Münster: Sternstunde für Ingrid Klimke und Franziskus

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Ingrid Klimke und Franziskus, hier bei den Horses & Dreams in Hagen. (© Pauline von Hardenberg)

„Einen Stern, der Deinen Namen trägt…“ schallte es aus den Lautsprechern, als Ingrid Klimke und Franziskus ins Dressurviereck von Münster einritten. Vor heimischen Publikum tanzte das Paar in der Grand Prix Kür unter Flutlicht zum Sieg. Und das obwohl Franziskus zwischenzeitlich mehr Rakete als Stern war.

Der Fidertanz-Sohn Franziskus war heute richtig gut aufgelegt. Vielleicht sogar ein bisschen zu gut: Auf der letzten Diagonale im starken Galopp wollte der ehemalige Bundeschampion noch einmal so richtig durchstarten. Da hatte die Reitmeisterin beide Hände voll zu tun, um den Fidertanz-Sohn daran zu erinnern, wer hier das Kommando hat. Auch im letzten starken Trab auf die Richter zu fiel der Hengst noch einmal kurz in den Galopp. Das waren aber auch die einzigen beiden groben Patzer, die sich der ehemalige Reitpferde-Bundeschampion heute leistete.

„Wer es nicht wusste, weiß es jetzt: Da ist das jüngste Pferd hier in der Runde“, scherzte Christoph Hess, der heute die einzelnen Ritte direkt im Anschluss kommentierte. Zu den Rhythmen von DJ Ötzi und Helene Fischer zeigte sich der zehnjährige Franziskus ansonsten ausdrucksstark und vor allem in der Piaffe im Hinterbein aktiver. „Das war schon viel ausgereifter als noch vor vier Wochen in Aachen“ lobte Christoh Hess die mit Schwierigkeiten gespickte Kür. Höhepunkt waren auch die genau auf die Musik abgestimmten Einerwechsel und der starke Trab. Drei der fünf Richter sahen das Paar auf Platz eins: 76,150 Prozent gab es insgesamt.

Berufsreiterchampion auf Platz zwei

Anfang Mai konnte sich Heiner Schiergen zum vierten Mal in Folge den Titel des Berufsreiterchampion Dressur sichern. Damals wie heute saß er im Sattel von Aaron, einem 13-jährigen KWPN Hengst v. Florencio-Record. Als „Bewegungsgenie mit ganz viel Qualität im Trab und in der Passage“, bezeichnete Christoph Hess den schicken Fuchs. Er war sich sicher, dass entweder Schiergen oder Klimke heute die Siegerehrung anführen würden. Und sollte recht behalten. Mit 75,825 Prozent rangierten Aaron und Heiner Schiergen schlussendlich auf Platz zwei.

Auch dieses Paar wählte eine besonders eingängige Musik. Zu den Melodien des Weltraum-Epos „Star Wars“ absolvierten die beiden ein schwieriges Programm mit direktem Übergang von den Zweier- in die  Einerwechsel. Allerdings merkte man Aaron an, dass er zu Beginn der Prüfung doch noch recht beeindruckt war angesichts der außergewöhnlichen Kulisse im Flutlicht. Unsicherheiten zeigte er auch in den Galopp-Pirouetten, bei denen er in der zweiten Hälfte jeweils ein bisschen auf der Flucht schien. Trotzdem gelang es Schiergen dem Hengst im Laufe der Kür immer mehr Sicherheit zu geben.

Eine Abschiedsrunde für Wiebusch

Auf Platz drei mit 74,2 Prozent landeten Victoria Michalke und Dance on. Die beiden zeigten „einen wirklichen Tanz im Viereck“ (O-Ton von Hess) und drehten eine weitestgehend fehlerfreie und sehr harmonische Runde. Besonderes Highlight: Aus dem versammelten Schritt ging es direkt in eine Galopp-Pirouette, um dann anschließend im starken Schritt die Diagonale zu beenden. Relativ beeindruckt von der Atmosphäre zeigte sich Cabanas FH unter dem Sattel von Marcus Hermes. 71,475 Prozent gab es für die Vorstellung zum Soundtrack des Musicalfilms „The Greatest Showman“, Platz vier. Allerdings gewann auch der zwölfjährige Oldenburger im Verlauf der Prüfung mehr Sicherheit und konnte so gegen Ende hin „zeigen, was in ihm steckt“, so Christoph Hess.

70,65 Prozent bedeuteten für Marion Wiebusch und Wüstensohn-Sahib heute Platz fünf. Der 18-jährige Wolkentanz II-Sohn zählt in den letzten Jahren zu den erfolgreichsten Grand Prix-Pferden in Westfalen. Die heutige Kür war für Marion Wiebusch besonders emotional: Es ware ihr letztes Turnier mit dem schicken Fuchs. Dieser soll zukünftig Professor für Liselott Marie Linsenhoff werden, denn deren Mutter Ann Kathrin Linsenhoff ist Besitzerin von Wüstensohn-Sahib. Ungewöhnlich war nicht nur der Beginn der Kür, den Wiebusch komplett im Schritt gestaltete, sondern auch die musikalische Untermalung. In einer Geigen-Version tönten Nirvana und Michael Jackson durchs Viereck. Christoph Hess bat Marion Wiebusch um eine letzte Piaffe vor dem Schloss, zu der das Publikum begeistert im Takt klatschte.

Alle Ergebisse vom Turnier der Sieger finden Sie hier.

 

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