Stuttgart: Boyd Exell zum Achten

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Boyd Exell und sein schnelles Quartett ließen nach Maastricht auch in Stuttgart die Niederländer hinter sich. (© FEI/Leanjo de Koster)

Zum achten Mal gewann der Australier Boyd Exell in Stuttgart die Qualifikation zum Fahrer-Weltcup mit sattem Vorsprung von 14 Sekunden (147,77). Der Gesamtsieg im Weltcup wird ihm kaum noch zu nehmen sein.

Der beste deutsche Fahrer, WM-Dritter Michael Brauchle, schlug sich wacker, wurde nach der Demontage eines Hindernisteils Vierter und verpasste damit knapp der Stechen der besten Drei (160,64 im Umlauf).

Während die Konkurrenz grübelt, was Boyd Exell zu dem Ausnahmefahrer macht, der er ist, hat der eine schnelle, aber nicht sehr hilfreiche Antwort: „Verrate nie das beste Rezept deiner Großmutter,“ sagt er. Der Schweizer Jerome Voutaz, mit seinem Freiberger Gespann Zweiter (161,76), glaubt, eine Antwort zu haben: „Er hat mehr Zeit, sich um seinen Sport zu kümmern, weil er ein hundertprozentiger Profi ist.“ Der Belgier Glenn Geerts, Dritter mit 163,08 Punkten, lobt den Perfektionismus des Australiers. Das kommt der Lösung wohl am nächsten. „Erst jetzt ist mein Gespann für die Indoor-Turniere zu 95 Prozent perfekt, letztes Jahre waren es nur 85 Prozent,“ sagt Exell. Das reiche heute nicht mehr. Erst jetzt habe er die idealen Vorderpferde gefunden, die die beiden erfahrenen Stangenpferde ergänzen. „Es passt jetzt“, sagt er, „die erfahrenen Pferde helfen den anderen.“ Es sei viel schwieriger, ein Gespann für die Indoor-Prüfungen wie den Weltcup zusammenzustellen als für Freilandturniere, weil die Strecken kürzer und die Wendungen in den Hindernissen enger seien.

Zum ersten Mal wurden die Kurse in diesem Jahr vom Niederländer Jeroen Houtermann gestaltet. Sie bestanden im Wesentlichen aus zwei Labyrinth-artigen Hinderniskomplexen, einer Brücke, einem kleinen See und mehreren Toren mit Kegeln. Jeder Abwurf wurde mit vier Fehlern bestraft, die wie im Zeitspringen  der Gesamtzeit hinzugefügt wurden. Alle sechs Fahrer bekamen irgendwo einen Fehler, wenn nicht im Umlauf, dann spätestens im Stechen, Glenn Geerts sogar zwölf für drei Abwürfe bei dem Versuch seine beiden Mitbewerber unter Druck zu setzen. Alle Fahrer lobten das enthusiastische Publikum, das engagiert mitging und sich an den rasanten Fahrten erfreute, ohne vom Sprecher zu hysterischem Gekreische hochgeschaukelt zu werden, wie in manche anderen Hallen. Was jedes Mal eine Zumutung für die Pferde ist. Mit 20 Punkten führt Exell jetzt die Zwischenwertung im Weltcup an vor den beiden Niederländern Ijsbrand Chardon (17) und Koos de Ronde (12).

Alle Ergebnisse vom Weltcup Fahren im Stuttgart finden Sie hier.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.