#doitride – Schulpferde: Vier Beine für die Zukunft

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Schulpferde sind die Säulen des Reitsports. (© slawik.com)

Sie sind die Säulen und Herzstück unseres Reitsports: die Schulpferde.
Ihr Management ist das A und O für einen Reitschulbetrieb. Wie es aussehen sollte? Wir haben uns umgehört – auch im Ausland. Und viele Ideen für Betriebe gesammelt

Schulpferde sind die heimlichen Superstars in unseren Ställen – in diesem Punkt sind sich alle Expertinnen, Experten und Pferdesportliebhaber einig. Sie müssen so viel leisten wie ein Spitzensportler und sollen dabei immer geduldig, freundlich und motiviert sein und im besten Fall nie krank werden. Runde um Runde tragen sie Klein und Groß und sorgen dafür, dass der Nachwuchs in den Reitsport hineinwachsen kann. Umso wichtiger ist es, dass ein Schulbetrieb ein vernünftiges und gleichzeitig wirtschaftliches Konzept hat und dass die Schulpferde mit Bedacht eingesetzt, optimal versorgt und bestmöglich gehalten werden.

Reitschul- und Ferienbetrieb

Marie-Louise Schlottau betreibt einen Reitschul- und Ferienbetrieb, das Heidegut Eschede in Niedersachsen, mit 16 Schulpferden – vier Shetlandponys, zwei mittelgroße Ponys, fünf sportliche Endmaßponys und fünf Großpferde. So kann sie jede Altersklasse beritten machen. Die Pferdewirtschaftsmeisterin gibt regulären Unterricht für Kinder ab zwei Jahren und bietet in den Schulferien Lehrgänge und Seminare an. Auf dem Gut gibt es auch die Möglichkeit, Urlaub zu machen. Sie sagt: „Ein gutes Schulpferd hat eine solide Ausbildung, auf die man zurückgreifen kann und eine gewisse Charakterfestigkeit. Es ist freundlich, geduldig und leistungsbereit. Gutmütige Pferde sollten es sein, die eine gute Gesundheit haben und nicht so empfindlich sind. Schulpferde müssen so viel leisten!“

Auf dem Heidegut Eschede wird über ein Kurssystem abgerechnet. Ein Kurs geht immer von Ferien zu Ferien und wird im Voraus gebucht, das bedeutet für den Betrieb Planungssicherheit. Marie-Louise Schlottau setzt mittlerweile auch vermehrt auf Reitbeteiligungen. „Da ist mir aber wichtig, dass das in beide Richtungen positiv ist, also dass auch das Pferd mit dem Menschen glücklich ist und eine Bezugsperson hat.“

Die Schulpferde gehen im Durchschnitt zwei Stunden am Tag. Sie stehen in Boxen, haben täglich Weide- oder Paddockgang und jede Woche einen Tag frei. Manchmal gehen sie zusätzlich in der Führmaschine. Sie werden regelmäßig Korrektur geritten oder an der (Doppel)Longe gearbeitet.

Aus früheren Jahren berichtet Marie-Louise Schlottau, die ihren Beruf schon seit 25 Jahren ausübt, dass sie öfter von Stammgästen des Betriebs ein Schulpferd geschenkt bekommen hat. Das waren häufig Ponys, aus denen die Kinder rausgewachsen waren und die in vertrauensvolle Hände kommen sollten. „Aber das hat sich geändert. Mittlerweile gehen bei uns Pferde im Schulbetrieb, die bei mir aus dem Sport raus sind, und wir haben zuletzt zwei Junge gekauft und selbst ausgebildet. Meistens findet man etwas über Kontakte, aber es ist nicht mehr so einfach, an geeignete Ponys und Pferde zu kommen.“


Die Experten

Marie-Louise Schlottau betreibt das Heidegut Eschede in Niedersachsen. Sie ist aktive Vielsei­tigkeitsreiterin und Pferdewirtschaftsmeisterin.

Markus Lämmle, Pferdewirtschaftsmeister, ist seit über 25 Jahren im Lehrgangsbetrieb. Seine Bilanz: weit mehr als 1500 Trainerinnen und Trainer sowie 1000 Reitabzeichen.

Uwe Karow ist Betriebsberater und Pferdewirtschaftsmeister. Er war lange Jahre Vorstandsmitglied der BBR.


Zu einer Reitstunde gehört mittlerweile mehr, als nur auf ein gesatteltes Pony aufzusteigen. (Foto: Slawik)


Mehr als Reiten

Dass Kinder zur Reitstunde in der Reithalle erscheinen, wo das gesattelte Pferd sie schon erwartet, um dann in der Abteilung eine halbe Stunde außenherum zu trotten, gehört in den meisten Ställen der Vergangenheit an. Mittlerweile gibt es viele tolle Ideen, um Heranwachsende für den Reitsport zu begeistern und sie gleichzeitig für das Lebewesen Pferd zu sensibilisieren.

Eine der Vorreiterinnen neuer Konzepte für Schulbetriebe war Pferdewirtschaftsmeisterin Ulrike Mohr. In ihrem Schulbetrieb in Bensheim gibt es unterschiedliche Gruppen, die verschiedene Stationen bewältigen. Ab drei Jahren dürfen die Kinder am Leben auf dem Hof teilnehmen. Die Stationen erstrecken sich von der Pflege über das Ausmisten einer Box, dem Ponybett, bis hin zur Bodenarbeit und schließlich dem Reiten. Beim Reitunterricht gibt es ein Stufensystem. Das Ziel jeder Stufe ist das erfolgreiche Ablegen des leistungsangepassten Reitabzeichens – das als richtiges Event mit Eltern, Großeltern und Freunden zelebriert wird. Die nächste Stufe im Ausbildungssystem ist dann die Turniergruppe, die gecoacht wird und den vollen Turnierservice genießt. Ulrike Mohr achtet darauf, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualifiziert und motiviert sind. Die Schulpferde kommen jeden Tag raus und werden regelmäßig Korrektur geritten.

Ulrike Mohrs Gruppen- bzw. Modulsystem hat Schule gemacht. Es gibt einem Schulbetrieb die Möglichkeit, Kinder schon früh abzuholen und sie nicht nur im Sattel, sondern auch am Boden zu schulen und ihnen fundierte Grundlagen beizubringen, während ein Pony nicht nur für ein Kind, sondern für mehrere Kinder gleichzeitig Lehrmeister sein kann – ein betriebswirtschaftlicher Vorteil. Denn Betriebsberater Uwe Karow sagt: „Die Kosten sind oft nicht das Problem, sondern der Umsatz. Zwei Kinder an einem Pony sind umsatzstärker als nur ein Kind am Pony.“ Wurden Reitstunden früher überwiegend über eine Zehnerkarte bezahlt, gibt es mittlerweile immer häufiger andere Bezahlmethoden wie ein monatliches Abo, einen Reitstundenvertrag oder Reitbeteiligungen – das gibt Planungssicherheit. Auf dem Witthof in Bayern wird in (Longen)talern bezahlt, kauft man gleich zehn Taler, werden sie günstiger, zurückgeben kann man sie nicht – auch dieses System gibt Planungssicherheit, verpackt in einer netten Geschichte.

Das richtige Konzept

Die Angebotspalette von Reitschulen gibt neben dem klassischen Reitunterricht und der Vermittlung von Pflege und Haltung mittlerweile einiges her: Pony führen, Kindergeburtstage, Kutschfahrten, Pony vermieten, Bodenarbeit, Fallschule, Kooperationen mit Kindergärten und Schulen, Reittherapie, Reiten für Flüchtlingskinder, für Kinder aus sozial schwachen Familien oder sogar in Gebärdensprache …

Ein wichtiger Aspekt beim Aufbau eines Schulkonzepts ist es, das ganze Lernumfeld aus der Sicht eines Kindes zu gestalten: eine Sattelkammer, in der Sattel und Trense auf Kinderhöhe hängen, Putzboxen mit Fotos des dazugehörigen Ponys, Bahnpunkte in der Reithalle, die bebildert sind wie A mit Affe oder E wie Esel beispielsweise.
Mit einem gut durchdachten System kann man zum einen sicherstellen, kostendeckend und im besten Fall umsatzsteigernd arbeiten zu können, und zum anderen erzieht man seine Reitschülerinnen und Reitschüler zu Menschen, die achtsam und fachgerecht mit den Ponys und Pferden umgehen. So erhält man sich gemeinsam mit gewissenhaften Ausbildern, dass die Tiere ausgeglichen und zutraulich bleiben.

Alleskönner im Schulstall

Markus Lämmle ist seit 2021 Leiter der Landesreitschule Marbach, die mit 25 Schulpferden das ganze Jahr über Lehrgänge anbietet: Trainer-, Reitabzeichen-, Schüler-, Spring-, Dressur- und Geländelehrgänge sowie Jagden. Die Schüler der Berufsschule Münsingen sind einmal pro Woche vor Ort und es finden Berufsinformationstage statt. Zu Ostern können Eltern mit ihren Kindern beim Familienlehrgang gemeinsam reiten. „Ein gutes Schulpferd kommt nicht auf die Welt, das muss man schon entsprechend ausbilden. Es zeichnet sich aus durch Charakter, dass es brav, aber nicht abgestumpft und leistungsbereit ist. Es sollte auch schwächere Reiter verkraften, außerdem sollte es mitdenken können und gesundheitlich natürlich fit sein. Für ganz sensible Pferde ist es schwierig, die Belastungen eines Lehrbetriebs auszuhalten. Es ist ein Trugschluss zu denken ,Ach, der taugt noch als Schulpferd‘. Ein Schulpferd muss viele Qualitäten mitbringen und sehr belastungsfähig sein. Früher konnten wir für einen Schulbetrieb auf ausrangierte Sportpferde zurückgreifen, das ist mittlerweile fast nicht mehr möglich. Die Talentierten bleiben länger im Sport oder sind nicht mehr einsatzbereit. Hinzu kommt, dass es mehr Ausbilderinnen und Ausbilder geben müsste, die sich wirklich um die Basis kümmern, die Pferde solide anreiten möchten, sich einem Schulbetrieb und Kindern widmen. Viel zu viele sprechen vom großen Sport. Der Unterbau bricht so langsam weg. Uns fehlen gute Reitschulen deutschlandweit“, erklärt der Pferdewirtschaftsmeister.

Optimales Management

In Marbach stammen fast alle Schulpferde aus dem eigenen Bestand des Gestüts, selbst gezogen oder jung eingekauft, und werden selbst ausgebildet. Markus Lämmle hat zwei festangestellte Berufsreiter und immer zwei Auszubildende Pferdewirte im Team, das die Schulpferde ausbildet und zwischendurch Korrektur reitet. Das Team nimmt mit den Schulpferden auch an den Hengstparaden, den Marbach Classics und der Schleppjagd teil. Jedes Schulpferd muss maximal zwei Stunden am Tag ableisten. „Ich muss die Waage hinbekommen zwischen Reiterinnen und Reitern, die von den Schulpferden lernen, und solchen, die den Pferden guttun und von denen die Pferde profitieren. Da kommt mir zu Gute, dass ich zwischen den regulären Lehrgängen immer wieder angehende Trainerinnen und Trainer hier habe, die reiterlich meistens schon gefestigt sind“, so Markus Lämmle.

Unter den Marbacher Schulpferden sind wenige Spezialisten, der Großteil ist vielseitig ausgebildet und geht auch die angebotenen Geländelehrgänge mit. Die Teilnehmerzahlen pro Lehrgang sind reduziert worden, sodass nicht jedes Schulpferd bei jedem Lehrgang gebraucht wird. Alle Pferde kommen zusätzlich zum Training täglich mindestens zwei Stunden raus, aufs Paddock oder je nach Witterung auf die Weide, in einer großen Herde. „Das ist mir ganz wichtig! Und dass die Pferde alle zu einer Herde gehören, kommt mir dann auch zu Gute, wenn wir auf einem Ausritt schwächere Reiter dabeihaben.“ Untergebracht sind die Schulpferde bisher in Boxen, in Planung ist ein Aktivstall.

Kosten eines Schulbetriebs

Eine Reitschule bietet im Gegensatz zu einem Pensionspferdebetrieb die Möglichkeit, mit kreativen Angeboten und Management den Umsatz pro Einstellplatz deutlich zu steigern. Im Gegensatz zu einem Einstellplatz, der mit einem Pensionspferd belegt ist und einer Preisobergrenze unterliegt. So hat in der Regel ein Betrieb, der neben der Pensionspferdehaltung auch eine gut geführte Reitschule unterhält, trotz höherer Kosten in der Reitschule pro Einstellplatz einen deutlich höheren Deckungsbeitrag in der Reitschule. Dies spiegelt sich auch im Umsatzvergleich von einem Einstellplatz wider, der mit einem Pensionspferd belegt ist, im Vergleich zu einem Einstellplatz mit einem Reitschulpferd. In der Reitschule ist der Umsatz pro Pferd/Einstellplatz schnell doppelt so hoch wie der des Pensionspferdes.

Um zu wissen, wie viel ein Pferd pro Monat „erwirtschaften“ muss, damit sich der Betrieb trägt, müssen die monatlichen Gesamtkosten des Betriebs durch die Anzahl der Pferde geteilt werden. Zu den Gesamtkosten zählen Fixkosten (u. a. Personal, Versicherungen, Fahrzeuge, Maschinen, Heizung, Instandhaltung) und die anteiligen variablen Kosten (u. a. Strom, Wasser, Einstreu, Versicherung der Pferde, Tierarzt, Hufschmied). Experte Uwe Karow sagt: „Das ist eine gute Methode, um sich erst einmal eine Grundorientierung zu verschaffen. Es zeigt ungefähr, wo in etwa die Preise pro Reitstunde liegen müssen, damit die Kosten auch gedeckt werden können. Wichtig ist aber eine realistische Einschätzung der tatsächlichen Auslastung der Reitschule. Grobe Überschlagsrechnungen führen zu unrealistischen Zahlen und bieten keine Planungsgrundlage. Gerade zu Beginn der Gründung sind auch Verluste am Ende der Rechnung nicht ungewöhnlich. Die Deckungsbeitragsrechnung zeigt, ob die Anzahl der Reitstunden pro Woche und Tag zu den kalkulierten Preisen tatsächlich ausreichen, um die Reitschule zu finanzieren.“

Die größten Kostenpositionen in einem Reitschulbetrieb sind Personal- und Futterkosten, Tierarzt und Schmied. Verbrauchsmaterial zur Ausrüstung der Pferde und Unterrichtsmaterial bilden kleinere Kosten-positionen. In einem gut geführten Reitschulbetrieb betragen diese Kosten ca. 50 Prozent des Umsatzes (Deckungsbeitrag I). Nach Abzug der anteiligen Fixkosten sollten dann 20 bis 30 Prozent als Überschuss (Deckungsbeitrag II) „übrig“ bleiben, um die Investition in Pferde und Ausrüstung zu tragen.

Wesentlich ist ein geschicktes Management. Eine Abrechnung über Abos, Ganzjahresplanung der Angebote (im alten Jahr erstellt), Reitbeteiligungen, ein rechtzeitiger Übergang des Reitschulpferdes in Privathand und Patenschaften für Gnadenbrotpferde tragen zur Wirtschaftlichkeit und zum Wohlergehen der Pferde bei.

Sollte der Betrieb jedoch dauerhaft rote Zahlen schreiben, gib es zwei Möglichkeiten: Entweder müssen die Stunden teurer werden oder es sind noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft – sind die Reithalle/Pferde ausgelastet? Gibt es noch freie Kapazitäten in einer (Longier)halle? Kann die Reithalle geteilt werden, um zwei Stunden parallel stattfinden zu lassen? Können die (Fix/Personal)Kosten gesenkt werden?

In der Regel muss ein Schulpferd täglich mehrere Unterrichtseinheiten absolvieren. Das müssen aber nicht mehrere sehr anstrengende Einheiten sein. Das Pony kann am Vormittag Teil eines Ponyspaziergangs, einer Putz- und Streichel- oder einer Theoriestunde sein, nachmittags an einer Gruppenstunde und abends an einer Einzelstunde teilnehmen.

 

Der Einsatz eines Schulpferdes will gut durchdacht sein mit entsprechenden Ruhe- und Ausgleichsphasen. (Foto: Slawik)

 

Der Blick ins Ausland

Schweden

In Schweden gibt es viele Reitschulen, die meisten werden von Verbänden betrieben, aber es gibt auch einige private. Da die in Schweden gezüchteten Pferde mittlerweile zu teuer geworden sind, werden Schulpferde häufig in den baltischen Ländern oder Polen eingekauft. Longenunterricht gibt es in Schweden überhaupt nicht, Anfänger werden geführt und wechseln dann zügig in den Einzelunterricht. Gruppen-, Abteilungsreiten gibt es selten. Eltern kaufen ihren Kindern schon früh ein eigenes Pony. Die Preise für Reitstunden variieren stark je nach Lage des Betriebs, 25 Euro aufwärts muss man rechnen. Es gibt eine Ausbildung und Fortbildungen für Reitlehrerinnen und Reitlehrer. Der Job ist allerdings nicht gut bezahlt und die Kinder träumen nicht davon, einmal Reitlehrer zu werden, eher davon, im Sport erfolgreich zu sein, vielleicht Trainer zu werden oder Horse-Influencer. Die Tage der Kinder sind sehr ausgefüllt, sie nehmen kaum teil am Stallalltag außerhalb der Reitstunden. Viele Kinder haben verlernt, sich um ein Pferd zu kümmern. Viele schwedische Spitzenreiter wie Patrik Kittel, Angelica Augustsson-Zanotelli und Carl Lundin haben ihre Karriere in Reitschulen gestartet.

USA

Auch in den USA gibt es viele Reit­schulen, die genaue Zahl ist unbekannt, sie sind nirgendwo registriert oder reguliert. Es ist üblich, die Kinder zu Beginn zu führen und sie dann an der Longe zu unterrichten, bis sie über einen sicheren Sitz verfügen. Eine Spezialisierung kommt erst später.

Frankreich

Laut dem französischen Reiter­verband (FFE) gibt es aktuell ca. 6500 Reitschulen in Frankreich. Der FFE schätzt, dass man mit rund 50 Euro pro Monat rechnen muss, um wöchentlich zu reiten. Viele Schulpferde werden von Privatbesitzern für eine bestimmte Anzahl an Reitstunden zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug bekommen die Besitzer bei der Boxenmiete vergünstigte Konditionen. Manche Reitschulen haben auch eine eigene Zucht, aus der die Schulpferde stammen,

Die Kinder in Frankreich können ab drei Jahren in „Pamperskursen“ mit Shettys starten.  Der FFE hat die „Les Galops Poneys“ geschaffen, also Abzeichen, die schon die Kleinsten absolvieren können. Ab sechs Jahren wird in Anfänger-Kursen, meist in Gruppen, geritten.

Reitschulbetriebe richtig versichern

Wer Reitunterricht gibt und Schulpferde hat, die für den Reitunterricht genutzt und zusätzlich auch gegen Entgelt für z.B. Reitausflüge vermietet werden, braucht den richtigen Versicherungsschutz.
Jens Schütz von Schütz & Thies Versicherungskontor KG erläutert, dass jede Reitlehrerin und jeder Reitlehrer eine Reitlehrer-Haftpflichtversicherung benötigt. Sie bietet Versicherungsschutz, wenn man mit Schadenersatzansprüchen konfrontiert wird. Werden eigene Schulpferde eingesetzt, so muss unbedingt in die Pferde-Haftpflichtversicherung zusätzlich das Schulpferderisiko eingeschlossen werden. Die „normale“ Pferde-Haftpflichtversicherung reicht nicht aus. Bockt das Pferd und die Reitschülerin oder der Reitschüler fällt vom Pferd, besteht über die normale Pferde-Haftpflichtversicherung kein Versicherungsschutz!
Wenn eigene Pferde auch gegen Entgelt für Reitstunden oder Reitausflüge vermietet werden, sollte unbedingt geprüft werden, ob auch hierfür Versicherungsschutz besteht. Viele Versicherungen bieten zwar gegen Mehrbeitrag Versicherungs­schutz für Schul­pferde, nicht aber für den gewerblichen Verleih von Pferden. Optimal ist es natürlich, wenn gegen einen Beitragszuschlag automatisch die Schulpferdenutzung und der gewerbliche Verleih mitversichert gilt. Gerade Reitschulbetriebe sollten sich von einem Spezialisten beraten lassen, welche Versicherungen benötigt werden. Auch sollte regelmäßigt überprüft werden, ob alle tätigen Reitlehrerinnen und -lehrer und alle eingesetzten Schulpferde versichert sind.

 

Ein optimales
Schulpferd sollte…
– Charakter haben
– brav, aber nicht abgestumpft sein
– Leistungsbereitschaft mitbringen
– nicht zu sensibel sein
– gesundheitlich fit sein
– mitdenken können
– freundlich, geduldig und gutmütig sein

Bei der FN gibt es die Broschüre „Gründung einer Ponyreitschule – Hilfestellungen für die ersten Schritte“ für 5 Euro im FN-Shop im Bereich „Broschüren – Vereine und Betriebe“

Laura BeckerRedakteurin

Nach der Lehre zur Pferdewirtin „Klassische Reitausbildung“ und Coach für Longier- und Reitabzeichen Studium der Germanistik. Anschließend Volontariat beim St.GEORG. Mutter von zwei Söhnen, verantwortet alle Themen rund um die Berufsreiterei. Auch Tipps und Hilfen in punkto Pferde- und Reiterausbildung sowie Recherchen rund ums Pferd gehören zu ihrem Aufgabenbereich.