Herning: Burg-Pokal Finalistin Bond Girl vor Weltmeister Danciano im Prix St. Georges

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Dressur Symbolfoto Feature

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Das geht ja schon mal spannend los in Herning. Heute morgen stand bei dem dänischen Pferdesport- und -zuchtspektakel der Prix St. Georges auf dem Programm, wo zwei prominente Pferde aufeinander trafen und das Ganze unter sich ausmachten.

Gleich das erste Paar der Prüfung waren die Finnin Emma Kanerva und die achtjährige Borsalino-Tochter Bond Girl. Die Hannoveraner Fuchsstute war letztes Jahr als eines der jüngsten Pferde des Teilnehmerfeldes Achte im Nürnberger Burg-Pokal Finale geworden. Herning ist ihr erstes Turnier dieses Jahr. Den beiden gelang eine sehr harmonische Prüfung ohne große Lektionsfehler, dafür mit einem wunderschönen Seitenbild, die Stute stets ausbalanciert und vor den Hilfen der Reiterin, fein in der Anlehnung, die Ohren gespitzt. Lediglich im Galopp wurde der Schweif mitunter unruhig.

Alles in allem kam das Paar auf 73,039 Prozent. Kjell Mhyre, Richter bei H aus Norwegen, hatte das Paar am Ende auf Rang eins. Chefrichter Hans-Christian Matthiesen bei C reihte sie an dritter Stelle ein. Henning Lehrmann bei B hatte sie auf Rang zwei. Schlussendlich wurde es der Sieg. Aber das war zu dem Zeitpunkt noch nicht abzusehen, denn großer Favorit der Prüfung war das übernächste Paar.

Das war der Weltmeister des Vorjahres, der ebenfalls achtjährige Hannoveraner Hengst Danciero v. Dancier, einst Siegerhengst in Westfalen, inzwischen Wallach und große sportliche Nachwuchshoffnung von Anna Kasprzak. Für die wiederum ist Herning ein Heimspiel. Die Prüfung der beiden begann schwungvoll, wenngleich der Rappe hinten aktiver und vorne offener sein dürfte. Warum Kjell Myhre ihm für den taktsicheren versammelten Schritt nur eine 6,0 gegeben hat, war nicht ganz klar, aber doppelt teuer. Das gleiche galt für einen Fehler in der ersten halben Pirouette nach links, wo Danciero einmal das innere Hinterbein stehen ließ und so kurz ausfiel, ehe er wieder angaloppierte. Auch das kostete Punkte.

Am Ende wurden es 72,157 Prozent für das Paar und Rang zwei. Henning Lehrmann und Hans-Christian Matthiesen hatten die beiden auf Rang eins. Kjell Myhre hatte ihnen das fünftbeste Ergebnis gegeben.

Über Rang drei konnte sich die 18 Jahre junge Sophia Obel Boje Jørgensen freuen. Sie saß im Sattel eines neues Pferdes, das in Dänemark gut bekannt ist: Highfive Fuglsang. Der Schimmelhengst v. Grand Galaxy Win hat Dänemark mit Anders Uve Sjøbeck Hœck im Sattel u.a. bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde 2022 vertreten. Sophia Obel Bøje Jœrgensen wiederum ist eine der erfolgreichsten Nachwuchsreiterinnen des Landes und wird zusammen mit dem Ausbilder Dennis Fisker die Anlage in Randbøl übernehmen, auf der zuvor das Gestüt Blue Hors stationiert war. Das heute war jedenfalls ein guter Start in die Zukunft mit ihrem neuen Sportpartner: 71,372 Prozent und Rang drei.

An vierter Stelle reihte sich ein weiteres dänisches Paar mit WM-Hintergrund ein: der ehemalige Bundeschampion Eternity v. Escolar unter Anne-Mette Strandby Hansen. Das Paar von Helgstrand Dressage hatte 2021 Bronze bei der WM junge Dressurpferde gewonnen. Danach hieß es, Eternity solle nach Spanien gehen zu einer neuen Partnerin von Helgstrand, um dort verkauft zu werden. Es war lange ruhig um den Braunen. Das heute war seine erste internationale Prüfung seit 2021. Er meldete sich mit 70,196 Prozent zurück.

Alle Ergebnisse aus Herning finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.