Unmut gegen weitere Amtszeit für FEI-Präsidentin Haya

Von
Prinzessin Haya

(© FEI)

Eine Regeländerung, die eine bislang ausgeschlossene dritte Amtszeit der FEI-Präsidentin möglich machen sollte, galt als sicher. Jetzt wendet sich das Blatt.

Nach zwei Amtsperioden ist Schluss. Das gilt für den Präsidenten der USA genau so wie für den Vorsitz im Weltreiterverband (FEI). Doch die derzeitige Amtsinhaberin, Prinzessin Haya von Jordanien, strebt weitere Jahre an der Spitze der FEI an. Möglich machen soll das eine Änderung der FEI-Statuen, die die Einschränkung von zwei auf drei Amtsperioden verlängert. Das FEI-Bureau, der erweiterte Vorstand, dem auch der Deutsche Dr. Hanfried Haring angehört, hatte diese Statutenänderung bereits abgesegnet. Nun muss die Generalversammlung, die in diesem Jahr im November in Montreux stattfindet, diese Entscheidung noch bestätigen. Lange Zeit sah es nach einem reinen Abnicken aus, zumal noch niemand seinen Hut in den Ring geworfen hat, und eine Kandidatur auf das Präsidentenamt der FEI für das kommende Jahr in Aussicht gestellt hat. Jetzt aber machen die Schweiz und die Niederlande mobil. Wie das britische Magazin Horse & Hound berichtet, nehmen die beiden Federationen die skandalösen Zustände im Distanzsport zum Anlass, gegen die Statutenänderung anzugehen. So soll eine mögliche dritte Amtsperiode Prinzessin Hayas verhindert werden, sie hätte dann zwölf Jahre an der Spitze der FEI gestanden. Charles Trolliet, Vorsitzender der Schweizer FN, hatte in einem Brief die Missstände Doping und Regelverstöße sowie sterbende Pferde sind zur ständigen Begleiterscheinung von Distanzritten geworden – angeprangert, in die auffallend viele Reiter aus arabischen Ländern verwickelt sind. Dazu kommt auch der Dubai-Scheich Mohammed al Maktoum, zu deren Ehefrauen die FEI-Präsidentin zählt, nicht mehr aus den Schlagzeilen heraus. Erst waren anabole Steroide bei Rennpferden aus seinem Stall gefunden worden, dann rückte auch sein Stall für Distanzpferde ins öffentliche Interesse. Seit 2005 waren mehr als 20 Pferde aus Trainingsställen, die der Maktoum-Familie gehören, in Dopingfälle im Distanzsport verstrickt. Der Ehemann der Präsidentin war selbst 2009 wegen des Fundes verbotener Substanzen bei einem von ihm gerittenen Pferd für ein halbes Jahr gesperrt gewesen.

Dies alles hätte ein runder Tisch bei der FEI nach Wunsch des Schweizer FN-Präsidenten aufarbeiten sollen. Doch die Besetzung der Runde und der Umgang mit dem Thema hat die Schweizer Vorbehalte gegenüber der jordanischen Prinzessin nur noch verschärft. Statt Aufarbeitung wurde von einer Strategie-Arbeitsgruppe gesprochen, die den Sport nach vorne bringen solle. Von Doping oder Aufräumen keine Rede. Die Neutralität einzelner Mitglieder der Runde, die zu dicht an der FEI Hierarchie seien, sei nicht gegeben, so Troillet gegenüber dem britischen Traditionsblatt.

Inwiefern der gemeinsame Vorstoß der Schweizer und Niederländer Unterstützung von anderen Nationen erhält, ist noch unklar. Die noch junge europäische Federation hat sich in den letzten Monaten zu dem Thema genauso bedeckt gehalten, wie andere nationale Verbände. Auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat sich diesbezüglich noch nicht positioniert.

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