Fendi – a Star is born, Sönke Rothenberger hat gut Lachen

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HAGEN – Horses and Dreams meets Canada 2022

Sönke Rothenberger und Fendi in Hagen 2022 (© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

Acht Jahre jung, sein siebter Turnierstart, das Debüt in der Großen Tour – mit Neunen! Fendi und Sönke Rothenberger sorgten für das erste Highlight bei Horses & Dreams meets Canada und schielen schon mal in Richtung Louisdor Preis.

Eine Neun für eine Passage, eine weitere für die fliegenden Galoppwechsel zu zwei Sprüngen, dazu diverse Achten – Fendi und Sönke Rothenberger kamen, sahen und siegten. Mit diesem Sieg in der der eigentlichen Qualifikationsprüfung für den Louisdor Preis vorgeschalteten Intermédiaire II ließ das Paar aufmerken. Der erst achtjährige Däne ging eine sichere Runde. Sicher sowohl was die Lektionen anbelangt, sicher aber auch in punkto Anlehnung. Selbst als es bei der zweiten Piaffe direkt am Ausritt bei A noch kleinere Abstimmungsprobleme gab, blieb das Genick der höchste Punkt, die Nase vor der Senkrechten. Sönke Rothenberger wartete mit tiefer, ruhiger Hand, bis sein Sportpartner den Takt und die Balance wiedergefunden hatte, dann ging es weiter.

Fendi stets souverän

Fendi, dessen niederländischer Vater Franklin auf den Olympiahengst Ferro ingezogen ist, trumpfte auf nach Art eines kommenden Championatspferdes. Souverän in allen relevanten Grand Prix-Lektionen, seien es Serienwechsel oder Pirouetten im Galopp, abgeklärt und ausdrucksstark in der Passage. Und im starken Schritt ließ er auf dem letzten Drittel der Diagonalen noch zusehends los. Da dürfte auch noch mehr drin sein in Zukunft als die 6,8, die es heute waren. Mit 77,079 Prozent in dieser Intermédiaire II waren die beiden eine Klasse für sich. Rothenberger klopfte sein Pferd überschwänglich und strahlte. Anders als bei vielen seiner Kolleginnen und Kollegen in den internationalen Prüfungen wirkte das nach diesem Ritt aber nicht routiniert und aufgesetzt, sondern ehrlich.

Fendi ist erst acht Jahre alt. Sechs Turnierstart hat er bislang absolviert in seinem Leben. Drei Dressurpferdeprüfungen, zwei davon international in Wiesbaden 2019, und drei S-Dressuren in Darmstadt und vergangenes Jahr im Hagen. Im St. Georges Special wurde das Paar 2021 damals Dritter. Nun aber sind beide in der Königsklasse angekommen. Am Sonntag steht die Qualifikation für den Louisdor Preis an.

Aber ob diese Entscheidung im Dezember wirklich die wichtigste Prüfung in diesem Jahr für Fendi sein wird, bleibt abzuwarten. Auch Cosmo war bei den Olympischen Spielen in Rio noch jung an Jahren …

Lokalamatador Frederic Wandres Zweiter

Mit dem sympathischen Dunkelfuchs Harrods v. Hochadel kam Frederic Wandres mit 74,553 Prozent auf Platz zwei. Der Hannoveraner bestach in vielen Lektionen durch seine Geschmeidigkeit. In den Piaffen fehlt noch die letzte Routine. Und vielleicht auch noch ein wenig Kraft. Sie wurden aber durchgängig mit Noten zwischen 7 und 7,5 beurteilt. Im Vorwärts, aber vor allem in den Seitengängen wusste Harrods sich in Szene zu setzen. Hier gab es im Trab und im Galopp häufig die Acht, also „gut“. Auch die Einerwechsel und die Passage zählten zu den Highlights.

Juliane Brunkhorst ritt den Fürst Romancier-Sohn Fürst Enno auf Rang drei. Der Fuchs begann mit geschmeidigen Traversalverschiebungen, zeigte gute Ansätze in den Piaffen und punktete in den Serienwechseln (72,105).

Mit sehr guten Einerwechseln konnte Marcus Hermes mit dem Fürstenball-Sohn Facilone FRH auftrumpfen. Die Lektion liegt dem eleganten, mittelrahmigen Wallach so gut, dass er sie auch anstatt der geforderten Zweierwechsel zeigte. Das war ein grober, teurer Schnitzer. Der Wallach ging mit nahezu durchhängendem Zügel durch die gesamte Prüfung. Ein wenig mehr Zug ans Gebiss und damit die Nasenlinie konstanter an bzw. leicht vor der Senkrechten hätten dem Gesamtbild geholfen. Der Zehnjährige ist ein Pferd, das sich schwungvoll und leichtfüßig im Viereck bewegt. Nur im versammelten Schritt verlor der Hannoveraner die Balance (71,684, Platz vier).

Sieben der 15 Starter erzielten Ergebnisse über 70 Prozent. Die Debütanten in der großen Tour zeigten in der hinteren Hälfte der Prüfung mehrere Pferde, bei denen das Grundprinzip Versammlung, sprich das Beugen der großen Gelenke der Hinterhand und die vermehrte Lastaufnahme mit der Hinterhand noch keine Selbstverständlichkeit waren. Aber das war im CDI4*-Grand Prix am Donnerstag auch nicht anders.

Die Ergebnisse finden Sie hier.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).