Delegiertenversammlung des Westfälischen Pferdestammbuchs – Westfalen hat gewählt

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Ein knappes halbes Jahr nachdem der „Westfalen-Zoff“ seinen Anfang nahm (ST.GEORG berichtete), hat das Westfälische Pferdestammbuch einen neuen Vorstand, der gestern im Rahmen der Delegiertenversammlung in der Halle Münsterland gewählt wurde. Eine emotionale und gut besuchte Veranstaltung.

Vorsitzender wurde wie von der Findungskommission intendiert, Karl Hubertus Freiherr von Beverfoerde. 91 Stimmen haben sich für ihn ausgesprochen, eine Enthaltung gab es.
Einstimmig, also mit 92 „Ja-Stimmen“ wurde Dr. Lutz Ahlswede in den Vorstand gewählt, der Pferdezüchter und Tierarzt, der seit 36 Jahren fürs Pferdestammbuch im Einsatz ist. Er soll den zurückgetretenen Kai Ligges ersetzen, der für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung stand.
Weiterhin wurde Günter Voss aus Coesfeld gewählt. Auch er erhielt alle 92 verfügbaren Stimmen. Er folgt auf Volker Kückelhaus, der die Affäre Pferdestammbuch ins Rollen brachte, im Dezember als stellvertretender Vorsitzender abgewählt wurde und auf Wiederaufnahme vor dem Landgericht geklagt hat. Trotz des schwebenden Verfahrens fällt es zugunsten von Kückelhaus aus, läuft seine Amtszeit bis 2015 sollte eine Neuwahl stattfinden. Offiziell werden nach der ersten Sitzung des Vorstands am kommenden Donnerstag die stellvertretenden Vorsitzenden bestimmt. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Wahl auf Ahlswede und Voss fallen wird. Dort sollen dem Vernehmen nach auch die Personalien Dr. Friedrich Marahrens (Geschäftsführer und Zuchtleiter) und Bernd Richter (Vermarktungsleiter) ein Thema sein.
Weniger eindeutig war die Wahl von Klaus Scherenberg, der auch schon vorher im Vorstand war. Dort gehörte gehörte er zu denjenigen, die Kückelhaus den Rücken gestärkt hatten. Die Findungskommission hatte ihn zur Wiederwahl aufgestellt. Gegen ihn trat der 46 Jahre alte Springreiter und -ausbilder Gerd Könemann von der Hengststation Holkenbrink an. Scherenberg erhielt 56 von 91 Stimmen, Könemann hingegen nur 33.
Als Vertreter der Pony- und Kleinpferdezüchter ist Ralf Johanshon neu im Vorstand. Er setzte sich gegen den ebenfalls erneut zur Wahl stehenden Amtsinhaber Josef Volle mit 60 zu 30 Stimmen durch. Auch Haflinger-Experte Egbert Bispinghoff ist neues Vorstandsmitglied.
Beatrice Freifrau von Kanne wird die erste Frau im Vorstand des Pferdestammbuchs, und schließlich komplettiert Karl-August Schulte-Vahrendorff den neuen Vorstand. Kassenprüfer wurden Günter Burgmann und Heinz Kesten.
Ziuchtleiter Dr. Friedrich Marahrens kündigte an, 2014 in den frühzeitigen Ruhestand zu gehen. Seine Geschäftsführung stand in der Kritik der vergangenen Monate, er selbst sieht aber die Medien, die einen „Tsunami“ hätten entstehen lassen. Vor der Neuwahl war der scheidende Vorstand nicht entlastet worden, da die Kassenprüfer noch zu viele unbeantwortete Fragen hätten.

Züchterisches
Zu Beginn der Veranstaltung stellte Geschäftsführer Dr. Friedrich Mahrahrens den Jahresbericht 2011 vor. Mitgliederzahlen, Stutenbestand, Bedeckungen, Fohlengeburten sind wie im bundesweiten Trend auch in Westfalen rückläufige Größen.
Dem gegenüber standen die Berichte von sport- und zuchterfolgreichen Westfalen-Pferden. „Wir haben noch genügend Pferde, die in den nächsten Jahren für uns punkten werden“, gab sich der Zuchtleiter optimistisch.
Ausgezeichnet wurden die folgenden Persönlichkeiten:
Eugene Reesink mit dem Hengstaufzüchterpreis.
Heinrich Sauer als Züchter des Jahres Reitpferd.
Annette Schürmann als Züchterin des Jahres übrige Rassen.
Anton Schulze-Schencking als Züchter des Jahres übrige Rassen.

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