Hamburger Spring- und Dressurderby in den Startlöchern

Von

Das Flottbeker Traditionsturnier lockt nicht nur mit dem seit mehr als 90 Jahren im wesentlichen unveränderten Naturkurs, inzwischen ist es auch Station zweier hochdotierter Springserien, der Riders Tour und der Global Champions Tour. Und die Dressurreiter sehen einem seit langem wieder international besetzten Derbyfinale mit Pferdewechsel entgegen.

1230 Meter lang, 17 sehr spezielle Hindernisse das Flottbeker Springderby gilt auch heute noch als eine der größten Herausforderungen für einen Springreiter. Vom 2. bis 5. Juni treffen sich im Derbypark wieder Topreiter aus aller Welt.  Es geht nicht nur um den vom Hamburger Kaufmann Eduard Pulvermann konzipierten Derbykurs für den sind bisher 78 Pferde genannt, 36 dürfen nach zwei Qualifikationen am Sonntag (14.10 Uhr) starten. Zu gewinnen sind 105.000 Euro, 35.000 für den Sieger und Punkte für die Riders Tour, das Derby ist die zweite Station. Es geht auch um die mit 380.000 Euro stattlich dotierte Global Champions Tour, Hamburg ist die einzige Station dieser Superserie in Deutschland. Beim Finale in Abu Dhabi im November werden noch mal eine Million Euro ausgeschüttet.

Das Derby, der altmodische Kurs mit seiner schlichten Linienführung, zweimal rechts herum, zweimal links herum, die Hindernisse in unauffälligen Farben gestrichen, von denen es jedes einzelne in sich hat, ist inzwischen ein Fall für Spezialisten. Die Pferde, gewöhnt an die bunten Stangen des modernen Sports, müssen besonders vorbereitet werden, einige Reiter, wie Ludger Beerbaum, haben sich die berüchtigten Derbyklippen wie den großen Wall zuhause nachgebaut. Der Derbysieger von 1998 wird in diesem Jahr den Schimmelhengst Coupe de Coeur satteln.

Zu wahren Derbyspezialisten haben sich die Reiter aus Mecklenburg entwickelt, seit 2000, als Holger Wulschner auf Capriol zum ersten Mal das Blaue Band in ein neues Bundesland holte, kam viermal der Sieger aus Mecklenburg. Zweimal hieß  er André Thieme, 2007 und 2008, er will nun den dritten Sieg attackieren. Dafür hat Thieme den inzwischen 16-jährigen Nacorde sorgfältig vorbereitet. Um genügend Kondition aufzubauen, reiste der Wallach nicht mit zur USA-Tour im Frühjahr, sondern wurde durch den Wald galoppiert. Dass er springen, kann, wissen wir ja, sagt Thieme. Die Derbyerfolge haben in Mecklenburg eine regelrechte Euphorie ausgelöst. Wir haben inzwischen sogar ein Jugendderby in Passin, um den Nachwuchs an die Derbyanforderungen heranzuführen, erzählt der 36-Jährige, der das Reiten bei seinem Vater, dem Redefiner Gestütswärter Michael Thieme lernte. Busseweise werden Mecklenburgs Pferdefreunde am Wochenende nach Hamburg kutschiert, um ihren Reitern  die Daumen zu drücken. 

Donnerstag in der ersten Qualifikation (9.20 Uhr) geht es zum ersten Mal über einige Derbyhindernisse, am Freitag in der zweiten Qualifikation (14.10 Uhr) erneut. Samstag um 13.30 Uhr startet die Global Champions Tour von Deutschland. 

Für Reiter mit schnellen Pferden wurde das Speed Derby am Samstag um 17.30 Uhr konzipiert, es ist erstmals auch für Vielseitigkeitsreiter offen, ein Angebot, das allerdings nur drei Reiter angenommen haben, was Turnierleiter Volker Wulff sehr bedauert. Er hatte sich wohl auch mehr Unterstützung von der Verbandsführung erhofft. Am Anfang waren alle ganz begeistert, dann bröckelte einer nach dem anderen ab. Im nächsten Jahr nehmen wir das selbst in die Hand.

Das Dressurderby mit dem Finale mit Pferdewechsel ist seit vielen Jahren wieder international ausgeschrieben. Reiter aus neun Nationen haben sich angemeldet, darunter auch Günther Seidel aus USA. Es ist immer wieder eine besondere Herausforderung an das Können der Reiter und die Ausbildung ihrer Pferde. Jüngste Teilnehmerin wird in diesem Jahr die 21-jährige Kathleen Keller sein, Tochter des früheren Nachwuchstrainers Dolf Keller, der das Dressurderby mit De Niro im Jahre 2003 gewonnen hatte. Eine Ansporn für die Tochter, der bereits mit 14 Jahren das Goldene Reitabzeichen  verliehen wurde. Im Pferdewechsel kann man zeigen, was man kann. Da zeigt sich, wer einen Blick dafür hat, wie er dieses und jenes Pferd reiten muss. Sie hat sich fürs Derbywochenende viel vorgenommen: Mit Wonder reitet Kathleen Keller die große Tour, mit Halloween die kleine Tour und mit dem Pferd ihres zur Zeit in Oslo studierenden Bruders auch noch im Springen die SML-Tour. Das macht mir einfach Spaß, sagt sie Und das ist ja wirklich Grund genug.

Axel Arigato Men's Bird Tape Sneakers in Cremino, women and kids • Hanbags and accessories | Cra-wallonieShops , Online Shopping for the Latest Clothes & Fashion