Pan-Amerikanische Spiele: Gold und Paris-Ticket für die US-Springreiter

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Gold für die USA bei den Pan-Amerikanischen Spielen 2023 vor Kanada und Brasilien. (© FEI/Shannon Brinkman)

Die letzte Chance, um sich einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Paris zu sichern, konnten die US-Springreiter bei den Pan-Amerikanischen überzeugend nutzen.

Ein Spaziergang war der Weg zum Titel allerdings nicht für McLain Ward auf Contagious, Kent Farrington mit Landon, Laura Kraut auf Dorado und Karl Cook im Sattel von Caracole de la Roque. Nach dem ersten Tag lagen sie noch auf Rang fünf hinter den führenden Titelverteidigern aus Brasilien, Kolumbien, Kanada und Argentinien.

Aber im Nationenpreis mit zwei Umläufen war kein Vorbeikommen an dem US-Quartett. Einzig Cook und die von Julien Epaillard ausgebildete Caracole de la Roque leisteten sich in der ersten Runde drei Abwürfe. Doch das war das Streichergebnis, denn seine Teamkollegen leisteten sich keinen einzigen Fehler und Cook in Runde zwei auch nicht mehr. So war den USA Gold mit den 12,37 Fehlern von Tag eins sicher. Und damit die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen in Paris, die sie sowohl bei den Weltmeisterschaften in Herning als auch beim Nationenpreis-Finale in Barcelona verpasst hatten.

McLain Ward führt in der Einzelwertung und hatte die Mannschaftsgoldmedaille noch um den Hals. Aber 100 Prozent zufrieden war er dennoch nicht. „Ich fand, das Team hat gut gekämpft und es heute in souveräner Manier rausgerissen. Aber die Tatsache, dass wir so lange gebraucht haben, um uns zu qualifizieren, muss uns klarmachen, dass wir uns nicht auf einer guten Woche hier ausruhen können. Es gibt noch Arbeit, um vorbereitet nach Paris zu fahren, wo wir gegen die besten der Welt antreten.“

Die weiteren Medaillen

Zu denen werden auch die Kanadier zählen, die unter der Ägide von Rekord-Olympiateilnehmer Ian Millar Silber mit 17,62 Minuspunkten Silber und damit ebenfalls die Quali für Paris holten. Es ritten Tiffany Foster auf Figor (0/0), Mario Deslauriers mit Emerson (4/4), Amy Millar auf Truman (4/0) und Beth Underhill im Sattel von Nikka vd Bisschop (4/0). Die Erleichterung war groß. Der 76-jährige Millar fasste seine Gefühlslage während des Finales passend zusammen: „Ich brauchte den Defibrillator. Aber abgesehen davon, geht es mir gut.“

Die Titelverteidiger aus Brasilien, die sich ihre Olympiafahrkarte bereits in Barcelona gesichert hatten, konnten sich über Bronze freuen. 20,32 Strafpunkte schlugen hier zu Buche. Es ritten Pedro Veniss auf Nimrod de Muze (4/0), Stephan de Freitas Barcha mit Primavera Montana (0/0) und Rodrigo Pessoa auf Major Tom (4/8).

Dass ausgerechnet das letztere Paar, das eine so tolle Saison hinter sich hat, insgesamt zwölf Fehler sammelte, war doppelt schade für Brasilien, denn so konnten sie nicht den Totalausfall von Marlon Zanotelli und Deesse de Coquerie kompensieren. Die beiden hatten nach dem Zeitspringen in Führung gelegen. Doch im Nationenpreis ging nichts mehr. In der ersten Runde hatte die zehnjährige französische Stute v. Consul de la Vie 21 Fehler, im zweiten gab Zanotelli auf. Das war einfach nicht ihr Tag.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.