Da reift anscheinend ein zweiter Michael Jung heran! Denn wie dieser ist der 13-jährige Calvin Böckmann in allen Sätteln zuhause. Im vergangenen Jahr holte er Bronze bei der Pony-EM Vielseitigkeit. Jetzt sicherte er sich das Bundesnachwuchschampionat der Springreiter mit Ponywechsel.
Im vergangenen Jahr war es Calvins Cousine Leonie gewesen, die diese wichtige Prüfung gewinnen konnte. In diesem Jahr hatten drei Mädels im Finale das Nachsehen und mussten der männlichen Konkurrenz aus dem Landesverband Weser-Ems den Vortritt lassen. Das Besondere an diesem Championat ist, dass es mit Pferde- bzw. Ponywechsel ausgetragen wird. Dieser Umstand gab später den Ausschlag für die Rangierung. Denn als Führende war Mylen Kruse vom Pferdesportverband Hannover ins Finale gegangen, nachdem sie die Ponystilspringprüfung der Klasse M* mit 8,7 für sich entscheiden konnte und auch im L-Stilspringen am Vortag mit Platz zwei weit vorne stand. Im Finale war es dann aber ausgerechnet Clavins Pony, mit dem sie zwei Abwürfe und somit nur noch eine Endnote von 7,0 hatte. Das warf sie auf den vierten Rang in der Gesamtwertung zurück. Somit war der Weg frei für Calvin, der sich mit 16,8 Punkten gegen Jill Klupiec aus dem Rheinland (16,6) und Victoria Elbers für den Landesverband Weser-Ems (15,9) durch. Mylen Kruse kam auf 15,7 Punkte.
Calvin erklärte später: „Es hat heute einfach alles gut geklappt. Ich hatte schon ein sehr gutes Gefühl mit meinem eigenen Pony Soprano, aber mit Mylens Lord Lennox lief es einfach super. Während der Prüfung wurde er sogar immer besser.“ Neben dem Ponyspring- und -vielseitigkeitssport ist der Gymnasiast auch schon auf Großpferden unterwegs. Im vergangenen Jahr wurde er Vierter beim Preis der Besten der Children auf einem Pferd, das dem ehemaligen Bundestrainer Kurt Gravemeier gehört, bei dem Calvin regelmäßig zu Gast ist, um sich weitere Tipps zu holen. Sonst wird er von seiner Mutter trainiert, der ehemals selbst im internationalen Vielseitigkeitssport hoch erfolgreichen Simone Böckmann.
Bundestrainer Peter Teeuwen erkärte: „Calvin ist ein sehr routinierter Reiter mit einer soliden Grundausbildung und einer großen Portion Ehrgeiz.“
Die Richter kommentierten: „Calvin hält hier die Fahne für die Jungs im Reitsport hoch. Er hat wirklich ein klasse Distanzgefühl und drehte eine sehr rhythmische Runde. Das Pony stand einfach sehr gut an den Hilfen.“ Er hatte für den Ritt auf seinem eigenen Pony Soprano eine 8,3 erhalten. Mit Lord Lennox gab es dann eine 8,5.
Jill Klupiec erhielt auf ihrem eigenen Pony Montpellier eine 8,6 und stellte dann die Stute Patty ihrer Mit-Finalistin Victoria Elbers vor. Ein Abwurf bedeutete unter dem Strich eine 8,0. Hätte sie diesen Fehler nicht gemacht, hätte sie locker an Calvin Böckmann vorbeiziehen können.
Victoria Elbers hatte auf ihrer Patty eine 8,5 erhalten. Auf Jills Montpellier fiel auch für sie einmal die Stange, so dass am Ende eine Wertnote von 7,4 übrig blieb. Machte unter dem Strich also 15,9 Punkte.
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