Trakehner Hengste Vivus und Sanssouci verstorben

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Gleich von zwei Trakehner Hengsten hieß es in den letzten Tagen Abschied nehmen. Vivus und Sanssouci leben nicht mehr, wie der Trakehner Verband gestern mitteilte. Vielleicht ein kleiner Trost: Beide Hengste haben ein hohes Alter erreicht.

Im stolzen Alter von 31 Jahren ist Vivus verstorben. Der Habicht-Sohn erblickte am 14. April 1987 bei Züchter Heinrich Gonzoreck in Hessen das Licht der Welt. Auf mütterlicher Seite findet sich Trakehner Hengst Kassiber wieder, welcher ebenso wie Habicht selbst erfolgreich im Vielseitigkeitssport unterwegs war. In Neumünster wurde der schicke Schwarzbraune 1989 gekört und wechselte im Anschluss für damals 45.000 DM zu Erwin Schulz (Offenbach). Dort stand zunächst die sportliche Förderung unter dem Sattel im Fokus. Dreijährig entschied er dann auch das Süddeutsche Reitpferdechampionat für sich und absolvierte im gleiche Jahr erfolgreich seine Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf. Dank einer vielseitigen Ausbildung erzielte Vivus Siege in Dressurpferdeprüfungen der Klasse M und Springpferdeprüfungen der Klasse L.

Anschließend wechselte der Hengst auf das Gut Altenrade zu Familie Ernst nach Schleswig-Holstein. Dort zeugte er 2001 auch seinen gekörten Sohn Impetus, welcher 2006 die Hengstleistungsprüfung in Schlieckau gewann. Zu den im Sport erfolgreichsten Nachkommen von Vivus zählt sicher Gaylord aus einer Impulsivo xx-Mutter. Auch mit 22 Jahren ist der Wallach aktuell noch erfolgreich in M- und S-Dressuren unterwegs. Vivus hat außerdem etwa 50 als Zuchtstuten eingetragene Töchter und seine Enkel qualifizierten sich bereits mehrfach für die Bundeschampionate in Warendorf. Seit 2003 war er auf dem Trakehnerhof Gordemitz in Sachsen bei Ulrich Buschmann stationiert, wo er nun auch verstarb.

Tschüss, Sanssouci!

Aufgrund von Altersbeschwerden musste der Trakehner Hengst Sanssouci im Alter von 27 Jahren erlöst werden. Der typvolle Rappe wurde 1991 auf dem Gestüt Hämelschenburg geboren und hat einen ganz berühmten Vater: Kostolany gehört zu den Vererberlegenden der Trakehner Zucht der letzten Jahrzehnte, wurde 2009 zum Trakehner des Jahres gekürt. Sanssouci ist ein Sohn aus der Schwalbenburg v. Ibikus-Impuls, die mit Schwadroneur, Stradivari und Showmaster noch drei weitere gekörte Söhne zur Welt brachte. Schon als Fohlen fand Sanssouci viel Beachtung, gewann unter anderem das Fohlenchampionat in Hagen. Bei seiner Körung 1993 in Neumünster erhielt er die beste Springnote. Aber auch mit Charakter und Leistungsbereitschaft konnte der Hengst überzeugen – für beide Teilbereiche bekam er 1994 bei der Hengstleistungsprüfung in Neustadt/Dosse die Bestnote 10,0. Nach der Körung ging Sanssouci in den Besitz des sächsischen Landgestüts Moritzburg über, war anschließend als Landbeschäler auf wechselnden Stationen in Sachsen und Thüringen aufgestellt.

Auch Sanssouci kann über 40 als Zuchtstuten eingetragene Töchter vorweisen, darunter mehrere Staatsprämienstuten. Zu seinen erfolgreichsten Nachkommen zählt beispielswiese Victoria v. Sanssouci-Animo xx, Siegerstute des Trakehner-Ringes der Elitestutenschau Sachsen 2001 und ein Jahr später für das Bundeschampionat der Springpferde qualifiziert. Im Parcours glänzte auch Altenbach v. Sanssouci-Inster Graditz, der 2005 und 2006 ebenfalls für das Bundeschampionat qualifiziert war. Der Fuchswallach war unter Philipp Schober bis 2009 in S-Springen siegreich, wurde dann nach Italien verkauft. Zuletzt war Sanssouci im Reitstall Krein in Bayern zu Hause. Auf der Homepage des Stalles finden sich liebevolle letzte Worte an den Hengst: „In den Jahren seines hiesigen Wirkens haben wir ihn als einen wahren Gentleman im Umgang erleben dürfen und als zuverlässigen Vererber bestens handelbarer, vielseitig veranlagter, korrekter Nachkommen. Danke, Sanssouci – für alles, was wir mit dir erleben durften, und für die vielen Prämienfohlen, die du uns beschert hast!“

Quellen: Trakehner Verband und TrakehnerfreundeCheap air jordan 1 low womens | air jordan 1 royal nike outlet

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