„Dubai-Gate“: Scheich Mo schon wieder im Visier der britischen Behörden

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Der wegen der Einfuhr von Dopingsubstanzen bereits ins Kreuzfeuer  der britischen Öffentlichkeit geratene Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Rashid al Maktoum, ist schon wieder unangenehm aufgefallen. Diesmal geht es um illegale Beschäftigung.

 

Mehr als 1000 Arbeitskräfte aus den arabischen Emiraten und anderen Nicht-EU-Ländern hat das im britischen Newmarket angesiedelte Vollblutimperium Godolphin des Scheichs in den vergangenen drei Jahren mit einem jeweils für ein Jahr begrenzten Visum nach England geschleust. Dem soll jetzt ein Riegel vorgeschoben werden, wie die Londoner Tageszeitung Daily Telegraph berichtet. Dieses Jahresvisum ist gedacht für Künstler und Angehörige andere Berufe, die von Briten nicht ausgeübt werden. Alarmiert durch den enormen Anstieg dieser Visa, wies das Innenministerium die British Horse Association (BHA), die höchste Rennsportbehörde des Landes an, die Vergabe von Visa daraufhin zu überprüfen, ob die Tätigkeit dieser Arbeitskräfte nicht auch von Briten ausgeübt werden kann. Auch andere Rennställe beschäftigen zunehmend Nicht-EU-Arbeitskräfte. Die BHA tut sich wie schon der Vergangenheit schwer, Goldolphin-Chef Mohammed zu hart anzufassen, ist er doch der größte Arbeitgeber der britischen Rennsport-Industrie in und um Newmarket.

Derweil reißt die Kritik an den Machenschaften des Scheichs, seiner Familie und seiner Angestellten im Distanzsport nicht ab. Mit 33 Dopingverfahren, davon allein 20, in die Pferde aus den Ställen des Scheichs Mohammed und seiner Verwandtschaft verwickelt sind, hält das Distanzreiten innerhalb des Pferdesports einen unrühmlichen Rekord. Die Kritiker kommen vor allem aus der Schweiz, Frankreich und Belgien.

Der Belgier Pierre Arnould, selbst ehemaliger Distanzreiter und Nationaltrainer seines Landes, befürchtet sogar, dass durch die Skandale bei Distanzritten in den vergangenen Jahren Dopingfälle, Knochenfrakturen und Zusammenbrüche von Pferden mit Todesfolge der ganze Sport in seiner Existenz bedroht ist.  Dutzende von Pferden seien während oder nach Wettbewerben in den Jahren 2011 und 2012 gestorben, sagte er der britischen Pferdezeitung Horse and Hound. Wenn wir nicht schnell etwas tun, wird das Distanzreiten in ein paar Jahren nicht mehr existieren, irgendjemand wird es abgeschafft haben. Arnould spricht von Bestechung der Offiziellen, die den Sport kontrollieren sollen. Auch dem von der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) eingesetzten Arbeitskreis, der die Vorfälle untersuchen soll,  traut er keine unabhängigen Entscheidungen zu.

Mit ungewöhnlicher Schärfe reagierte FEI- Generalsekretär Ingmar de Vos. Er wirft Arnould, der Mitglied des FEI-Endurance Komitees ist, Illoyalität gegenüber der FEI und Verstoß gegen die von allen Komitee-Mitgliedern zu unterzeichnende  Verschwiegenheitsklausel vor und droht mit Konsequenzen. Arnould habe kein Recht als Vertreter des Distanzkomitees zu sprechen. Das hat dieser freilich auch gar nicht getan, Horse and Hound hat lediglich seine Position erwähnt.

Scheich Mohammed, Weltmeister 2012, will von den Verstößen seines Personals  nichts gewusst haben, und hat seine Ehefrau Prinzessin Haya, FEI-Präsidentin, beauftragt, die Fälle zu untersuchen. Das wiederum bringt Haya den Vorwurf der möglichen Befangenheit ein und einige Verbände halten sie schon jetzt, ein Jahr vor ihrem turnusmäßigen Ausstieg, für nicht mehr tragbar.

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