Strzegom: Siegreicher Saisonabschluss für Deutschlands Pony-Vielseitigkeitsreiter und mehr

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Der Bundestrainer der Pony-Vielseitigkeitsreiter hatte mal wieder allen Grund, stolz auf seine Reiterinnen zu sein! (© SHT/Leszek Wójcik)

Das Oktober Meeting in Strzegom war zugleich auch Austragungsort der letzten Nachwuchsnationenpreise der Saison in der Vielseitigkeit. Einmal mehr geliefert haben insbesondere die Ponyreiterinnen.

Spätestens seit den überragenden Europameisterschaften, wo den deutschen Ponyreiterinnen im Busch das gelang, was zuvor maximal den Dressurreitern vergönnt gewesen war, nämlich alle möglichen Medaillen zu gewinnen, waren die Deutschen auch in Strzegom als Favoriten. Wobei die Besetzung der Mannschaft etwas anders war. Aber der Sieg war ähnlich souverän.

Bereits nach der Dressur hatten Hannah Pfltzmann mit Mary Poppins P, Nell Röming auf Majestro, Pita Schmid mit Sietlands Catrina und Anni Müller mit Nightys Flashlight die Führung übernommen. Im Gelände musste sich lediglich Anni Müller einen Vorbeiläufer anrechnen lassen, ihre drei Kolleginnen kamen fehlerfrei ins Ziel. Heute fielen dann zwar einige Stangen, aber das änderte nichts am souveränen Sieg mit 126,6 Minuspunkten vor den Niederlanden (132,9) und Belgien (153,2).

Bestes Paar der Mannschaft waren Hannah Pfitzmann und Mary Poppins P, die ihrem Dressurergebnis von 33 Minuspunkten heute nur noch einen Springfehler hinzuaddieren mussten. Das bedeutete am Ende Rang vier.

Der Sieg in der Einzelwertung ging an Einzelreiterin Pia Sophie Schreiber auf Motsi Mabuse mit 33,4 Minuspunkten vor Jule Geurts (BEL) auf Kinou de Marrronniers (35,9) und Thilde Holm Nielsen im Sattel von Karlshoejgaard’s Monique (36,5).

Bundestrainer Rüdiger Rau war nachvollziehbarerweise hoch zufrieden: „Das war nochmal ein sehr guter Abschluss dieser Saison. Wir haben den Nationenpreis gewonnen und sechs deutsche Paare unter den ersten Zehn. Die Siegerin hatte bei der DM noch eine Verweigerung. Aber hier hat sie drei gute Runden gezeigt und bewiesen, was sie es kann. Es waren 26 Ponys aus sieben Nationen am Start, vier Nationen haben ein Team gestellt. Sonst waren es deutlich weniger.“

Junioren

Der Sieg im Junioren-Nationenpreis ging an die Mannschaft aus Belgien (110,6 Minuspunkte), gefolgt von Deutschland (115,9) und Polen (118,3).

Bestes Paar für Deutschland waren Neel Friedrich Dehn und Better Luck, die in der Einzelwertung Platz zwei belegten. Mit Dehn im Team ritten auch die beiden Siegerinnen bei den Ponys,  Hannah Pfitzmann auf Dornröschen P (Rang 18/44,5 Minuspunkte) und Pita Schmid mit Favorita (Rang neun/39,5 Minuspunkte). Reiterin Nummer vier war Hannah Busch auf Crystal-Annabell, die allerdings im Gelände nicht antreten konnten, weil Crystal-Annabell morgens ein dickes Bein hatte.

Den Sieg in der Einzelwertung holte mit 30,4 Minuspunkten die Tschechin Anna Novotna auf Eldorado v. Zinedine. Bereits nach der Dressur lagen sie in Führung und mussten sich im Gelände nur 1,6 Zeitfehler anrechnen lassen. Dritte wurde Laura Gillmaier für Polen mit dem bayerischen Diarado-Sohn Ding Dong (34,0).

Junge Reiter

Der Nationenpreis der Jungen Reiter verlief unspannend, da nur ein Team am Start war: das aus Deutschland. Und so machten die sechs deutschen Paare den CCIOY3* unter sich aus. Der Sieg ging an Linn Klümper auf Candyman mit 30,8 Minuspunkten vor Emma Wiedenhöft im Sattel von Naughty Girl (34,2) und Amelie Reisacher mit Quintus (40,4).

Und sonst?

Der CCI4*-L ging letztendlich an den Schweden Christoffer Forsberg auf dem Trakehner Sapporo mit ihrem Dressurergebnis von 30,5 Minuspunkten. Platz zwei holten Julien Despontin und der Holsteiner Clever Man v. Clarimo nach Belgien (34,9). Dritter wurde Australiens Andrew Hoy auf Cadet de Beliard (37,3). Der Führende von gestern, Neuseelands Clarke Johnstone mit Aces High, musste sich heute im Springen drei Abwürfe ankreiden lassen, Rang vier. Maj-Jonna Ziebell und Chiquita konnten sich über Rang fünf freuen.

Im CCI4*-S konnte Sara Algotsson-Ostholt ihre Führung trotz eines Abwurfes ihres Dynamite Jack verteidigen. Mit 33,9 Minuspunkten ließen sie Maxime Livio (FRA) und Enjoy de Keroue hinter sich (35,6). Bestes deutsches Paar waren Katharina Meyer und ihr Hannoveraner Aspen T v. Canstakko mit 40,9 Minuspunkten, was lediglich 1,6 Zeitfehler aus dem Cross mehr sind als ihr Dressurergebnis.

Alle Ergebnisse aus Strzegom finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.