WM 2018: Was Tag 1 in Tryon bringt und Angst vorm Sturm

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Himmel-ueber-Tryon

Unwetter kündigen sich an über North und South Carolina. (© www.st-georg.de)

Nur noch wenige Stunden dann beginnen die Weltmeisterschaften in Tryon. Wer am Vorabend auf dem Turniergelände war, könnte meinen, die dreifache Kombination würde Kettenraupe, Bagger und Baukran sein. Noch wird gewerkelt in Tryon – aber das ist nicht das Hauptthema der Menschen.

Die Menschen in North und South Carolina haben nur ein einziges Thema in diesen Tagen. Und es sind nicht die Weltmeisterschaften in acht Disziplinen, die Weltreiterspiele, World Equestrian Games. Die mögen morgen beginnen. Mit einer, nach aktuellem Stand wohl vorgezogenen kurzen Eröffnungsfeier mit zwei Countrysängern. Doch auch wenn Dolly Parton, genau – die von „Jolene“ und „Islands in the Stream“ – gar nicht so weit entfernt in Tennessee geboren wurde, ist auch Country nicht das Thema Nummer eins. Vielmehr ist es Florence. Florence war mal ein tropischer Sturm und hat sich fest vorgenommen, ein Hurricane zu werden. Noch dreht sich das Unwetter überm Atlantik auf aber wenn sie dann an Land kommt, dann erstens womöglich als Naturkatastrophe und zweitens über den Carolinas. Nord und Süd Carolina treffen ungefähr dort aufeinander, wo inmitten des Nirgendwo die WM stattfinden wird. Sogar das namengebende Städtchen Tryon ist ein paar Autobahnabfahrten entfernt.


 


Am Veranstaltungsort Mill Spring sieht man erst vom Highway aus tolle Holzzäune und dahinter stehen dann nicht edle Pferde, sondern „Buffalos“, Bisons. Schon im Flieger nach Charlotte, dem Flughafen, an dem seit einigen Tagen verstärktes Flugaufkommen herrscht, starrten alle auf ihre Handys: Florence beschäftigt die Leute. Einen ersten Vorboten gab es heute schon mal. Drei Minuten dunkel, dann Blitze, Donner und ergiebiger Regen. Alle Sicherungen flogen raus in den Neubauten, die teilweise noch kaum mehr als Rohbauten sind. Zusätzlich verwandelte der Guss den oberhalb der Reitanlage gelegenen Parkplatz in einen aparten See, in dessen Mitte auf einer Insel das Akkreditierungszelt thront. Leider ohne Brücke. Der Schlamm ist rostrot, wie die gesamte Erde in der Gegend. Viel ist bewegt worden für diese WM. Und fertig ist noch längst nicht alles. Die Tribüne macht nach vorne einen tollen Eindruck, das Hauptstadion sieht grandios aus. Hinten, dort, wo auch die Pressestelle sein soll, waren heute um 20 Uhr noch Bagger im fahlen Licht von Baustellenscheinwerfern kräftig in Aktion. Dabei soll es in weniger als 24 Stunden schon mit besagter countrylastiger Eröffnung losgehen. Den können dann einige Pfleger, nämlich die, die in Zelten untergebracht werden mussten, wie Organisator Mark Belissimo zugeben musste, besonders gut hören. Zeltplane ist ja nicht so dick.

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An der Tribüne in Tryon wird noch gewerkelt. Der Beton soll letzte Woche gegossen worden sein. (© www.st-georg.de)

Für die Dressurreiter beginnt es noch früher. Um 8.00 Uhr ist der Vetcheck angesetzt, die deutschen Teampferde, die alle in den optimalen Ställen gut untergebracht sind, sind gegen 9.30 Uhr an der Reihe. Das ist 15.30 Uhr deutscher Zeit. Wir werden davon berichten. Auch, was die nächtlichen Bauarbeiten noch an Fortschritt gebracht haben. Nach aktueller Wetterprognose könnte Florence am Donnerstag das Land erreichen. Das wäre der Finaltag des Grand Prix Special. Wie sagt man hier? Giddyup! In diesem Sinne. Bis morgen, denn wir wollen in den kommenden 12 WM-Tagen jeden Morgen sagen, was ansteht. See you folks, talk to you later.Cheap Air Jordans 1 low For Sale | off white nike presto white aa3830 100

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).