Weltcupfinale 2017: US-Amerikaner McLain Ward gewinnt erste Qualifikation der Springreiter, deutsche Debütanten stark

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(© Pauline von Hardenberg)

Ganz vorne standen andere, aber die deutschen Starter schlugen sich nicht schlecht im ersten Springen im Weltcupfinale 2017. Allen voran die beiden Debütanten, Guido Klatte jr., amtierender Europameister der Jungen Reiter, und Markus Brinkmann.

Pauline von Hardenberg

Markus Brinkmann und Pikeur Dylan  Foto: Pauline von Hardenberg

Markus Brinkmann musste als erster von allen Teilnehmern in der ersten Qualifikation vom Weltcupfinale 2017 in den Kurs, in dem es viel zu springen gab. Parcourschef Alan Wade hatte vor allem über die Distanzen versucht, das Feld auseinander zu bekommen. Dafür lobte der Sieger des Springens, der US-Amerikaner McLain Ward, den Kursdesigner: „Er stellt Anforderungen, aber es gibt immer auch Lösungen.“ Ein mächtiger Oxer an der langen Seite mit knappem Anlauf direkt von der kurzen Seite kommend zu springen, gefolgt von einer zweifachen Kombination, zählte zu diesen kniffligen Anforderungen.

Ein Abwurf für Brinkmann

An dem Oxer erwischte es Markus Brinkmann, dessen Dylan ansonsten sehr gut sprang. Der Unternehmer aus Westfalen war schnell unterwegs, „kontrollierte Offensive“ hatte die Devise geheißen, verrät Markus’ Vater, Mannschaftsolympiasieger Wolfgang Brinkmann. Siebenjährig kam der Diamant de Semilly-Sohn Dylan in den Stall der Brinkmänner. Wie sein Vater, ist auch Markus ein lupenreiner Amateur. Bis 17 Uhr wird am Schreibtisch für Marken wie u.a. Pikeur und Eskadron gearbeitet, ab halb sechs wird dann geritten. „Die beiden haben sich von ihrer besten Seite gezeigt“, zollt Bundestrainer Otto Becker den beiden Reitern, die ihr erstes Weltcupfinale bestreiten, seinen Respekt. „Markus war ein bisschen dicht dran, das war schade.“

Marcus Ehning in Doppelfunktion

Etwas mehr als eine halbe Sekunde trennte Brinkmann letztendlich von einer Platzierung. Er rangiert jetzt an Position 19. Platz 16 wurde es für den Marcus mit „c“, Marcus Ehning. Sein Pret a tout war äußerst engagiert im Kurs unterwegs, zweimal war die Harmonie zwischen dem ehrgeizigen Fuchs und seinem Reiter nicht ganz gegeben. Einmal rettete sich das Paar, einmal fiel eine Stange. Ehning war zufrieden, kümmerte sich aber gleich nach der eigenen Runde zunächst um Guido Klatte jr., der schon häufiger bei Ehning trainiert hatte. Die zweifache Kombination nach dem Oxer, der Markus Brinkmann zum Verhängnis geworden war, brachte Guido Klatte jr. und Qinghai v. Quidam de Revel ordentlich in Bedrängnis. Der Europameister drückte, sein Fuchs sprang los – es reichte. Mit Platz neun ist Klatte der beste Deutsche nach der ersten Runde. „Morgen wird es noch besser“, versprach der Spross der Pferdezüchter- und Logistikdynastie mit Blick auf einen zwar unterm Strich guten Ritt, der aber nicht eben den Stilpreis hätte gewinnen können.

Pauline von Hardenberg

Marcus Ehning und Pret a tout   Foto: Pauline von Hardenberg (© Pauline von Hardenberg)

 

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).