Zweite Derbyqualifikation: Gaudiano aus Italien gewinnt

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Die ausländischen Gäste ritten auch bei der zweiten Qualifikation zum Deutschen Springderby stark. Von den deutschen Reitern zeigten sich unter anderem Karl Brocks, Marcus Ehning, Carsten Otto Nagel und Judith Emmers  in guter Derbyform.

Der Italiener Emanuele Gaudiano gewann auf dem elfjährigen Holsteiner Fuchswallach Chicago v. Chambertin-Quinar die zweite Derbyqualifikation in Hamburg und reihte sich damit ein in die Riege der Favoriten, wenn auch nicht für den Stilpreis, so doch für einen Sieg oder guten  Platz am Sonntag im Deutschen Springderby. Der im hessischen Büttelborn lebende Gaudiano, der von der italienischen Forstverwaltung gesponsert wird, deren Uniform er auch trägt, hatte bereits in der ersten Qualifikation am Donnerstag mit nur einem Abwurf  ein gutes Bild abgegeben. Ohne Abwurf in 98,48 Sekunden führte er in der zweiten Qualifikation das Feld der elf Nullfehler-Ritte an. Anders als die meisten seiner vorne platzierten Mitbewerber verfügt er zuhause nicht über nachgebaute Derbyhindernisse zum Trainieren.

Der Niederländer Jur Vrieling konnte auf dem zehnjährigen Burggraff-Sohn Wonderboy seinen Nullfehlerritt aus der ersten Qualifikation wiederholen, 98,81 Sekunden reichten für Platz zwei vor dem Sieger von gestern, dem Schweizer Pius Schwizer auf dem 16-jährigen Nonstop-Sohn Ulysse (0/99,10) und dem Briten William Funnell auf dem 16-jährigen Iren Dorada v. Harlequin du Carel (0/100,25). Wie gestern landete Karl Brocks auf Plinton als bester Deutscher auf Platz fünf (0/105,25).  Zu denen, die am Sonntag als Favoriten antreten, gehört auch die Bereiterin des Stalles Ahlmann, die Vorjahrsdritte Judy Emmers, die mit einer sicheren Runde auf dem zwölfjährigen Phantom-Sohn Sechste wurde (0/106,03). Überraschend auf Platz sieben landete Mynou Diederichsmeier mit dem zehnjährigen Halbbluthengst Danthes H v. Dream Dancer xx. Souverän und locker steuerte der Derbysieger von 2010, Carsten-Otto Nagel, den 13-jährigen Lex Lugar fehlerlos über die Runden. Er zählt ebenso zu den Favoriten für Sonntag wie der Vorjahrssieger Nisse Lüneburg auf dem 16-jährigen Calle Cool v. Concerto II, auch wenn dem heute an Abwurf unterlief.

Eine fehlerlose und meist souveräne Runde  ließ Marcus Ehning auf Campbell in den engeren Favoritenkreis rücken, auch für den Stilpreis. Allerdings gab es beim Wallabstieg einen kritischen Moment, als das Pferd mit den Hinterbeinen seitlich wegrutschte, der Reiter konnte es aber auf den Beinen und sich im Sattel halten. Trotzdem muss man sehen, wie der Hengst das weggesteckt hat, sagte Ehning nach seinem Ritt vorsichtig. Es wäre der erste Derbysieg für den vielfachen Championatsreiter. Wie schon am Tag zuvor lieferte das älteste Pferd des Springens, der 19-jährige Hallo Max v. Hallo unter dem Rheinländer Gilbert Tillmann eine fehlerlose, wenn auch etwas wilde Runde ab. Die Brr-Rufe des Reiters schienen ihn nicht wirklich zu bremsen, für einen, der im Kölner Karnevalszug mitmarschiert ist, birgt der Derbykurs ohnehin keine Schrecken.

Hinter der Spitzengruppe, die für Sonntag eine hochklassige Prüfung erwarten lassen, hatten viele Reiter erhebliche Probleme. Vor allem der großen Wall, drei Meter steil in die Tiefe, forderte seinen Tribut, auch wenn die weiße Planke dahinter, die zum Derbykurs gehört, noch fehlte. Neun Reiter schieden am Wall aus, vier gaben auf. 

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