Hamburg: Dressur – Vom Ponyderby, Küren, und einem Abschied

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Bevor die drei Skandinavier am heutigen Sonntag im Pferdewechsel klären, ob das blaue Band des Derbysiegers nach Dänemark oder Schweden geht, wurde es für die Ponyreiterinnen ernst. Und am gestrigen Samstag wurde eine Grand Dame der Dressur aus dem Sport verabschiedet. Später dann siegte Lars Petersen mit einer Kür, die in den B-Noten bis 79 Prozent ging.

Der Sieg im Deutschen Pony Derby 2014 ging an die 15-jährige Vivien Lou Petermeier auf Don Dai Quiri. Die beiden mussten als erstes Paar heute morgen um 9.15 Uhr ins Viereck und setzten ihre Konkurrenten im Finale mit einer blitzsauberen Runde gehörig unter Druck. Mehr als 72 Prozent gab es dafür. Und auch auf den anderen Ponys bewies Petermeier Einfühlungsvermögen. Mir der Stute Dylight von Helen Erbe bekam sie sogar mehr Punkte als deren eigene Reiterin. Unter dem Strich kam sie auf 4203,5 Punkte und holte damit ziemlich überlegen das blaue Band. Ihr nächstes Ziel sind nun die Future Champions in Hagen und danach die Deutschen Meisterschaften. Obwohl Vivien ein regelmäßiger Gast auf großen Turnieren ist (und ein erfolgreicher 2012 und 2013 machten sie Da Vinci zum Bundeschampion der fünf- bzw. sechsjährigen Dressurponys) sei das Derby mit Pferdewechsel eine besonders aufregende Sache, sagt sie: „Man kennt die anderen Ponys ja nicht, und die Besitzer und Reiter schauen einem zu.“ Aber auch die meinten: „Gut gemacht!“, als Vivien mit ihren Ponys aus dem Viereck kam.

Zweite wurde mit 4161 Punkten die 13-jährige Helen Erbe mit der Stute Dylight. Für Helen war dies das erste Turnier dieser Größenordnung und entsprechend aufgeregt war sie: „Man kennt die anderen Ponys ja nicht.“ Sie hätte sich nicht aufzuregen brauchen, denn sie kam auch mit den Ponys ihrer Konkurrentinnen blenden zurecht.

Auch für Marlen Schramm (16) war das Pony-Derby ein Highlight ihrer bisherigen Karriere. Ihr Vater Nicht-Reiter, aber versierter und treuer TT meinte gar: „Das ist unfassbar für uns, wie ein warmer Regen!“ Marlen hatte den gekörten Weser-Ems-Hengst Popcorn WE mitgebracht, der 2012 schon Achter im Bundeschampionatsfinale gewesen war. Sie reitet ihn für die Besitzerin, Hildegard Ellers. Die ist begeistert von Marlen: „Sie ist tough, kann sich unheimlich konzentrieren, ist zuverlässig und ehrgeizig.“ Da dies ihr letztes Ponyjahr ist, wird sie in Kürze umsteigen müssen. „Wir werden zusehen, dass wir ein Großpferd für sie finden“, verspricht Ellers, die daheim Ponys züchtet und froh ist, in Marlen jemanden zu haben, der den Nachwuchs weiter auf Bundeschampionat usw. vorstellen kann. Man wird also weiter etwas von Marlen Schramm hören.

Für eine Dame schien die Maiensonne ganz besonders warm: Karin Rehbein, selbst Derbysiegerin und Witwe des unvergessenen Herbert Rehbein, hat sich am Samstag in Hamburg aus dem großen Sport verabschiedet. Im Sattel des Oldenburger Hengstes Donnerhall hat die gebürtige Ostfriesin Geschichte geschrieben. Mit ihm wurde sie unter anderem Mannschaftswelt- und -europameisterin. Die 65-Jährige, die in ihrer langen Zeit als Ausbilderin auf dem Grönwohldhof östlich von Hamburg Generationen von Reitern und Pferden auf deren Weg zum Grand Prix begleitet hat, will sportlich nun kürzer treten. Sie ritt in Hamburg den Wallach World Idol, den sie von ihrer Freundin Madeleine Winter-Schulze zur Verfügung gestellt bekommen hat. Im Lauf ihrer langen Karriere hat Karin Rehbein nicht weniger als 456 S-Dressuren (darunter viele Grand Prixs) gewonnen, war 370 mal Zweite und 304 mal Dritte. Das sind 1130 Platzierungen an erster bis dritter Stelle in Klasse S, was für eine Lebensleistung! Und es geht noch weiter, denn trainieren möchte Karin Rehbein noch länger.

Grand Prix Kür

Die Dänen haben am kommenden Wochenende ihre nationalen Meisterschaften. In Klein Flottbek nutzten zwei dänische Kombinationen, die sich Hoffnungen auf eine Nominierung für die Weltreiterspiele (WEG) in der Normandie machen können, das Turnier in Hamburg, um sich fit zu machen für den Tag X. Während Mikala Münter Gundersen Samstagvormittag zweite im Grand Prix Special wurde, hatte sich ihr Landsmann Lars Petersen, der wie Gundersen eigentlich in Florida lebt, für die Kür entschieden. Ein guter Entschluss! Mit 75,375 Prozent dominierte er mit seiner 16-jährigen Mariett v. Come Back II bei strahlendem Sonnenschein und großem Publikumsinteresse die Kür. Zweiter wurde ein Beinah-Däne, Roland Metzler, der einen Dressurstall in Schleswig-Holstein betreibt. Er ritt den großrahmigen KWPN-Wallach Obelisk v. Feiner Stern (71,35 Prozent). Dritter wurde Kirsten Sieber. Die Amazone, die lange Jahre in der U25-Tour erfolgreich war, ritt ihren erprobten Charly WRT v. Chagallo. Der ist mittlerweile nicht mehr in Nordrhein-Westfalen, sondern südlich der Elbe zuhause. Das Paar kam auf 69,4 Prozent. Vierter wurde der gebürtige Brandenburger Maik Kohlschreiber, der mittlerweile für das dänische Gestüt Blue Hors reitet und dessen Vorzeige-Hengst Hotline, ehemals Körchampion in Hannover, auf den vierten Rang ritt (69,075).men’s jordan 1 release date | ACADEMIE-AGRICULTURE ᐈ Одяг, Взуття, Аксесуари, вигідні ціни в Києві у Україні