Bundeschampionate 2023: Cascoblanco und Cardenio K Führende vor den finalen Geländeritten

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HKM Bundeschampionate 2022

2022 Bundeschampion der fünfjährigen Vielseitigkeitspferde, 2023 wieder auf Goldkurs: Cascoblanco. (© Sabine Wegener/Equitaris)

Im Finale der Bundeschampionate der Vielseitigkeitspferde liegt Cascoblanco bei den sechsjährigen vorne nach Springen und Dressur. Cardenio K geht bei den fünfjährigen als Führender in den alles entscheidenden Geländeritt am Sonntag.

Dressur, Springen und Gelände – die dreiteiligen Finals der fünf- und sechsjährigen Vielseitigkeitspferde haben begonnen. Alle Disziplinen müssen gezeigt werden, gewertet werden sie allerdings in unterschiedlichen Gewichtungen. Die Dressur zählt einfach, das Springen 1,5-fach und der Geländeritt wird doppelt gewertet. Verwunderlich war die Reihenfolge der Disziplinen: Es wurde mit dem Springen gestartet, das für gewöhnlich die letzte Teilprüfung in der Vielseitigkeit darstellt. Aus Reihen der Reiter gab es jedoch positive Rückmeldung auf die geänderte Reihenfolge – die Pferde seien so frischer im Parcours.

Um 7:00 Uhr in der Früh machten die Sechsjährigen auf dem Springplatz den Anfang, um 13:00 Uhr ging es dann im Dressurviereck weiter. Nach beiden Disziplinen führt der Bundeschampion aus dem letzten Jahr, Cascoblanco v. Cascadello-Sir Shostakovich xx. Der Schimmelhengst aus der Zucht von Manfred Johanssen zeigte im Viereck drei überzeugende Grundgangarten, elastisch und schwungvoll. Dazu eine sichere Anlehnung, die lediglich beim Rückwärtsrichten abhandenkam, als Cascoblanco seinen Kopf gegen die Hand nach oben drückte. Ein Zwischenfall, den Kommentator Thies Kaspareit erwähnte, jedoch auf die Bewertung der Grundlagen verwies. Für seinen Aufritt im Dressurviereck, als auch für das Springen am Morgen erhielt Cascoblanco jeweils eine 9,0. Bei anderthalbfacher Wertung der Springnote macht das ein Zwischenergebnis von 22,5 Notenpunkten für den Holsteiner Hengst, der von Pia Leuwer geritten wurde und im Besitz des Gestüts Fohlenhof steht.

Jerome Robines Sturmpfeil aktuell auf Rang zwei bei den sechsjährigen Vielseitigkeitspferden

„Sehr korrekt vorgestellt“, so die Worte von Thies Kaspareit, wurde auch Sturmpfeil von Jerome Robine. Auch der Dunkelbraune Trakehner-Hengst aus der Zucht von Familie Blömer ist kein Unbekannter auf dem Bundeschampionat. Im letzten Jahr wurde er Vize-Bundeschampion bei den fünfjährigen Vielseitigkeitspferden – hinter Cascoblanco. In diesem Jahr konnte man sich den Galopp des Under Fire-Sohnes, MV: Sixtus, mit etwas mehr Bergauftendenz wünschen. Die Richter bewerteten die Dressur mit einer 8,6. Dazu kommt eine 8,4 aus dem Parcours. Demnach rangiert Jerome Robine mit Sturmpfeil mit dem Zwischenergebnis von 21,2 Notenpunkten aktuell auf Platz zwei.

Mit 21,1 Notenpunkten nach Dressur und Springen behält Dalegra v. Diacontinus-Wolkenstein II den Anschluss. Die Stute aus der Zucht von Annelie Lübbeke und dem gemeinsamen Besitz von Annelie und Martin Lübbeke wurde vorgestellt von Libussa Lübecke. Die dunkelbraune Stute zeigte sich im Dressurviereck mit viel Selbsthaltung und drei guten Grundgangarten. Belohnt wurde das mit einer Wertnote von 8,8, zu der eine 8,2 aus dem Parcours dazukommt.

Der finale Geländeritt der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde ist für Sonntag, 14:15 Uhr, angesetzt. Anschließend findet die Championatsehrung statt.

Cardenio K in Führung bei den fünfjährigen Vielseitigkeitspferden

Der Hannoveraner Wallach Cardenio K v. Contendro I-Lemon Park führt nach Dressur und Springen das Ranking der fünfjährigen Vielseitigkeitspferde an. Besonders im Springen punktete er als am besten bewertetes Pferd mit einer 8,3. Im Dressurviereck hätten sich die Richter eine gleichmäßigere Anlehnung gewünscht, damit das Pferd noch vertrauensvoller an die Hand seines Reiters Andreas Brandt heran schwingt, erklärte Thies Kaspareit. Wertnote: 7,9, das Zwischenergebnis lautet somit 20,4 Notenpunkte für das Pferd aus der Zucht von Axel Kietzmann. Der Besitzer ist Alexander Brandt.

Dicht dran an der Führung bleibt Alida M, vorgestellt von Paolo Mario de Simone. Die braune OS-Stute v. Checkter-Lex Lugar lief in zufriedener Anlehnung durch das Dressurviereck. Sie zeigte sich taktsicher in allen Grundgangarten. Besonders hervorgehoben im Kommentar wurde die Qualität der Ausbildungsmerkmale. Für die Dressur erhielt Alida M, gezüchtet und im Besitz von Andrea Malissa, eine 8,3. Mit der Wertung aus dem Springen (8,0) rangiert die die Checkter-Tochter mit 20,3 Notenpunkten auf Platz zwei.

Ebenfalls eine 8,0 im Springen gab es für Swift v. Del ‘Arko d’Henvet-Armitage. In der Dressur musste sich der westfälische Hengst aus der Zucht und dem Besitz von Nina Lantermann-Gies jedoch mit 0,1 Notenpunkt weniger als Alida M zufrieden stellen. Besonders hervorgehoben wurde von Thies Kaspareit die Selbsthaltung des Pferdes – besonders gut zu erkennen beim Überstreichen und Zügel aus der Hand kauen lassen. Swift und seine Reiterin Sabrina Mertens erhielten für die Dressur eine 8,2 – derzeit Platz drei mit 20,2 Notenpunkten.

Der finale Geländeritt für die fünfjährigen Vielseitigkeitspferde ist für Sonntag, 11:00 Uhr, angesetzt. Anschließend findet die Ehrung des neuen Bundeschampions und der Platzierten statt.

Alle Ergebnisse von den Bundeschampionaten 2023 finden Sie hier.

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Tina GummarVolontärin

Als Volontärin seit März 2023 in der Redaktion St.GEORG dabei. Kommt aus einer Pferdefamilie, hat die Fohlen ihres Großvaters aufwachsen gesehen, sie angeritten, ausgebildet, auf Turnieren vorgestellt und verkauft. Erfolgreich in Springprüfungen Klasse M2*. Ausbildungsmodul an der Akademie für Publizistik, Expertise in Jungpferdeausbildung und Trainingslehre.