Neustadt/Dosse: Springhengste dominierten beim Schaufenster der Besten

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Die „Süddeutsche“ Körung im brandenburgischen Haupt- und Landgestüt endete 2013 mit vier prämierten Hengsten aus einem 38-köpfigen Lot. Drei der ausgezeichneten künftigen Vatertiere führen Springblut in ihren Genen.

Einer der Prämierten wurde hinterher auch teuerstes Pferd auf der Auktion der gekörten Hengste: ein Cornet Obolensky-Calido-Sohn, den Jens Pax in Bad Iburg aus einem Oldenburger Mutterstamm gezogen hat, der unter anderem auch den international erfolgreichen Armitage hervorgebracht hat. Der Schimmel hat nicht nur optisch eine Menge vom Papa mitbekommen. Auch hinsichtlich seines Springvermögens konnte er überzeugen. Seine Besitzer, Josef Platte und Heinrich Ramsbrock, konnten sich über 86.000 Euro freuen, die der Schimmel ihnen einbrachte. Seine neue Heimat ist die Station Heiko Schmidt in Neu Benthen, Mecklenburg. Der dreifache Derbysieger André Thieme, der als Experte in Sachen Springsport der Jury beiwohnte, weissagte dem Hengst eine rosige Zukunft: „Er zauberte an allen Tagen ein kleines Lächeln auf die Gesichter der Körkommission. Für mich als Springreiter war besonders beeindruckend, mit welcher Intelligenz der Hengst die Freispringreihe absolvierte. Zu seinen ganz großen Stärken gehört neben dem Springen auch das Freilaufen. Hier fiel auf, wie spielerisch er die Fliegenden Wechsel sprang. Ein unheimlich praktisches Pferd, das es später seinem Reiter sehr einfach machen wird.“

Ebenfalls prämiert wurde die Katalog-Nr. 51, ein bei Udo Döring in Annaburg gezogener Cass-Quidam-Kolibri-Sohn, der umso besser sprang, je höher es wurde und ansonsten auch als schicker Springpferdetyp gefiel. André Thieme lobte auch seine Gelenkigkeit und Geschmeidigkeit am Sprung: „Man hat den Eindruck, er hätte in der Hinterhand ein extra Gelenk eingebaut.“ Für 30.000 Euro fand der Hengst eine neue Heimat in Bayern.

Ein Springpferd wie man es sich vorstellt, ist der ebenfalls prämierte Contendro-Graf Top-Sohn mit der Katalog-Nr. 55, der bei Karsten Asendorf in Morsum zu Welt kam und in Neustadt/Dosse von Volkmar und Heike Schadock präsentiert wurde. Er hat bereits einen gekörten Vollbruder und aus seinem Mutterstamm gingen auch erfolgreiche Dressurpferde hervor, wie beispielsweise Jonny Hilberaths Wenckstern. Der Schwarzbraune steht noch sehr in der Entwicklung, gefiel aber mit elastischen Bewegungen, schöner Manier über dem Sprung und vor allen Dingen gewaltigem Abdruck. Für 47.000 ging er ins Ländle.

Der einzige Dressurhengst, der es ins Prämienlot geschafft hat, war ein sehr maskulin und ausdrucksstark auftretender Sohn des Sprehe Hengstes Destano (v. Desperados, Oldenburger Hauptprämiensieger 2011) aus einer Mutter v. Avec Coeur, der mit seiner energisch abfedernden Hinterhand gefiel. Züchter und Aussteller war hier Heinrich Ramsbrock, Menslage, in Personalunion.

Neben den prämierten wurden weitere zwölf Hengste gekört. Darunter befand sich unter anderem ein wunderschöner, fuchsfarbener, sich elastisch und geschmeidig bewegender Vollbruder des Neustadt/Dosse-Hengstes Quadroneur (v. Quaterback-Sandro Hit), der auffiel. Ebenfalls viele Fans hatte der Hengst, der immer als erster seinen großen Auftritt hatte: die Katalog-Nr. 30 v. Ampere-Stedinger aus der Zucht von Gerd Sosath in Lemwerder und im Besitz des Haupt- und Landgestüts Neustadt/Dosse. Der elegante Braune trabte mit viel Takt und Ausdruck, dabei ganz elastisch durch die Halle. Außerdem stellte er sich auch über den Stangen sehr geschickt an, was nicht verwundert, stammt er doch aus einem Oldenburger Mutterstamm, der unter anderem HLP-Sieger Lagoheider, und verschiedene internationale Springpferde hervorgebracht hat.

Auf der abschließenden Auktion wechselten sieben Hengste für durchschnittlich 44.357 Euro den Besitzer.

Das Gesamtergebnis der Körung gibt’s hier.
Auf allgemeine Begeisterung stieß das Lot der Reitpferdeauktion, das unter anderem Bundeschampionatsteilnehmer und bereits S-erfolgreiche Springpferde enthielt. Zur Preisspitze avancierte ein Sir Donnerhall-La Piko-Sohn aus Mecklenburg, der auf den Namen Sylvester hört. Er brachte seiner Züchterin und Besitzerin Christina Walther 80.000 Euro und wird künftig im renommierten Dressurstall von Jochen Vetters, Neubeeren, weiter ausgebildet.

Zweitteuerste Offerte war mit 55.000 Euro die bereits fünfjährige San Amour-Expo’se-Tochter Savona aus der Zucht von Marco Fischer. Teuerster Springer wurde der Monte-Bellini-Leopardstown xx-Sohn Monte Gino (Z.: Matthias Schulze, Falkenberg), der für 30.000 Euro eine neue Heimat in einem Mecklenburger Vielseitigkeitsstall gefunden hat.

26 der 27 angebotenen Pferde brachten 18.481 Euro im Durchschnitt. Hier gibt’s alle Auktionsergebnisse.

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