Wellington: Nationenpreis-Sieg für die irischen Springreiter

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Beim Nationenpreis in Wellington ließen die Iren Kanada und die USA hinter sich. (© Sportfot)

Highlight des Winter Equestrian Festivals dieses Wochenende in Wellington war der Nationenpreis der Springreiter mit zehn Mannschaften. Am Ende hat ein Team sich quasi selbst überrascht.

Ein deutsches Team war nicht am Start im Nationenpreis von Wellington. Dafür Mannschaften aus Australien, Brasilien, Kanada, Kolumbien, Großbritannien, Irland, Israel, Mexiko, Neuseeland und den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Iren waren mit erfahrenen Reitern am Start, allerdings Pferden, die noch nie einen Nationenpreis bestritten hatten. Das erwies sich als unproblematisch. Schon in Runde eins lieferten sie drei Nullrunden und gingen somit mit null Fehlern als Führende in den zweiten Umlauf. Hier kamen unter dem Strich zehn Fehler zustande, mit denen sie dennoch siegten.

Teamchef Michael Blake fasste zusammen: „Diese Mannschaft ist ein bisschen ungewöhnlich. In über 100 Nationenpreisen, mit denen ich zu tun hatte, gab es noch nie eine Mannschaft, in der keines der Pferde je zuvor einen Nationenpreis gesprungen ist. (…) Auf dem Papier sahen wir nicht wie die Favoriten aus. Aber wir haben große Erfahrung und wir wissen, wie man alles gibt.“

Die siegreiche irische Mannschaft

Die Helden der Stunde waren David O’Brien und der zwölfjährige OS-Hengst El Balou. Nach null Fehlern in Runde eins, kamen sie aus dem zweiten Umlauf mit lediglich zwei Zeitfehlern. Das war das beste Ergebnis der Prüfung beim ersten Nationenpreisauftritt des Paares. „An großen Tagen ist er ein Kämpfer“, berichtete ein hoch erfreuter O’Brien später. „Für mich ist es etwas ganz besonderes, hier mit diesen drei Olympiareitern zu sitzen“, stellte in Anspielung auf seine Teamkollegen Darragh Kenny, Shane Sweetnam und Cian O’Connor fest.

Zu seinem Pferd, das einst von Andreas Kreuzer und Jana Wargers in den Sport gebracht wurde, dann kurzzeitig unter Lillie Keenan für die USA sprang, ehe es zu O’Brien ging, sagte der: „Das Pferd hat eine lange Geschichte. Ich habe ihn bekommen, weil er eine Art schwieriges Kind war und weil er ein kontinuierliches Programm braucht. Für mich ist er die Nummer eins. Von daher habe ich ihn täglich lange draußen. Es ist ein Prozess, ihn fokussiert zu halten. Aber was die Ergebnisse angeht, bin ich sehr glücklich mit ihm. Er war wahrscheinlich der Grund, warum ich mich selbstständig machen konnte.“

Darragh Kenny ritt Eddy Blue. Die beiden waren null im ersten Umlauf und hatten einen Abwurf im zweiten. Shane Sweetnam saß im Sattel von RR Combella. In Runde eins waren ihre vier Fehler noch das Streichergebnis. Im zweiten Umlauf bedeuteten sie, dass Paar Nummer vier gar nicht mehr zu starten brauchte, weil der Sieg bereits feststand. Das waren Schlussreiter Cian O’Connor und Fancy de Kergane, die fehlerfrei aus dem ersten Umlauf gekommen waren.

Die Konkurrenz

Platz zwei ging mit insgesamt 20 Strafpunkten an die kanadische Equipe. Es ritten Tiffany Foster auf Northern Light (8/8), Erynn Ballard mit Libido van’t Hofken (4/0), Beth Underhill im Sattel von Nikka vd Bisschop (4/8) und Amy Millar mit Truman (0/4).

Für die USA traten an: Laura Kraut auf Bisquetta (4/4), Zayna Rizwi mit Exquise du Pachis (8/8), Karl Cook auf Caracole de la Roque (12/4) und McLain Ward mit Ilex (0/4). In Summe kam die Mannschaft auf 24 Fehler.

Alle Ergebnisse des Nationenpreises finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.