Dr. Wilfried Bechtolsheimer ist tot

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Happy Faces bei den britischen Siegern

Laura Tomlinson (GBR) auf Mistral Hojris mit links Ehemann Mark Tomlinson, rechts ihr verstorbener Vater Wilfried Bechtolsheimer (© Julia Rau)

Mit 71 Jahren starb gestern, Mittwoch, den 8. April, der deutsch-britische Dressurreiter und -ausbilder Dr. Wilfried Bechtolsheimer, Vater von Mannschaftsolympiasiegerin Laura Tomlinson und ein großer Pferdemann.

Der Verlust muss sehr schmerzlich sein für die Familie! Dr. Bechtolsheimer hinterlässt seine Frau Ursula und neben Laura auch die Söhne, Felix, Götz und Till, die ebenfalls verheiratet sind. Bis dato gibt es zudem fünf Enkelkinder.

Laura Tomlinson schreibt auf ihrer Facebook-Seite:

„Wir sehen, wie die Sonne langsam untergeht. Aber wir sind trotzdem überrascht, wenn es plötzlich dunkel ist.

Mit großer Trauer und tiefem Bedauern verabschieden wir uns von unserem Ehemann, Vater, Großvater, Trainer, Mentor und Freund. (…) Seine tiefe Leidenschaft für den Sport und seine Liebe zu Tieren und Pferden im Besonderen waren das Herz seines kunstvollen Gefühls für Pferde, das so viele von uns berührt hat und das uns weiterhin inspirieren wird.“

Förderer und Mentor

Dr. Bechtolsheimer, in der Dressurszene bekannt als „Dr. B.“ kam in Deutschland in Mainz zur Welt. 1986 zog die Familie nach England und nahm die britische Staatsangehörigkeit an. Ihr Zuhause liegt in Gloucesterchire. Hier stehen auch die Pferde. Ein kleines Paradies, wo auch gezüchtet wird.

Dr. Bechtolsheimer hat hier nicht nur seiner Tochter den Sprung in den großen Sport ermöglicht. Er war es auch, der das Talent des jungen Carl Hester entdeckte und diesem seine ersten Championatspferde zur Verfügung stellte.

Hester selbst schreibt auf Facebook:

„Mit tiefer Trauer haben wir heute erfahren, dass Dr. Wilfried Bechtolsheimer gestorben ist. Dr. B hat mir 1989 die Chance meines Lebens gegeben, als er mich als Bereiter angestellt hat. Es war eine Chance, die meinem Leben eine neue Richtung gegeben hat. Er hat so viele Menschen inspiriert inklusive seiner Tochter und meiner Teamkameradin Laura. Der britische Dressursport verdankt ihm so viel. Meine Gedanken sind bei der Familie in dieser traurigen Zeit. Er wird schmerzlich vermisst werden.“

Im Sattel des Oldenburgers Giorgione (v. Grundstein I), der ihm von Familie Bechtolsheimer zur Verfügung gestellt worden war, war Carl Hester 1992 der jüngste britische Reiter, der je an Olympischen Spielen teilgenommen hat.

1995 ritt Dr. Bechtolsheimer dann selbst Giorgione im britischen Team bei den Europameisterschaften in Mondorf, Luxemburg. Ein Jahr später waren sie Reservisten für die Olympischen Spiele in Atlanta. Nach seiner aktiven Zeit im Sattel war Bechtolsheimer zwischenzeitlich auch Direktor des britischen Dressurverbandes. Er legte den Posten dann jedoch nieder, um sich auf die Karriere seiner Tochter Laura zu konzentrieren, die er zusammen mit Klaus Balkenhol zu zahlreichen Erfolgen für Großbritannien führte.

Im Sattel von Mistral Hojris gewann sie zum Beispiel drei Silbermedaillen bei den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky und gehörte 2012 – ebenso wie Carl Hester – zur goldgeschmückten Mannschaft bei den Olympischen Spielen in London, wo es zudem eine Bronzemedaille in der Einzelwertung gab.

Auch wir möchten der Familie unser tiefes Beileid aussprechen und wünschen ihnen viel Kraft!do nike outlets sell jordan 1 | cheapest air jordans 1

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.