Neue FEI-Regeln Reining, Statement zu Bökeberg

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Seit Januar haben drei Arbeitsgruppen des Weltreiterverbands (FEI) zusammengesessen, um die Richtlinien für die Disziplin Reining grundlegend zu überarbeiten. Dabei wurden auch die skandalösen Video-Aufnahmen vom Abreiten beim FEI World Reining Final im schwedischen Bökeberg berücksichtigt, bzw. die Untersuchungsergebnisse der FEI zu dieser Angelegenheit.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden demnächst an die Nationalen Vereinigungen geschickt, damit diese sich die Vorschläge zu den neuen Regeln zu Gemüte führen können, ehe im November bei der FEI-Generalversammlung in Rio de Janeiro darüber abgestimmt wird.

Unter anderem soll es Organisationen, die sich den FEI-Regeln nicht vollständig unterwerfen, verboten sein, Wettkämpfe auszurichten, die mit FEI Reining Events zusammenhängen.
Neu geregelt ist nun auch, in welcher Weise man bei FEI-Events Sliding Stops, Spins und Rückwärtsrichten üben darf. Überarbeit wurden die Vorschriften für erlaubte Gebisse, erlaubte Sporen, Schulung der Offiziellen und die Mindest-Anzahl an Stewards, die bei einem Reining-Event vor Ort sein müssen.
Die Untersuchungen der FEI zu den Vorfällen beim World Reining Final in Bökebergs Gard sind ebenfalls abgeschlossen. Bei dem Turnier hat die dänische Film-Firma Epona.tv Video-Aufnahmen vom Abreiten gemacht, auf denen unter anderem der US-Star-Reiner Craig Schmersal, Bundeskaderreiter Nico Hörmann und Anky van Grunsvens Western-Trainerin, Rieky Young, zu sehen sind. Extrem aufgerollte Pferdehälse, riegelnde Hände, hackende Sporen, überlange Spins und Pferde, die mit Absicht vor die Wand geritten wurden, prägten das Bild (ST.GEORG berichtete online und in Heft 7/2011, das Video können Sie hier sehen). 
Die FEI hat Berichte von Offiziellen bei dem Turnier eingeholt und unter anderem den Chef Steward des Turniers, Eric Straus, zu den Vorfällen befragt. Der Weltreiterverband meldet, dass es keine Gelben Karten bei dem Event gegeben habe, aber dass laut dem Chef-Steward mehrere mündliche Verwarnungen ausgesprochen worden sind. Letzteres hätte eine Reihe unterschiedlicher Gründe gehabt, beispielsweise zu langes Reiten, das „In-die-Wand-Reiten“ der Pferde, aggressiver Einsatz von Händen und Sporen sowie Nachexerzieren nach der Prüfung.
Für die betroffenen Reiter wird ihr Verhalten dennoch keine Folgen haben. Die FEI berichtet von einem Mangel an einwandfreiem Beweismaterial, denn Epona.tv hatte sich geweigert, die ungekürzte Version seiner Filmaufnahmen in Bökeberg herauszugeben. Diese Reaktion hatte Epona.tv bereits erwartet und war die FEI schon im Vorfeld mit harscher Kritik angegangen (ST.GEORG berichtete).
Wie auch immer, die FEI versichert, dass die Vorfälle in Bökeberg bzw. die Untersuchungsergebnisse der FEI dazu, eine entscheidende Rolle gespielt haben in der Überarbeitung der allgemeinen Regeln und für die Richtlinien der Stewards.
„Wir verstehen absolut die Dringlichkeit, von diesem Vorfall zu lernen“, sagte der FEI-Direktor für die nicht-olympischen Disziplinen, Ian Williams. „Unsere Arbeit während der vergangenen sieben Monate sollte sicherstellen, dass wir einerseits Regeln schaffen, die das Wohlergehen der Pferde schützen und andererseits, dass wir Systeme etablieren, die die Stewards ermächtigen, diese Regeln auch durchzusetzen.“

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