Pony-Dressur-Derby 2018: Laura Sophie Wiens gewinnt das Blaue Band

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Pferdesport, Dressur,

Laura Sophie Wiens und der erst sechsjährige Dance for Me haben das Pony-Dressur-Derby 2018 gewonnen. (© Ludwiga von Korff)

Die Jüngsten mussten heute schon recht früh aufstehen: Kurz nach neun Uhr begann das Finale im Pony-Dressur-Derby 2018. Und da hieß es gut ausgeschlafen sein, denn auch bei den U16-Reitern stand der traditionelle Ponywechsel auf dem Programm.

Dieses Paar hatte man nach der ersten Qualifikation noch gar nicht so unbedingt auf dem Zettel: Der Sieg im Pony-Dressur-Derby 2018 ging an Laura Sophie Wiens und Dance for Me. Nach einem neunten Platz in der ersten Prüfung, sicherten sich die beiden am Freitag in der zweiten Qualifikation mit 70,894 Prozent den Sieg. Da die schwerere FEI-Aufgabe 1,5-fach zählte, schafften die beiden damit den Sprung ins Finale. Dort trafen sie auf die Gewinnerin der ersten Qualifikation, Maja Loreen Petermeier und Designer, sowie Avena Siemers und Dresscode.

Bei bestem Hamburger Wetter traten die Finalistinnen heute gegeneinander an. Die Zuschauerränge waren anfangs noch etwas spärlicher besetzt, füllten sich aber im Laufe der Prüfung merklich. Auch Turnierveranstalter Volker Wulff zeigte sich zufrieden: Nach ersten Hochrechnungen konnte an diesem Wochenende ein neuer Publikumsrekord für die Dressur aufgestellt werden.

Runde eins

Zunächst gingen die drei Reiterinnen noch einmal auf ihren eigenen Ponys an den Start. Den Anfang machte Avena Siemers mit ihrem zwölfährigen Dresscode. Nach einer fehlerfreien Runde, für die es von den fünf Richtern 70,8 Prozent gab, konnte die Schülerin strahlen. Die 15-Jährige war 2015 das erste Mal beim Derby dabei, konnte im letzten Jahr schon einmal Dritte werden. Heute sah man ihr die Routine an: Ganz korrekt ritt sie ihr Pony von Punkt zu Punkt, immer in sicherer Anlehnung und mit dezenter Einwirkung. Das war ein gelungener Auftakt.

Maja Loreen Petermeier begann die Runde auf ihrem Designer mit einem zackigen Gruß. Man ahnte gleich, dass sich die Nachwuchsreiterin heute viel vorgenommen hatte. Vielleicht anfangs ein bisschen zu viel, denn in der ersten Trabverstärkung galoppierte der zwölfjährige Palomino kurz an. Dafür klappte die restliche Trabtour dann aber ohne weitere Wackler. Energisch ritt Maja ihr Pony durch die Aufgabe, auch bei den beiden fiel die konstante Anlehnung positiv auf. Im Galopp könnte Designer in der Hinterhand noch ein bisschen aktiver unterspringen. 69,80 Prozent standen für das Paar auf der Anzeigetafel.

Am Freitag war der sechsjährige Dance for Me die FEI-Aufgabe zum ersten Mal in seinem Leben gegangen. Dass er die gleich gewinnen konnte, hinterließ seine Reitern nach eigener Aussage „sprachlos“ und „wahnsinnig stolz“. Die 16-Jährige war ohne große Erwartungen nach Hamburg angereist und dankbar „überhaupt mal vor so einer Kulisse reiten zu dürfen“. Ihr 2016 in Hessen gekörter Falbhengst v. Daddy Cool-Champion de Luxe war sicherlich das auffälligste Pony im Finale und überzeugte mit viel Qualität in den Grundgangarten. Die stellte er im letzten Jahr auch schon auf den Bundeschampionaten unter Beweis, wurde dort Sechster bei den fünfjährigen Dressurponys.

Wie auch zuvor ihren Mitreiterinnen gelang Laura Sophie eine Runde ohne große Patzer. „Dancer hatte heute noch einmal richtig für mich gekämpft“, freute sie sich anschließend. Das Paar gibt ein schönes Seitenbild ab, der imposante Hengst kann seine 1,72 Meter große Reiterin noch ganz gut abdecken. Die hat auch nicht nur Modelmaße, sondern ist neben der Reiterei auch erfolgreich gebuchtes Model und zudem in den sozialen Netzwerken eine kleine Berühmtheit. Heute freute sie sich über 70,1 Prozent mit ihrem „Danci“, wie der Hengst zu Hause heißt.

Ponywechsel, die Erste

Maja Loreen Petermeier und Dresscode eröffneten den Ponywechsel. Der leichtfüßige Wallach war im letzten Jahr bestes Pony und bewies auch heute, dass er offensichtlich sehr rittig ist. Im Trab wirkte es noch so, als ob die beiden die Aufgabe heute möglichst schnell hinter sich bringen wollten. Die Galopptour ging Maja mit mehr Ruhe an. Das sah dann gleich viel souveräner aus. Insgesamt meisterten die beiden das gut, wurden mit 69,375 von den Richtern belohnt.

Auf Designer sah man dann, dass dies nicht nur altersmäßig sondern auch größentechnisch das letzte Ponyjahr für Laura Sophie sein wird. Anfangs kam der Palomino ein bisschen über den Zügel, war zwar oben dran, aber lief noch nicht ganz reell über den Rücken. Im Laufe der Aufgabe fanden die beiden aber immer besser zusammen. Die Schritt-Galopp-Übergänge gelangen dann gut. Für eine überlegte Runde mit viel Übersicht erhielt Laura Sophie Wiens 66,775 Prozent.

Für Dance for Me und Avena Siemers ging es danach ins Viereck. Bei den beiden schlichen sich kleine Fehlerchen ein, so war beispielsweise das Rückwärtsrichten schief. Die Traversale nach links misslang völlig, bei zweiten Versuch funktionierte die Feinabstimmung besser. In den Volten wollte der Falbe abtauchen, da merkte man ihm an, dass die Kraft schon ein bisschen schwand. Im Galopp hatte Avena den Hengst dann aber wieder besser vor sich – 65,675 Prozent lautete das Ergebnis.

Ponywechsel, die Zweite

Dank einer prima Runde auf Dresscode konnte Laura Sophie sich den Gesamtsieg mit 4126 Punkten sichern. Das Paar begann mit einer geschlossenen Grußaufstellung und einer ordentlichen Trabverstärkung. Anfangs verwarf sich der Fuchs leicht im Genick, wirkte aber ansonsten auch unter der dritten Reiterin noch frisch und motiviert. Das bestätigte Laura Sophie auch hinterher: „Dresscode hat mir ein sicheres Gefühl gegeben.“ Im Galopp setzte sie das Pony gut auf die die Hinterhand, konnte so geschmeidige Übergänge reiten. Die gleichmäßige Runde wurde mit 69,425 Prozent bewertet.

Nicht mehr ganz so kooperativ zeigte sich Designer unter Avena Siemers. In der ersten Trabverstärkung ließ er die elegant sitzende Reiterin quasi ein bisschen verhungern. Die Galoppverstärkungen gelangen deutlich besser, aber insgesamt war bei dem Palomino vermutlich einfach ein wenig der Akku alle. Das schlug sich auch in der mit 64,475 Prozent schwächsten Bewertung wieder. Damit kam Avena Siemer auf 4019 Punkte, wurde erneut Dritte.

„Als absolutes Küken heute hat sich Dancer toll geschlagen!“ lobte Laura Sophie ihren vierbeinigen Partner auf der Pressekonferenz. Das kann sicher auch Maja Loreen Petermeier bestätigen, die als letzte in den Sattel des Sechsjährigen stieg. Bereits vor dem Einreiten merkte man, dass dem Hengst inzwischen ein bisschen das Go fehlte. Was bei einem so jungen Pony aber auch zu entschuldigen sei, wie seine Reiterin anmerkte. Trotzdem ließ sich Dancer noch einmal brav durch die Aufgabe steuern, zeigte einen unverändert schwungvollen Trab. Schiefes Rückwärtsrichten, stockende Übergänge und kleine Unsicherheiten in der Anlehnung drückten die Note etwas: 66,3 Prozent lautete das Ergebnis. Mit 4108 Punkten erkämpfte sich Maja Loreen Petermeier Platz zwei im Finale.

Einmal auf dem Derbyplatz reiten

Bestes Pony wurde erneut Dresscode von Avena Siemers. Gemeinsam mit den Finalisten des Dressur-Derbys ging es dann auf die Ehrenrunde auf dem Derbyplatz. Dort ließ die überglückliche Gewinnerin Laura Sophie Wiens ihren Dancer noch einmal richtig tanzen. Ein schönes Bild, wie der Falbe einträchtig neben dem Schimmel Heartbreaker und Emma Kanerva, Sieger bei den Großen, den Applaus des Publikums entgegen nahm!

Alle Ergebnisse vom Pony-Dressur-Derby 2018 finden Sie hier.men’s jordan release dates | cheap air jordan 1 – pollen