Luhmühlen – Nach Superrunde im Cross: Lokalmatador Dibowski geht morgen als Favorit ins Springen

Von
Butts Leon und Andreas Dibowski

LuhmŸhlen 13.06.2009 Internationale Vielseitigkeit CCI****/CIC*** hier GelŠnde CCI****: der FŸhrende Andreas Dibowski (GER) und Butts Leon Foto: Julia Rau (© Julia Rau)

Andreas Dibowski und Leon haben sich bei der Viersterneprüfung in Luhmühlen an die Spitze des Feldes gesetzt. Der Kurs forderte viel von Reitern und Pferden. Nach 14 Startern waren gerade einmal zwei bis ins Ziel gekommen.

Ja, da sei er schon ins Grübeln gekommen, musste Parcourschef Captain Mark Phillips zugeben. Er fand aber eine schnelle Antwort auf die eine große Frage, die über dem Geländetag von Luhmühlen schwebte. Die Frage, ob es nicht einfach doch zu schwierig gewesen sei, was dort abverlangt wurde. Nur 17 von 35 Startern beendeten den Kurs. Auch Andreas Dibowski und Leon hatten eine knifflige Situation. Auf dem Turnierplatz vor der Haupttribüne standen etliche schmale Sprünge. Mit Vielseitigkeit hatte dieses Kringelreiten kaum noch etwas zu tun, übertechnisiert sagt Andreas Dibwoski dazu. Und selbst die britische Buschikone Mary King meint, Badminton sei dieses Jahr wohl etwas einfacher gewesen als die Viersterneprüfung von Luhmühlen. In Badminton kommt eine Anforderung, aber dann kann man erst einmal wieder richtig vorwärts galoppieren. Das war in Luhmühlen nicht der Fall. Andreas Dibwoski, bekannt dafür zu sagen, was er von Kursen hält, nahm auch in diesem Fall kein Blatt vor den Mund. Wir müssen aufpassen, dass wir den Bogen nicht überspannen. Nicht dass wir wieder in die Zeiten von 2002 zurückfallen. Sicherlich soll gutes Reiten belohnt werden, aber die Pferde sollen auch eine Chance haben, sich wohlzufühlen. Mit Blick auf die kurvenreichen Alternativen im letzten Drittel des Kurses, hatte sich der Olympiasieger seinen Ritt so eingeteilt, dass er zusätzliche zehn Sekunden Zeit hatte.

Der Mann mit dem breitesten Grinsen auf dem Gesicht war Michael Jung. Bei seiner Premiere auf Viersterne-Niveau ritt er nicht nur fehlerfrei in Bestzeit, er war auch der einzige Reiter, der an jedem Hindernis den direkten Weg wählte. Dafür wurde der 26-Jährige mit Komplimenten überhäuft. Das war Weltklasse, attestierte ihm Andreas Dibowski und Captain Mark Phillips pflichtete bei das war die beste Runde des Tages. Jung gab diese ultimativen Lobhudeleien eins zu eins an sein Pferd weiter. Der Württemberger Stan the Man xx-Sohn Sam, sechs- und siebenjährig Viezeweltmeister der Jungen Vielseitigkeitspferde, steht seit dem er fünfjährig ist bei Jung ins Ausbildung. Beim Abgehen hatten wir schon das ein oder andere Mal über die Alternativen nachgedacht, aber er gab mir so ein tolles Gefühl, dass ich immer direkt reiten konnte.

Dibowski liegt mit 45,3 Zählern knapp vor Jung (47,0) und Mary King, deren Stute Kings Temptress flüssig und harmonisch über die Strecke galoppierte. Ich bin eine stolze Mutter heute, sagte die Mannschaftsbronzemedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von Hongkong. Kings Temptress kam in Marys Stall zur Welt und debütierte in Luhmühlen im Viersterne-Bereich.

Der nach der Dressur führende Frank Ostholt sah lange Zeit wie ein heißer Favorit auf den Sieg aus. Dann kam der letzte Wasserkomplex, der im vergangenen Jahr seinem Air Jordan nicht so ganz in den Kram gepasst hatte. Und auch in diesem Jahr konnte Jojo sich mit dem schmucken weißen Boot im Teich nicht anfreunden. Eine Verweigerung, 20 Minuspunkte, trotzdem ist das Paar noch an achter Stelle rangiert.

14 verschiedene Hindernisse hätten Probleme bereitet, sagt Kursdesigern Phillips. Er fühlt sich bestätigt, dass Reiter eben nicht nur eine Qualifikation für Viersterneprüfungen aufweisen müssten, sie müssten eben auch wirklich gut genug für die Champions League der Vielseitigkeit sein. Der Club derjenigen, die an einem der besagten 14 Hindernisse ein Problem hatten, ist lang. Simone Deitermann, Zweite nach der Dressur, verabschiedete sich nach Verweigerungen im Jeep-Wasserkomplex und der Dibowski-Ecke 21b, Kai Rüder kam bis Sprung 25, galoppierte nach einem Rumpler dann 50 Meter das fühlte sich noch viel länger an auf dem Hals von Leprince de Bois, Dirk Schrade fiel mit Be my guest am Coffin, rangiert aber mit Gadget de la Cere noch auf Rang fünf (50,9).

Nach Aussagen der Veranstalter sind alle Stürze mehr oder weniger glimpflich verlaufen, auch dem heute morgen in der Dreisterneprüfung gestürzten Italiener gehe es deutlich besser.

Weitere Infos und Ergebnisse: www.luhmuehlen.de

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