Horses & Dreams: Weltrekordnote für Charlotte Dujardin

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Weltrekordritt: Charlotte Dujardin mit Valegro.

(© www.rauphoto.de)

Einen Gänsehaut-Auftritt bescherte die Engländerin Charlotte Dujardin den Zuschauern des Grand Prix Special. Kraftvoll schwingender Trab, Piaffen und Passagen in selten gesehenem Gleichmaß – schon nach der Trabtour lag der englische Shootingstar mit dem zehnjährigen Wallach Valegro bei einem Trend von über 89 Prozent.

Zweier- und Einerwechsel wie Perlen auf der Schnur über viel Boden gesprungen, die Einwirkung der Reiterin fein und fast nicht sichtbar – quittiert von den Richter mit viermal der Höchstnote 10. Der zehnjährige Wallach hat noch mehr an Kraft, gepaart mit Leichtfüßigkeit gewonnen und hat nach Meinung vieler das Potenzial, auch in London alle Konkurrenten vom Feld zu fegen. Valegro steht im Besitz von Dujardins Trainer und Chef Carl Hester und wird vielleicht sein stärkster Konkurrent. Hester selbst konnte in Hagen mit seinem Erfolgspferd Uthopia v. Metall nicht an den Start gehen, der Hengst hatte vor einigen Tagen ein Eisen verloren und war daher im Trainingsrückstand. Standing Ovations und nicht enden wollender Applaus begleiteten Charlotte Dujardin mit Valegro aus dem Viereck. Mit 88,022 hat das Paar eine neue Weltrekordbenotung im Grand Prix Special erreicht und die Prüfung überlegen gewonnen – der Abstand zum zweitplatzierten Paar beträgt knappe zehn Prozent!
79,844 Prozent erreichte die Dänin Anna Kasprzek mit dem 13-jährigen Donnerhall-Sohn Donnperignon, eins von vielen sehr guten dänischen Paaren in Hagen (die Mehrheit allerdings startet in der Kür-Tour). Das Paar hat sich im Vergleich zum Grand Prix noch einmal steigern können, Höhepunkte der Vorstellung war die energisch abfußende Passage, bei der die Reiterin ihre Hand vorbildlich nach vorne federn ließ. Ohnehin präsentierte sich der imposante Hengst in der gesamten Trabtour sehr gelassen und gut konzentriert, mit geschlossenem Maul – er fühlte sich offensichtlich wohl unter der fein einwirkenden Reiterin. Fehlerfreie Wechseltouren und sehr gute Verstärkungen folgten. Die Noten wurden etwas gemindert wegen Kleinigkeiten: In den Pirouetten wurde der Hengst etwas eng, und auch die etwas zögernden und kleinen Piaffen, bei denen der Hengst sich zeitweilig verwarf, trugen dazu bei, dass hier die 80 Prozent noch nicht ganz erreicht wurden.
„Den Gang drin“ hatte Anabel Balkenhol auf Dablino. Nach einem vorsichtigen Start im Grand Prix ritt die 40-Jährige im Grand Prix Special deutlich mehr auf Angriff und konnte so mit vielen Höhepunkten begeistern. Für ihre Trabverstärkungen und die sehr ausdrucksvoll gesprungenen Serienwechsel erhielt die Reiterin teils die Note 9, ebenfalls mit harmonischen und taktvollen Passage-Touren wusste sie die Zuschauer zu begeistern. Die Noten für die kurze Schritt-Tour, die zweifach gewertet wird, fielen unterschiedlich aus – zwischen sechs und acht. Wer so dicht dran ist an der magischen 80-er-Marke, wird mit Sicherheit bei den nächsten Starts versuchen, diese auch zu knacken…

Auch die Plätze vier und fünf sicherten sich die deutschen Reiter: Isabell Werth konnte sich über eine deutlich harmonischere Runde mit Don Johnson freuen, der besonders in der Trabtour sehr sicher in der Anlehnung und vorbildlich mit dem Genick am höchsten Punkt schwungvoll und dynamisch trabte, passagierte und piaffierte (76,578). Eine kleine Frechheit erlaubte sich der Don Frederico-Sohn zwischen den beiden ganzen Galopptraversalen, er kickte nach dem Schenkel der Reiterin und warf die Kruppe hoch. Bemerkenswert war außerdem die sehr feine und ruhige Einwirkung der Reiterin.
73,4 Prozent und Rang fünf erreichte Monica Theodorescu mit Whisper. Hohe Noten gab es für ausdrucksvolle und weit kreuzende Traversalen, bemerkenswert außerdem das durchgängig geschlossene Maul des Pferdes während der Trabtour. In der Piaffe tendierte der 14-jährige Wallach zu einer etwas breiten Hinterhand, auch die losgelassene Ausstrahlung war im Galopp nicht ganz so ausgeprägt. Mit viel Ausdruck und Raumgriff sprang Whisper die 15 Einerwechsel auf der Diagonalen, ärgerlich ein kleiner „Haker“ in den Einerwechseln auf der Mittellinie zwischen den Pirouetten. 
Alle Ergebnisse der Prüfung auf einen Blick finden Sie hier.

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