Philip Rüping siegt in Hohen Wieschendorf 2024, Harm Thormählen ausgezeichnet

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Philip Rüping Baloutaire Hohen Wieschendorf 2024

Philip Rüping siegte mit Baloutaire im Großen Preis von Hohen Wieschendorf 2024 (© Maria Seiler)

Mit dem Sieg von Philip Rüping im Großen Preis ging das CSI4* in Hohen Wieschendorf 2024 zu Ende. Für Paul Schockemöhle war es ein Doppelschlag, ein anderer Züchter wurde besonders geehrt.

Es war Philip Rüpings Glück im Großen Preis von Hohen Wieschendorf 2024, dass Richard Vogels Cydello zwar zweieinhalb Sekunden schneller war, aber nicht fehlerfrei blieb. Vogel war in eigentlich jedem Springen beim CSI Hohen Wieschendorf  in den entscheidenden Runden dabei. Im Großen Preis fehlte „Richie“ das berühmte Quäntchen Glück. Der 13-jährige Balou du Rouet-Sohn Baloutaire PS war das beste Pferde im Stechen der zwölf Fehlerfreien aus dem Umlauf. „Er sprang in vielen guten Springen in den letzten Monaten null, aber ich manchmal noch nicht ganz getraut, volles Risiko zu gehen“, so Rüping nach seinem Sieg. „Er ist wirklich ein super sensibles Pferd, aber heute nach dem Umlauf hatte ich ein so lockeres und gutes Gefühl, dass ich dachte: Ich lass es mal laufen, probiere ein paar Prozent mehr als sonst und das hat er super mitgemacht.“

Zweite wurde die Schwedin Emma Emanuelsson mit der ebenfalls auf dem Gestüt Lewitz bei Paul Schockemöhle geborenen Canbella Blue PS (0/ 39,22 Sekunden). Auf Platz drei gab es ein Wiedersehen mit Christian Ahlmanns 2019er EM-Pferd Clintrexo Z (0/ 39,51).

Die zweite Qualifikation zum Großen Preis von Hohen Wienschendorf 2024 hatte Philipp Schulze Topphoff für sich entschieden. Und damit eine lange Dursttrecke mit seinem besten Pferde Carla beendet. In der Siegerrunde der besten zwölf Paare des Umlaufs verwies Schulze-Tophoff David Will sprang mit Kansall und die Niederländer Marc Houtzager und Kevin Jochems auf die Plätze.

„Nach dem Ritt habe ich wirklich gedacht: Es geht ja doch noch! Selbst, wenn ich damit Zweiter oder Dritter geworden wäre, wäre ich happy gewesen“, so Philipp Schulze-Topphoff. Dass es in den vergangenen Monaten irgendwie nicht rundlief, hat den Westfalen beschäftigt. „Das knabbert schon an einem“, gab Schulze Topphoff zu. „Man fängt an, alles zu hinterfragen, jeden Ritt, jeden Schritt, das ist furchtbar.“ Sein Konzept für die Siegerrunde ging auf: „Nicht weiter d’rüber nachdenken und das Beste daraus machen.“

Lasse Nölting bester U25-Reiter in Hohen Wieschendorf 2024

Die dritte Etappe von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Pferdesport und Holger Hetzel ging an Lasse Nölting. Es war ein Start-Ziel-Sieg. Schon die Qualifikationsprüfung am Samstag hatte der 19-Jährige für sich entschieden. Am Sonntag setzte er sich fehlerfrei im Stechen mit 43,21 Sekunden gegen Emelie Pieper mit Calstakko durch. Die beiden waren die einzigen „Nuller“, Pieper die erste Reiterin im Stechen blieb ohne Fehler. „Also musste ich auch null und noch ein bisschen schneller sein.“ Das gelang ihm. Nölting war am Ende fast sechseinhalb Sekunden schneller als Pieper im Ziel.

Lob zollte dem 19-Jährigen U25-Bundestrainer Peter Teeuwen: „Lasse ist unheimlich fokussiert und motiviert! Das war gestern schon eine Demonstration wie er das Springen gewonnen hat.“ Der 19-Jährige hat die Startgenehmigung in Hohen Wieschendorf 2024 auch bekommen, damit der Bundestrainer noch einmal ein gezieltes Auge auf ihn Richtung Europameisterschaft werfen kann.

Glantz und Gloria Auktion: 42.o00 Euro für ein Fohlen

Paulie Ullmann-Davis

Der Heartbreaker-Sohn Hangover Z war mit 42.000 Euro das teuerste von 17 Fohlen bei der Glantz und Gloria Auktion in Hohen Wieschendorf 2024 (© Paulie Ullmann-Davis)

Es gehört beinahe schon zum guten Ton, eine Fohlenauktion auf einem Turnier durchzuführen. In Hohen Wieschendorf wurden 17 Fohlen angeboten. Die kosteten nach Veranstalterangaben durchschnittlich gut 18.200 Euro. Der Heartbreaker-Sohn Hangover Z (Z.: Hof Brüning), dessen Mutter von Come On abstammt, erzielte den Spitzenpreis von 42.000 Euro. Eine Charity-Versteigerung gab es auch:

Minishetty-Hengstfohlen Fürst Holger kostete 2.500 Euro. Sie kommen der JPF Children Foundation zugute, die sich für Therapeutisches Reiten einsetzt.

Harm Thormählen erhält goldene Erdbeere

Paulie Ullmann-Davis

Laudator Jac Remijnse, HarmThormählen mit der Goldenen Erdbeere und Enno Glantz (© Paulie Ullmann-Davis)

Am „Tag der deutschen Erdbeere“, dem 24. Mai – der Tag wurde erstmals begangen – wurde im Rahmen des CSI Hohen Wieschendorf eine besondere Züchterpersönlichkeit ausgezeichnet. Der Holsteiner Pferdezüchter Harm Thormählen, Jahrgang 1946, aus dessen Zucht seit Jahrzehnten Legenden für Sport und Zucht hervorgehen, wurde für sein Lebenswerk mit der Goldenen Erdbeere ausgezeichnet. Hausherr und Gastgeber Enno Glantz sagte: „Lieber Harm, wir kennen uns seit mehr als 60 Jahren. Uns verbindet eine enge Freundschaft. Ich durfte oft Gast bei Dir sein und wir haben zusammen Pferde bewundert. Pferdepersönlichkeiten wie Dich, muss man genießen. Deswegen, lieber Harm, möchte ich Dir heute die Goldene Erdbeere überreichen und wünsche Dir alles Gute.“ Zu der Trophäe gab es für Harm Thormählen auf dem großen Springplatz der Reitanlage Glantz zudem den großen Zapfenstreich.

Ergebnisse des CSI Hohen Wieschendorf 2024

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).