Interview mit Ulla Salzgeber, der zweifachen Zweiten bei den German Masters Dressur 2013

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Wieder fit: Ulla Salzgebers Herzruf’s Erbe

Stuttgart Schleyerhalle 17.11.2013 Stuttgart German Masters hier Dressur German Masters Grand Prix Special: Ulla Salzgeber (GER) und Herzrufs Erbe Foto: ©Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau)

Manch einer hatte Ulla Salzgebers Herzruf’s Erbe schon abgeschrieben, als er 2012 verletzungsbedingt für ein Jahr auf die Weide geschickt wurde. Doch der Fuchs ist wieder da. Und wie.

Mit einem äußerst harmonischen Auftritt, für den sie 75,447 Prozent erhielten, und Platz zwei im Grand Prix der Special-Tour beim Stuttgart German Masters belegten, feierten Ulla Salzgeber (55) und ihr 14jähriger, rheinischer Fuchswallach Herzrufs Erbe (Herzruf x Caletto) ein überzeugendes Comeback auf der internationalen Bühne des Dressursports. St. Georg sprach mit der zweifachen Weltcup-Championesse und Zweiten des Finales 2011, die Ende der Neunziger Jahre bis zur Verabschiedung von Rusty nach Einzel-Silber und Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 zu den erfolgreichsten deutschen Dressurreiterinnen zählte.

St.GEORG: Wer Sie heute Morgen als erste Starterin im Grand Prix in der Stuttgarter Scheyer-Halle sehen wollte, musste früh aufstehen. Aber, es hat sich gelohnt. Sie machen auch selbst einen sehr zufriedenen Eindruck

Ulla Salzgeber: Ja, ich bin super zufrieden. Mit einem so erfolgreichen Comeback in der Schleyer-Halle hatte ich gar nicht gerechnet, schließlich waren wir ein ganzes Jahr nicht mehr am Start gewesen. Auch, wenn heute Morgen noch nicht so viele Menschen in der Halle waren, in der Schleyer-Halle bei dieser Atmosphäre zu reiten, ist doch etwas ganz anderes als beim Dressurturniere auf Gut Aichet.

SG: Wann war Herzrufs Erbe sein letztes Turnier gegangen, was hatte er gehabt?

U.S.: Sein letztes Turnier war Perl im September 2012, dort hatten wir noch den Grand Prix und die Grand Prix Kür gewonnen. Er hatte keine spezifische Verletzung, ging aber auch immer mal wieder nicht ganz hundertprozentig klar, da habe ich mich entschlossen, ihn auf die Weide nach Ungarn zu stellen, wo auch Rusty seine Pension verbracht hatte. Die Photos habe ich auch im Internet gepostet. Bis Mai 2012 war er nur auf der Weide, dann wurde er noch in Ungarn wieder angefangen, leicht zu reiten. Im Juli ist Herzrufs Erbe wieder zurück in meinen Stall nach Blonhofen gekommen. Er ist ein anderes Pferd geworden, viel ausgeglichener. Die Weide ist ihm gut bekommen und, wenn das Wetter es zulässt, kommt er heute auch bei uns jeden Tag mehrere Stunden am Nachmittag auf die Koppel. Vielleicht hätte ich das früher schon tun sollen, aber ich habe mich nie getraut, meine Turnierpferde auf die Koppel zu stellen. Ich hatte viel zu große Angst vor Verletzungen. Jetzt denke ich, wenn etwas passieren soll, dann wird es das so oder so tun. Natürlich wird er richtig eingepackt, mit dicken Bandagen und so, aber er wird auch im Winter rauskommen. Morgens wird Herzi eine Stunde von mir geritten, dann bekommt er seine Mittagsmahlzeit und dann geht er raus. Wenn das Wetter zu schlecht ist, wird er am Nachmittag eine Stunde geführt.

SG: Kann es sein, dass nicht nur Herzrufs Erbe sich verändert hat, sondern auch Sie?

U.S.: Ich denke ja. Trotz der Entfernung ist meine Beziehung zu ihm viel enger und intensiver geworden. Er hat mir sehr gefehlt. Ich habe ihn sehr vermisst. Ich habe in dieser Zeit verstanden, was für ein großes Glück es ist, ein solches Pferd zu haben und reiten zu dürfen. Ich weiß es jetzt viel mehr zu schätzen. Aber auch er hat sich verändert. Jetzt wiehert er jedes Mal, wenn ich in den Stall komme, das hat er früher nicht getan.

SG: Vor Stuttgart waren Sie schon sehr erfolgreich zwei nationale Turniere im Oktober geritten. Wie sieht Ihre weitere Planung aus?

U.S.: Ich habe großes Interesse, noch in den Weltcup einzusteigen. Wäre dies gerne schon hier in Stuttgart und hatte auch dafür angefragt. Da war das Starterfeld aber schon voll gewesen und ich war froh, dass ich eine Startgenehmigung für die Special-Tour bekam. Am Ende hätte ich kurzfristig nach einigen Ausfällen doch auch in der Weltcup-Tour starten können, aber da hatte ich mich in der Vorbereitung schon auf den Special konzentriert und wollte nun auch dabei bleiben. Es hatte ja niemand das Pferd vorher gesehen und ich wollte mich hier auch erstmal präsentieren und sehen, wie es geht. Aber, e war so locker und so konzentriert. Er ließ sich einfach schön reiten. Ich habe natürlich noch nicht viel riskiert, aber er ist ja auch erst wenige Monate wieder in der Arbeit und ich möchte ihn langsam und ohne Druck wieder aufbauen. Nachdem Herzrufs Erbe in Stuttgart so gut ging, besitze ich aber auf jeden Fall Interesse, doch noch im Weltcup einzusteigen. Vor Weihnachten soll er aber kein Turnier mehr gehen. Die weitere Planung hängt dann davon ab, ob ich eine Startgenehmigung im Weltcup erhalte.

SG: Das hört sich ganz danach an, dass mit Ulla Salzgeber im internationalen Sport auch in Zukunft zu rechnen ist. Gibt es auch ein Nachwuchspferd im Stall für den Grand-Prix-Sport?

U.S.: Ja, auf jeden Fall. Er heißt Sir Simon, ist ein Fuchs mit vier weißen Füßen, ist 2014 sechsjährig, soll dann seine erste M-Dressur gehen und besitzt eine herausragende Veranlagung für Piaffe und Passage. Ich gehe davon aus, dass er achtjährig schon seine ersten Grand Prix-Prüfungen bestreiten wird.

Das Interview führte Birgit Popp.

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