Bundeschampionats-Fünfter Kasparow nun Zukunftshoffnung für Calvin Böckmann

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(© Screenshot Instagram.com/antonia_von_baath)

Vielseitigkeitsreiter Calvin Böckmann hat den fünfjährigen Hannoveraner Kasparow übernommen, der nicht erst beim Bundeschampionat von sich reden gemacht hat.

Zur Welt kam Kasparow 2018 bei Friedrich Thiesse. Der hatte den Klosterhof-Hengst Karajan v. Kannan mit seiner selbst im Parcours bis Klasse M erfolgreichen Diacontina angepaart. Die stammt, wie ihr Name vermuten lässt, ab von Diacontinus und weiter Stakkato in Kombination mit einer Vollblutmutter.

Das war wohl die Komponente im Pedigree von Kasparow, die Vielseitigkeitsfan Prof. Dr. Volker Steinkraus besonders gefiel, als er ihn als ungerittenen Youngster erwarb. Antonia von Baath hat ihn bislang ausgebildet – mit Erfolg.

Dies war seine erste Turniersaison und es gab quasi kein Turnier, von dem die beiden ohne Schleife heimgekehrt wären. Insgesamt neun Siege konnten die beiden in Dressur-, Spring- und Geländepferdeprüfungen verbuchen, einige davon in Serie. Beim Bundeschampionat in Warendorf gewann das Paar die Qualifikation. In der Endabrechnung wurden sie Fünfte und die Reiterin dazu mit dem „Tierschutzpreis“ bedacht.

Ende einer langen Suche

Nun also Calvin Böckmann. Der gilt ja schon seit langem als eine der ganz großen Nachwuchshoffnungen des deutschen Vielseitigkeitssports und hat auch schon im Springsattel Championate für Deutschland bestritten.

Seine Mutter Simone Böckmann, die Deutschland ja früher selbst im Busch auf Championaten vertreten hat, berichtet, dass sie Kasparow auf dem Bundeschampionat entdeckt haben. Sie standen mit ihren Springpferden im Stallzelt gegenüber von Antonia von Baath und ihren Pferden. Man kennt sich von Turnieren und kam ins Gespräch. Die 25-jährige von Baath schwärmte von Kasparow und Simone Böckmann horchte auf.

„Wir haben schon sehr lange nach einem jungen Pferd für Calvin gesucht. Und wenn dann jemand, von dem man weiß, dass er gut reitet und das beurteilen kann, einem sagt, das sei etwas Besonderes …“

Den Vorschusslorbeeren wurde Kasparow in Warendorf gerecht, siehe oben. Und als Calvin Böckmann ihn zum ersten Mal selbst geritten hat, war das Fazit noch positiver. Simone Böckmann: „Calvin ist abgestiegen und sagte: ,Mama, ich habe noch nie auf einem so tollen Pferd gesessen.'“ Als der Eindruck sich beim weiteren Ausprobieren festigte, war das richtige Nachwuchspferd für ihren Sohn gefunden.

Kennenlernphase

Gestern hat Kasparow sein neues Zuhause bei Familie Böckmann bezogen. „Wir sind mega glücklich!“, sagt Simone Böckmann. Den Winter will Calvin nun nutzen, um seinen Neuzugang in Ruhe kennenzulernen. „Und dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt. Aber die Voraussetzungen sind toll“, so Simone Böckmann.

Nicht nur für Calvin, sondern auch für den deutschen Vielseitigkeitssport, denn es stand auch zur Debatte, dass der Wallach in die USA geht. Das ist nun kein Thema mehr.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Helmold Baron von Plessen

    Erfreulich, dass so in besonderes Talent im Lande bleiben wird und in einen guten Stall kommt. Leid tut’s mir ein bisschen fuer seine Ausbilderin, die sich nun nicht mehr weiter mit ihm im „Eventing“ wird profilieren koennen, wobei man fuer die Entscheidung des noblen Pferdemannes, Prof. Dr. Volker Steinkraus, den Wallach zu verkaufen, selbstverstaendlich volles Verstaendnis hat. Moegen alle, die mit Kasparow’s Entwicklung bisher verbunden waren und es in Zukunft sein werden, ganz viel Freude an seinem Werdegang haben.


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