„Grand Prix-Baby“ De Lavega Zweiter im Special, weitere Siege für Kanerva und mehr aus Neustadt/Dosse

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Symbolbild (© Toffi)

Nachdem sie am Freitag ja bereits eine äußerst gelungene internationale Grand Prix-Premiere feiern konnten, setzten Fabienne Müller-Lütkemeier und De Lavega im Special beim CDI3* Neustadt/Dosse noch einen drauf. Ansonsten dominierten die internationalen Starter.

Gleich um 8 Uhr morgens ging es los mit dem Grand Prix Special in Neustadt/Dosse. Am ausgeschlafensten waren die Schwedin Maria von Essen und ihr elfjähriger Oldenburger Wallach Invoice v. Jazz. Sie gewannen die Prüfung mit 75,255 Prozent.

Dahinter reihten sich mit 72,787 Prozent die beiden Special-Debütanten ein, Fabienne Müller-Lütkemeier und der ebenfalls elfjährige De Lavega. Rang drei belegten Emma Kanerva (FIN) und der dritte Vertreter des Jahrgangs 2012, Mist of Titanium v. Millennium, mit 71,489 Prozent.

De Lavega auf dem Vormarsch

Fabienne Müller-Lütkemeiers De Niro-Sohn De Lavega ist nicht nur selbst ausgebildet, sondern auch selbst gezogen – und das mit einem Freisprung, den De Niros Besitzer, die Familie Wahler, den Lütkemeiers geschenkt haben, nachdem Fabi mit D’Agostino – ebenfalls von De Niro abstammend – 2010 dreifache Europameisterin geworden war. 2011 wurde die Sion-Stute Samanta von De Niro besamt, 2012 kam De Lavega zur Welt.

Viele Turniere ist der Westfale in seinem Leben noch nicht gegangen. Eine Dressurpferdeprüfung Klasse A (Vierter), eine Dressurpferdeprüfung Klasse M (Erster), danach vier Siege und Platzierungen in Klasse M** und dann schon der Sprung in Klasse S. Letztes Jahr ging der Wallach seine ersten S***-Prüfungen, dieses Jahr in Bettenrode seinen ersten (nationalen) Grand Prix. Und nun in Neustadt/Dosse seinen ersten Grand Prix Special mit Top-Ergebnis. Kein Wunder, dass Fabienne Müller-Lütkemeier hoch zufrieden ist.

„Unsere Special-Premiere heute ist mehr als geglückt“, schreibt sie auf Instagram.  „Klar, manchmal noch ein bisschen babyhaft, aber das ist ja völlig normal. Wenn Delavega (eingetragen ist er als De Lavega, Anm. d. Red.) über die Diagonale fliegt, hab ich das Gefühl, wir heben ab. 🚀
Ich freu mich riesig über seine Entwicklung und bin gespannt auf unseren weiteren Weg.“

Kür in die USA, Special an Emma Kanerva

Sieben Paare aus dem Vier-Sterne-Grand Prix hatten sich für die Kür am Samstagabend entschieden. Als Sieger galoppierte der US-Amerikaner Benjamin Ebeling auf der dänischen Hofrat-Tochter Indeed vom Platz. 74,650 Prozent hatten die Richter dem 23-Jährigen gegeben.

Rang zwei (72,975) holten Katharina Haas und der Westfalen-Wallach Damon’s Dejaron nach Österreich. Der Fuchs v. Damon Hill stammt aus der Zucht von Christian Becks und war 2015 Dritter beim Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde, damals noch unter Heiner Schiergen. 2018 ging er sein erstes Turnier unter Haas, seit 2022 sind sie international im Einsatz.

Knapp geschlagene Dritte wurden Hendrik Lochthowe und sein Bertoli W-Sohn Bricco Barone mit 72,870 Prozent. Lochthowe hatte ja gerade bekannt gegeben, dass er sich zum Jahreswechsel selbstständig macht und nach sechs Jahren das Gestüt Riedmühle verlässt.

Kanerva unangefochten

Schon im Grand Prix waren Emma Kanerva und der ZfdP-Wallach Greek Air v. Gribaldi das Maß der Dinge gewesen. Den Special gewannen sie mit rund 3,5 Prozent Vorsprung, 73,489 zu 70,043 Prozent. Alle Richter hatten die schon lange in Deutschland beheimatete Finnin auf Rang eins.

Platz zwei ging erneut an Katharina Haas, diesmal mit der ebenfalls westfälisch gezogenen Let It Be v. Lissaro van de Helle (70,043). Mit Christian Reisch auf dem Louisdor-Preis Finalisten Qattani v. Quaterhall rangierte ein weiterer Österreicher an dritter Stelle (69,830).

Alle Ergebnisse aus Neustadt/Dosse finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.