Trakehner Siegerhengst Kap Verde bleibt zum Preis von 350.000 Euro in Deutschland

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NEUMÜNSTER – Trakehner Hengstmarkt 2023

Für 350.000 Euro wurde der Siegerhengst beim Trakehner Hengstmarkt 2023, Kap Verde v. Helium, deutschen Bietern zugeschlagen. (© sportfotos-lafrentz.de)

Der Trakehner Siegerhengst Kap Verde bleibt in Deutschland. Sein Preis: 350.000 Euro geboten. Das Gebot übermittelte die ehemalige Vorsitzende des Trakehner Verbandes Petra Wilm auf der Tribüne per Telefonat. Sie hatte schon im vergangenen Jahr bei der Versteigerung der gekörten Hengste einen heißen Draht von der Tribüne aus – in Deutschlands verschneiten Süden. Im Schnitt kosteten die gekörten Hengste 72.100 Euro.

Der Preis von 350.000 Euro auf der Versteigerung der Trakehner Hengste sollte der einzig sechsstellige bleiben. Nach einem Bieterduell bei der Versteigerung in der Holstenhalle in Neumünster hatte Auktionator Hendrik Schulze-Rückamp Gebote mehrerer großer Hengsthalter entgegengenommen. Nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den Niederlanden wurde Interesse an einem Investment in den Helium-Sohn Kap Verde signalisiert. Der Körchampion stand an der Spitze von 19 gekörten zweieinhalbjährigen Trakehnern.

Hier finden Sie den ausführlichen Bericht zur Trakehner Körung 2023

Trakehner Siegerhengst mit sechsstelligem Preis

Wie schon anlässlich seiner Kür zum Siegerhengst 2023 zeigte sich der Helium-Sohn Kap Verde auch im Auktionsverlauf von einer bemerkenswerten Coolness. Während in der Holstenhalle Neumünster live oder via Internet geboten wurde, ging der sympathische Braune lässig Schritt. Kamen die Gebote für den Körchampion anfangs noch aus vielen Ecken in der Holstenhalle, kam es schlussendlich zu einem Bieterduell zwischen einem niederländischen Bieter und jemandem, der via Telefon die Gebote an die ehemalige Verbandspräsidentin Petra Wilm übermittelte. Der Telefonbieter erhielt schlussendlich den Zuschlag. Auf diesem Weg war 2022 der damalige Siegerhengst Kaiser’s Erbe den Reitsportmäzenen Marina und Toni Meggle zugeschlagen worden. Diesmal war der Preis, den sie für den Sieger zahlten, aber deutlich höher: Bei 350.000 Euro sauste der Hammer aufs Auktionspult. „Nach Bayern“, wie es in der Pressemitteilung heißt. „Wir hatten eine grandiose Auktion mit zahlreichen Kunden aus dem In- und Ausland. Die dressur-, spring- und vielseitigkeitsorientierten Pferde waren in hohem Maße gefragt und gingen vielfach in professionelle Hände zur sportlichen Förderung“, so Zuchtleiter Neel-Heinrich Schoof.

Drei Hengste zum Preis von „50plus“

Mehr als 50.000 Euro wurden für drei Hengste ausgegeben. Dabei steht der Prämienhengst Donauschwarm v. Millennium-Elfenstein mit 57.000 Euro in der Statistik. Der gekörte Honnery v. Integer-Imperio war mit 54.000 Euro gerade einmal 3.000 Euro günstiger. Prämienhengst Alle Farben v. Tecumseh-Waitaki kostete runde 50.000 Euro.

Dahinter rangierten im Preisgefüge zwei Prämienhengste. Der zweite Reservesieger Kairouan v. Schwarzgold-Latimer erwirtschaftete 45.000 Euro. Barino v. Kronberg-Empire State war seinen neuen Besitzerin 42.000 Euro wert. Unterm Strich kosteten die zehn verkäuflichen gekörten Hengste durchschnittlich 72.100 Euro.

Unter den 13 nicht gekörten Hengsten (Durchschnittspreis: 15.346 Euro) war der Millennium-Sohn Henry Higgins mit einem Zuschlagpreis von 26.500 Euro der am besten bezahlte zweieinhalbjährige Trakehner.

Hier finden Sie die Ergebnisse der Auktion Trakehner Hengste 2023 in der Übersicht.

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).