Kristina Sprehe siegt mit Navi-Problemen im Regen von München

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Kristina Sprehe und Desperados

(© Kristina Sprehe und Desperados)

Dressur in vollen Zügen konnten hartgesotten Fans auch am Freitag in der Dressur-Arena bei der Pferd International in München-Riem genießen, regenfeste Kleidung vorausgesetzt.

Was in München-Riem im Dressurstadion anlässlich der Pferd International geboten wird, trägt den Namen Festival zu Recht! Insgesamt vier internationale Touren (CDI1*, CDI3*, CDI5*, CDIU26) und eine nationale, die Qualifikation für das Nürnberger Burg-Pokal-Finale in Frankfurt, plus drei zusätzliche Prüfungen stehen auf dem Programm.

Hauptereignis am späten Nachmittag und frühen Abend war der CDI5* Grand Prix des Finales der World Dressage Master-Serie. Glück hatte, wer in der letzten Stunde starten durfte, denn da blinzelte nach stundenlangem, heftigem Regen wieder die Sonne. Kristina Sprehe hatte dieses Glück als vierte Starterin mit dem 14-jährigen Rapphengst Desperados v. De Niro noch nicht. Ihrer Favoritenrolle konnten die Mannschafts-Weltmeister und Einzel-WM-Dritten des Specials von 2014 dennoch gerecht werden, wenngleich es an der einen oder anderen Stelle in der Feinabstimmung noch besser hätte sein können und die Note von 76,52 Prozent noch durch ein Verreiten (Kristina Sprehe hatte auf der Mittellinie zur Galoppirouete angesetzt, statt mit den Zick-Zack-Traversalen zu beginnen und war dann zu einer großen Volte abgewendet, um noch einmal vor vorne auf der Mittellinie zu beginnen) gemindert worden war. Am Ende wurde sie von vier der fünf Richter auf Platz eins gesehen. Die finnische Richterin bei H, Maria Colliander, hatte sie jedoch nur auf Rang drei mit 73,30 Prozent gesetzt, während ihr dänischer Nachbar bei C, Leif Törnblad, 79,30 Prozent vergab. Diese Diskrepanz war allerdings kein Einzelfall, sondern eher die Regel, so auch bei dem mit Scandic viertplazierten Schweden Patrik Kittel. Bei diesem Paar schwankten die Noten zwischen 71,6 (H) und 76,6 Prozent (C), an der langen Seite ging die Note sogar bis auf 68,90 Prozent herunter. Die Sitzpositionen, immer wieder gerne die Entschuldigung der Juroren.

Zum engeren Kreis der Siegesanwärter zählten auch die diesjährigen Weltcup-Final-Dritten und bayerischen Lokalmatadoren Jessica von Bredow-Werndl und der KWPN-Hengst Unee BB, die als letzte der 18 Starter mit 75,74 Prozent auch den Siegern am dichtesten kamen und dabei einen sehr schönen Gesamteindruck in guter Selbsthaltung hinterließen.

Maximilian Schreiner

Jessica von Bredow-Werndl und Unee BB (© Jessica von Bredow-Werndl und Unee BB)

 

Mit großem Aufgebot ist das US-Team von US-Bundestrainer Robert Dover nach München gereist, um dort für die PanAmerican Games zu sichten, bei denen zwei Paare auf Grand Prix- und zwei auf Prix St. Georges/Intermediaire I-Niveau an den Start gehen werden. Das US-amerikanische Dressur-Aushängeschild Steffen Peters hatte mit dem 13-jährigen Westfalen Legolas, beim Weltcupfinale noch blutend aus der Werug genommen, sein Spitzenpferd nach Bayern mitgebracht. Neben Höhepunkten wie die Verstärkungen im Trab und Schritt oder insbesondere der zweiten Piaffe, gab es aber auch Momente, in denen Punkte liegengelassen wurden, wie im etwas eiligen Rückwärtsrichten oder der ersten Piaffe. Mit 73,62 Prozent belegte das Paar aus Kalifornien Platz drei. Fünfte wurde Ulla Salzgeber mit Herzruf’s Erbe. Mit sehr guter Trabverstärkung und einem gehorsamen Rückwärtsrichten beginnend, gab es in der Folge noch sehr gute Momente wie im Starken Schritt oder in der zweien Piaffe, aber auch etwas schwächere wie in der letzten Trabverstärkung.

Mit 68,260 Prozent nur Zwölfte wurden die Mannschafts-Europameister Isabell Werth und Don Johnson. Der Hannoveraner v. Don Frederico erlaubte sich vor der Piaffe einen Bocksprung und zeigte sich auch sonstnicht ganz begeistert, Höchstleistungen zu erbringen. Schon bessere Zeiten in Münchens Dressur-Arena haben auch die ehemaligen WDM-Kür-Final-Sieger Valentina Truppa (ITA) und Eremo del Castegno v. Rohdiamant erlebt, für die es nur für Platz 13 mit 68,02 Prozent reichte.

Doro macht den Triple

Ganz anders lief das Turnier für Dorothee Schneider, deren Siegesserie sich bei der Pferd International auch am zweiten Turniertag im CDI3* Grand Prix Special fortsetzte: Start Nummer drei, Sieg Nummer drei! Wie im CDI3* am Donnerstag konnte Dorothee Schneider mit dem zehnjährigen Westfalen-Wallach St. Emilion v. Sandro Hit auch den Grand Prix Special mit 73,824 Prozent gewinnen. Der Abstand zum Siegespaar war zwar noch größer als am Vortag, aber ansonsten änderte sich auch bei der Rangierung auf den beiden folgenden Plätzen nichts. Zweite wurden erneut Steffen Peters und die erst achtjährige, rheinische Stute Rosamunde (70,608), die wieder im starken Schritt glänzte, sich sehr geschmeidig in den Trabtraversalen bewegte, sehr aktive, taktmäßige, aber schon etwas zu gesetzte Piaffen präsentierte und in der Galopptour noch Spielraum nach oben besitzt. Platz drei ging erneut an Jessica von Bredow-Werndl und die elfjährige KWPN-Stute Zaire (69,216).Vierte (68,02) wurde die US-Amerikanerin Kathleen Raine mit dem 15jährigen Hannoveraner Wallach Breanna v. Brentano II-Weltmeyer.

Dorothee Schneider war verständlicherweise sehr glücklich über ihren erneuten Sieg mit dem zehnjährigen St. Emilion, „’Emil’ hat eine Top-Leistung gebracht und mit zwei schönen, fast fehlerfreien Prüfungen einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Ich bin sehr stolz auf ihn und freue mich, dass er sich mit seinen erst zehn Jahren so gut in diesem starken Starterfeld behaupten konnte. Er hat eine charmante Visitenkarte abgegeben.“

Auch vom beim einsetzenden starken Regen und den Regenschirmen hatte sich der ausdrucksstarke Rappwallach, der noch immer das Erscheinungsbild eines Hengstes darstellt, nicht beeindrucken lassen und hatte nur einen kleinen Patzer.

Anders hingegen der elfjährige Laurenti von Isabell Werth, die schlichtweg an diesem Freitag nicht ‚ihren’ Tag hatte. Hatte der großrahmige Bewegungskünstler sich am Tag zuvor im Grand Prix noch recht nerverstark gezeigt und war Vierter geworden, drehte er im Special ziemlich auf und musste sich am Ende mit Rang zehn (65,745) begnügen.

Birgit Popp

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