Blog 2: Alles dicht, Stimmung gut

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Die einen  kommen nicht hin, die anderen vielleicht nicht wieder weg – die Wolke aus Island ist auch in Genf beim Weltcupfinale ein Thema.

Die Reiter gehen gerade den Parcours für die zweite Weltcup-Wertung ab und von der Pressetribüne aus kann man sehen, wer sich sonst noch alles so im Parcours tummelt. Bei den meisten fragt man sich, was sie eigentlich in den Sand treibt. Zum Beispiel Doda de Neto, der brasilianische Ehemann von Jungmilliardärin Athina Onassis. Er hat sich nicht fürs Weltcup-Finale qualifizieren können, macht aber als Fußgänger eine gute Figur, die Ehefrau ist daheim geblieben. Ach ja und da schreitet elastisch mit einem schicken Kamelhaarmantel um die Schultern auch Pierre Durand, der Olympiasieger von 1988, unvergessen auf dem kleinen schwarzen Gummiball Jappeloup, der immer soviel besser war als sein Reiter. Aber gut schaut Durand aus, mit seinen fast 60 Jahren, da gibts, nichts. Nicht weit entfernt steht Edouard de Rothschild im Parcours rum, ein bisschen, als er ob nicht weiß, wo er hingehört

Das Turnier in Genf kann sich über Geldgeber ebenfalls nicht beschweren. 7 Millionen Franken betrage der Etat, flüsterte uns neiderfüllt Volker Wulff zu,Chef von En Garde und verantwortlich für einige  Großveranstaltungen in Deutschland. Dafür kann man natürlich einiges auf die Beine stellen. Deswegen gibt es hier im Überfluss, was bei an deren Hallenturnieren absolute Mangelware ist: Platz. Man lustwandelt zwischen Abreiteplatz, Tribüne, schicken Ständen, diät-feindlichen Fressalien-Angeboten. Alles leider sauteuer. Wie auch der Friseur, den ich mir heute geleistet habe. Er war es wert, denn meine beiden Freundinnen haben mich glatt nicht erkannt, als sie gerade Richtung VIP marschierten. Was soll ich nun davon halten?

Der Friseur war im Flughafen und da hatte ich Gelegenheit, einen Blick auf die Anzeigetafel zu werfen. Ich sah rot: Cancelled, cancelled, cancelled, alles außer nach Rom oder Nizza. Wollte mal kurz bei der Lufthansa vorbeischauen, fragen, wie die Aussichten für Sonntag abend sind, habe aber angesichts der Menschentraube, die die vier armen Gestalten hinter dem Desk bestürmten, gleich wieder kehrt gemacht. Auch vor den Fahrtenschaltern für die Bahn standen schon verdächtig lange Schlangen. Ich habe mich jedenfalls für Sonntag abend auf eine Zugfahrt nach Hamburg auf dem Gang stehend eingerichtet.

Jemand vermisste hier die deutschen Reitfunktionäre. Also Springausschuss-Mitglied Michael Rüping und Frau Eva flogen im Winzflieger mit mir nach Genf, denen geht es wohl nicht besser als mir, Springausschusschef Peter Hofmann setzte sich in Mannheim ins Auto, ist ja auch nicht so weit, aus Warendorf hat es gerade noch Pressechef Dennis Peiler geschafft und auf Meredith Michaels-Beerbaum, die Babypausen-bedingt ihren Titel hier nicht verteidigen kann, aber ein PR-mäßiges Training geben sollte, wartet Sponsor Rolex vergeblich. Auch Bremen ist dicht, wie alle deutschen Flughäfen. Nicht mehr abfliegen konnte auch Nadja Ehning samt Baby und Julia Becker, die Frau des Bundestrainers, die mit allen drei Töchtern Otto Becker und die deutschen Reiter unterstützen wollte.

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