Anpassung der Fütterung als Schlüssel zur Therapie von EMS, Cushing & PSSM

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Futterprobe von deukavallo Leinvital

Eine Blick auf die Zusammensetzung des getreidefreien deukavallo Leinvital. (© Deutsche Tiernahrung Cremer)

Stoffwechselkrankheiten bei Pferden sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Die Therapie ist vielschichtig. Pferdehalter müssen Haltung und Training gleichermaßen hinterfragen. Ein besonders wichtiges Element der Therapie: die richtige Fütterung. Wir sprachen mit Barbara Wefers, Fütterungsexpertin und Produktmanagerin bei deuka companion. Sie erklärt, wie man mit nur wenigen Anpassungen bereits viel erreichen kann, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Stoffwechselkrankheiten wie EMS, Cushing und PSSM nehmen stetig zu. Warum?

Barbara Wefers: Die meisten Stoffwechselkrankheiten werden heute häufiger diagnostiziert als noch vor 10, 15 Jahren. Das ist ein Fakt. Über den genauen Grund wird spekuliert. Die verbesserte Diagnostik ist sicherlich ein wesentlicher Faktor. Oft wurden jedoch in der Vergangenheit fütterungsseitig Fehler gemacht (z.B. hohe Futtermengen bei wenig körperlicher Arbeit oder Überschätzung der Leistung). Zuletzt haben Tierärzte und Fütterungsexperten an dieser Stelle viel Aufklärungsarbeit geleistet. Dies hat die Pferdehalter in Hinblick auf das Thema deutlich sensibler gemacht.

Mit welchen Folgen müssen Pferde mit EMS, Cushing oder PSSM rechnen?

Barbara Wefers: Das kommt meist darauf an, in welchem Stadium die Erkrankung diagnostiziert wird. Früh erkannt, sind fast alle wichtigen Stoffwechselkrankheiten gut behandelbar. So ist das Equine Metabolische Syndrom (EMS) mit der richtigen Fütterung und einem angepassten Trainingspensum heilbar.

Das Equine Cushing Syndrom (Cushing) und die Polysaccharid Speicher Myopathie (PSSM) sind das zwar nicht, in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt sowie mit dem richtigen Haltungs- und Fütterungsmanagement lässt sich die Lebensqualität des betroffenen Pferdes jedoch erhalten.

Unbehandelt ist die Prognose meist düsterer: Cushing sowie EMS haben ohne Therapie oft eine Hufrehe-Erkrankung zur Folge. Je nach Verlauf und Zeitpunkt der Diagnose kann Hufrehe eine dauerhafte Beeinträchtigung des Pferdes verursachen oder im schlimmsten Fall tödlich verlaufen.

Was sind die Ursachen von und wie erkenne ich EMS, Cushing und PSSM?

Barbara Wefers: In der Praxis wird der Begriff „Stoffwechselkrankheiten“ oft zu pauschal verwendet und ist irreführend – umfasst er doch eine Reihe ganz unterschiedlicher Erkrankungen. Dabei sind sowohl die Ursachen als auch die Symptome sehr verschieden.

© Deutsche Tiernahrung Cremer

Futterexpertin Barbara Wefers mit einer Probe des „Stoffwechsel-Boosters“ deukavallo Leinvital. (© Deutsche Tiernahrung Cremer)

EMS ist beispielsweise ein Symptomkomplex, den der Pferdehalter selbst verursacht hat, durch falsche Fütterung, wenig Bewegung und daraus resultierendem Übergewicht des Pferdes. Die Erkrankung ist in etwa vergleichbar mit dem Diabetes Typ II beim Menschen.

Cushing wird demgegenüber durch eine gutartige Wucherung an der Hirnanhangdrüse verursacht, die vor allem bei älteren Pferden (15+ Lebensjahre) auftritt. Aber auch dauerhafter Stress und Schmerz wird als möglicher Auslöser diskutiert. Cushing lässt den Hormonhaushalt des Pferdes entgleisen.

EMS und Cushing sind vor allem im Anfangsstadium „mit bloßem Auge“ nur schwer zu unterscheiden. Grundsätzlich sind übergewichtige, fettleibige Pferde eher dem EMS zuzuordnen, was bei Cushing nicht immer der Fall sein muss. Ein klassisches Symptom von Pferden mit Cushing ist der sogenannte Hirsutismus – langes lockiges Fell, das auch im Sommer nicht abgeworfen wird. Beide Erkrankungen haben einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge, wenn auch unterschiedlich verursacht. Das erhöht die Gefahr einer Hufrehe-Erkrankung massiv und steht im Verdacht, weitere Entzündungsprozesse im Körper auszulösen.

Die Ursache für den Ausbruch von PSSM sind schließlich diverse Gendefekte. Diese stören den Zuckerstoffwechsels (PSSM Typ 1) bzw. die Funktionsfähigkeit der Muskulatur (PSSM Typ 2). Das Pferd leidet in der Folge an schubartigen Symptomen, die dem Kreuzverschlag ähneln. Die Krankheitszeichen treten vor allem bei und nach körperlicher Belastung auf. Auch Lahmheit, Muskelzittern und Verspannungen werden häufig beobachtet.

Wie werden Pferde mit EMS, Cushing und PSSM therapiert?

Barbara Wefers: Die Therapie von Pferden mit Stoffwechselstörungen ist meist vielschichtig und umfangreich. Je nach Erkrankung umfasst sie unterschiedliche Maßnahmen. Eine maßgeschneiderte Fütterung ist – neben einem angepassten Trainingsprogramm – meist der Schlüssel der Therapie von EMS, Cushing und PSSM.

© Deutsche Tiernahrung Cremer

Im Gespräch mit einer Kollegin: deukavallo Produktmanagerin Barbara Wefers (© Deutsche Tiernahrung Cremer)

Stoffwechselkrankheiten bedingen oft einen veränderten Nährstoffbedarf der Pferde. Bei den genannten Erkrankungen steht die Umstellung auf eine getreidefreie sowie stärke- und zuckerarme Ernährung im Fokus. Zudem bedarf es meist der gezielten Zugabe weiterer Nährstoffe über die tägliche Ration (z. B. Vitamin E, Selen und Magnesium bei Pferden mit PSSM).

Welche Futter sollten Pferde mit EMS oder Cushing erhalten?

Barbara Wefers: Bei Pferden mit EMS raten wir zu einer stärke- und zuckerarmen Reduktionsdiät. Da bei solchen Rationen große Kraftfuttermengen wegfallen, sollten Halter ihren Pferden in jedem Fall ein vollwertiges Mineralfutter (z. B. deukavallo Mineral) anbieten. Schließlich gilt es bei der Reduktionsdiät eine Mangelversorgung mit wichtigen Vitaminen und Spurenelementen unbedingt zu vermeiden. Um Futterneid mit den Boxennachbarn zu unterbinden, kann zusätzlich die Gabe eines strukturreichen Müslis helfen (z. B. deukavallo Getreidefrei 21). Händeweise verfüttert erhöht es die Fressdauer und lässt sich prima mit dem Mineralfutter vermischen.

Bei Cushing empfiehlt sich ebenfalls der vollständige Verzicht auf Getreide. Pferdefutter mit stärke- und zuckerarmen Rezepturen eignen sich deshalb auch hier zur Fütterung (z. B. deukavallo Getreidefrei 21 oder deukavallo Top Gastro), um einen weiteren Anstieg des Blutzuckerspiegels zu verhindern. Je nach Energiebedarf kann man auch unser – jetzt getreidefreies – deukavallo Leinvital ergänzen. Es wertet die Ration energetisch auf, ohne den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen. Zugleich liefert es mit seinen hohen Gehalten an Omega-3-Fettsäuren aus dem Leinöl sowie einer extra Portion Vitamin E sinnvolle Wirkstoffe zum Schutz und Erneuerung von Gewebestrukturen.

Deutsche Tiernahrung Cremer

Mit dem Blick fürs Detail: Barbara Wefers beim Gespräch zum Redesign der deukavallo-Säcke. (© Deutsche Tiernahrung Cremer)

Und wie sieht es mit speziellem Futter für Pferde mit PSSM aus?

Barbara Wefers: Zur Fütterung von Pferden mit PSSM ist auf eine hochwertige Proteinversorgung und eine gezielte Ergänzung mit Vitamin E und Selen zu achten. So unterstützen Pferdehalter den Erhalt der Muskulatur und stabilisieren den angegriffenen Stoffwechsel. Auch hier ist stärkearmes Krippenfutter ein absolutes Muss! Eine zugeschnittene Ration enthält daher entsprechende Spezialfutter (z. B. deukavallo Top Gastro oder deukavallo Leinvital) und hochwertige Supplements (z. B. deukavallo Vitamin E+Selen).

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