Dressurderby Hamburg: Apache OLD gewinnt Grand Prix Kür mit VIDEOS

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Mit
annähernd 79 Prozent gewann Isabell Werth die Grand Prix Kür auf ihrem Oldenburger Apache.
Bei sommerlichen Temperaturen musste die Rheinbergerin am Ende der Prüfung
ordentlich drücken. Bis auf die Einerwechsel funktionierte aber alles in dem
technisch mit Abstand am schwierigsten Programm. Mit dem wieder genesenen Don Bolero war Kristy Oatley der Sieg im Grand Prix Special nicht zu nehmen.

Nennen wir es einen Arbeitssieg, bilanzierte Werth nach dem Ritt. Apache ging sehr gleichmäßige Piaffen und Passagen, Traversalen und Verstärkungen gelangen mit viel Ausdruck. Die Zweierwechsel bereiteten keiner Probleme, in den Einern dann hakte es aber gewaltig. Mein Fehler, sagt die Reiterin, so richtig gut bin ich da nicht rein geritten. Der besondere Clou: Eine Piaffe-Pirouette vor den Richtern, in deren Verlauf Werth ihren Oldenburger einmal anhielten ließ, mit dem Finger schnipste um dann einhändig ­- mit einer Galopppirouette in der entgegengesetzten Richtung fortzufahren. Einmütige Richtermeinung: diese Höchstschwierigkeiten waren besser als gut. Entsprechend fielen die B-Wertnoten aus, von 8,1 bis 8,5. Musikalisch setzte Werth auf Partyhits der 70er und 80er Jahre: Life is life, Stevie Wonders Happy Birthday und ein bisschen Eart, Wind and Fire.
Heike Kemmer hat einen Lauf. Ihr Dunkelfuchshengst Royal Rubin, der in der Halle mitunter noch einen recht zähen Eindruck hinterließ und den Kemmer entsprechend forciert vorgestellt hatte, bringt jetzt mehr Go mit in die Prüfung. Mit 76 Prozent erreichte das Paar sein bisheriges Bestergebnis. Mit Melodien wie Neil Diamonds Gassenhauer Sweet Caroline wird Rudi auch von der Musik getragen.
Ein Pferd mit ganz viel Potenzial, das durch seine geschmeidige Vorstellung begeisterte, ist der neunjährige Hannoveraner Wito Corleone v. Wolkenstein II. Alexandra Bimschas ritt den Wallach feinfühlig durch eine Kür, die schon einige Schwierigkeiten aufwies. Die doppelten Pirouetten gelangen toll. Wito Corleone macht durchgängig einen zufriedenen Eindruck, sein Schweif pendelt, er ist entspannt so stellt man sich den Happy Athlete vor. Kleinere Unsauberkeiten in der Anlehnung und im Takt mögen die Note, satte 74,55 Prozent, noch leicht gedrückt haben. Stolz sein darf Alexandra Bimschas, die in der Nähe von Neumünster mit ihrem Lebensgefährten Reinhard Nielsen einen Ausbildungsstall betreibt, auf ihre Leistung. Was der Wallach schon jetzt mit neun Jahren zeigt, lässt für die Zukunft einiges erwarten!
Alle drei Derbyfinalisten waren in der Kür am Start. Heike Kemmer und Isabell Werth guckten sich vor allem den neunjährigen Clive von Kristy Oatly an. Der beeindruckende Caletto-Sohn geht morgen im Finale mit Reiterwechsel. Clive wurde mit den Melodien der Quando Quando-Kür Sechster. Ganz ähnlich die Musikauswahl von Falk Rosenbauer. Oatleys Trainingspartner auf dem Grönwohldhof begann auch zu Sag mir quando, sag mir wann gibts da nur eine CD auf dem Grönwohldhof? Im Sattel von Jamiro Rosso v. Caletto, mit dem Rosenbauer schon deutscher Meister der Berufsreiter war, wurde er Vierter. Welches Pferd Isabell Werth reiten wird, steht noch nicht fest. Nur, dass es ein Pferd aus dem Stall Kasselmann sein wird.

Don Bolero und Kristy Oatley waren die großen Favoriten im Grand Prix Special. Und dieser Rolle wurden sie gerecht. Der Fuchs ging zwar häufig mit offenem Maul und im Gegensatz zu den meisten Pferden hat er eher das Problem, dass man sich manchmal fragt, ob er noch durch Genick geht, so „offen“ geht er in der Ganasche mit der Nasenlinie entsprechend deutlich vor der Senkrechten. Da er alle Lektionen problemlos absolviert, muss man davon ausgehen, dass er druchs Genick geht. Er punktet in Passagen und Pirouetten.
Zweite wurde die jüngste Teilnehmerin im Feld, Theresa Wahler (20) mit Don’t forget. Die Tochter des ehemaligen Deutschen Meisters der Vielseitigkeitsreiter Burkhard Wahler sitzt wunderbar auf dem Pferd – einmal abgesehen von der Handhaltung. Aber verdeckte Faust hin oder her, die Verbindung zum Pferdemaul ist nicht fein sondern ultrafein. Dressurreiten soll Harmonie sein. Das führte die Abiturientin aus der Lüneburger Heide vor. Sichere Galoppwechsel, tolle ÜBergänge zwischen Piaffe und Passage – bis zum Schluss hielten die Zuschauer die Luft an. Und dann passierte es: Anstatt noch einmal aus der Passage an der langen Seite den starken Trab zu entwickeln, bog die junge Amazone auf die Diagonale ab – verritten, zehn Punkte Abzug. Trotzdem kam sie noch auf ein Ergebnis über 70 Prozent. Am vergangenen Wochenende hatte Theresa Wahler in Hagen a.TW. bei den Horses&Dreams den Grand Prix für Reiter im Alter von 20 bis 25 Jahren gewonnen. Jetzt, so scheint es, müssen die Oldies anfangen, sich vor diesem Paar zu sorgen.

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