widersprach ihm.
Parcourschef Eric Winter gibt sich optimistisch. Alles, was möglich ist, wurde für die Sicherheit von Pferden und Reitern getan; nicht nur einige Hindernisse wurden erleichtert, fast die Hälfte aller Hindernisse, 14 , sind mit MIM- oder anderen -Sicherheitsmechanismen versehen. Späne, um tiefe Stellen auszugleichen, wurden genügend bereit gestellt. „Und wir werden besonders auf müde Pferde achten, sagt er.

Hoffen wir, dass das reicht.

Die Badminton 2023 Dressur-Ergebnisse finden Sie hier.

Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.